Kurz & bündig
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[+] Kraftvoller Motor, gute Automatik, verschwenderische Platzverhältnisse, sehr gute Verarbeitung, ausgezeichnete Straßenlage, hohe Sicherheit |
[-] Karge Serienausstattung, kein Allrad lieferbar, teuer in der Anschaffung |
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Die Erwartungen an ein Facelift werden bei kaum einem Auto in den vergangenen Jahren größer gewesen sein. Wie sehr würde BMW das mutige 7er Design von Chris Bangle wieder glatt bügeln, um den 7er in Deutschland erfolgreicher zu machen? Schließlich sorgte das innovative Aussehen besonders hierzulande für Aufsehen. Im Ausland – besonders in den USA – verkauft sich das BMW-Flaggschiff wie geschnitten Brot. Der aktuelle 7er BMW ist der erfolgreichste aller Zeiten.
Man muss schon zweimal hinsehen, um den aufgefrischten 7er von seinem diskussionsträchtigen Vorgänger unterscheiden zu können. Die Front verzichtet auf die müden Tränensäcke der Scheinwerfer. Zudem sorgen neue Schürzen vorn und hinten optisch für mehr Sportlichkeit. Am besonders gescholtenen Heck hat sich ebenfalls nicht viel getan. Der ausladende Rucksack wurde nur leicht zurückgenommen. Dazu gibt es vergrößerte Rückleuchten, die nun bis in die Kofferklappe hineinreichen und eine Chromspange.
Chauffeurschule adé
Durchgreifendere Veränderungen gibt es unter der langen Motorhaube. Bis auf den Zwölfzylinder wurden alle Aggregate komplett überarbeitet und verfügen über mehr Hubraum und Power. Neben den neuen Dieselaggregaten mit bis zu 300 PS beim 745d gefällt besonders der 750i. Er löst den 745i ab und verfügt nunmehr über ein 4,8-Liter-Aggregate mit 270 kW/367 PS. Trotz bulliger Fahrleistungen verspricht BMW einen Durchschnittsverbrauch von 11,4 Litern auf 100 km. Dem Motor merkt man das Plus bei Hubraum und die 44 PS mehr Leistung besonders beim Beschleunigen stark an. Der bullige Langhuber grollt erwartungsfroh, dreht sonor und leichtfüßig nach oben. Selbst die Langversion 750 Li macht einen alles andere als trägen Eindruck. Dabei arbeitet die Sechsgangsautomatik von Getriebespezialist ZF noch besser zusammen als beim Vorgänger 745i.
Der 5,18 m lange BMW 750 Li lässt sich von seinen über zwei Tonnen Gewicht nicht bremsen und hängt willig am Gas. Im jedem Drehzahlbereich kann er zusetzen und presst seine Passagiere entgegen jeder Chauffeurschule in den Sitz. Die Souveränität der Leistungsentfaltung ist auch in dieser Klasse beeindruckend. So kraftvoll waren früher nur Zwölfzylinder oder Turboversionen. Doch den Griff zum übermächtigen BMW 760 Li kann man sich getrost sparen. Den Spurt 0 auf 100 km/h erledigt der 50er in gerade einmal sechs Sekunden. 490 Nm sprechen ebenfalls für sich. Beim 250 km/h wird dem Tatendrang ein jähes Ende gesetzt. Dabei ist das Fahrwerk ausgewogen und gekonnt abgestimmt. Allein das mächtige Heck wirkt etwas träge.
Etwas Gewöhnung hilft
Überraschend wenig hat sich im Innenraum getan. Die Platzverhältnisse sind gerade bei der um 14 cm verlängerten Langversion königlich. Kein Wunder, dass sich Politiker und erfolgreiche Manager mit Chauffeur in diesen Sitzen wohl fühlen. Die Verstellmöglichkeiten für Sitze vorn und hinten sind übergroß. Sitzheizung, Lüftung, Einstellung der Lehnenbreite – hier fehlt wirklich nichts. Doch das ausladende Design des klobigen Armaturenbretts zeigt sich nahezu unverändert. Hier hätte man sich etwas mehr Bedienfreudigkeit und einen Schritt zur alten BMW-Optik gewünscht. Ohne i-Drive geht nach wie vor kaum etwas. Über den nun lederbehüteten Controller werden die meisten Fahrzeugfunktionen bedient. Die Menütaste führt einen sicher wieder zurück zur Übersicht. Es bleibt wie es ist: Mit etwas Gewöhnung geht die Bedienung in Fleisch und Blut über, doch es gibt bessere Systeme.
Aufgewertet wurde die immer noch karge Serienausstattung. Die Bayern lassen sich selbst in einem Luxusmodell wie dem BMW 750 Li viel extra bezahlen. Immerhin sind im Gegensatz zur kurzen Version beheizte Ledersitze, Sonnenrollos und Niveauregulierung serienmäßig. Alle 7er freuen sich nunmehr über Xenonlicht. Doch bei einem Grundpreis von 81.800 Euro schlagen Extras wie Navigation, Park-Distance-Control oder elektrische Komfortsitze noch einmal kräftig ins Konto. Mit ein paar Annehmlichkeiten wie einem Fernseher im Fond, Sitzlüftung oder Dämmglas katapultiert sich der BMW 750 Li deutlich über die 100.000-Euro-Marke.
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