Alle drei BlueZERO Modelle fahren klassentypisch mit Frontantrieb. Die flexibel kombinierbaren Antriebskomponenten wurden in einem modularen Baukastensystem zusammengefasst. Neben einem Brennstoffzellen-Modell, dem BlueZERO F-CELL und dem rein batteriebetrieben BlueZERO E-CELL hat der BlueZERO E-CELL PLUS einen zusätzlichen Verbrennungsmotor an Bord. Kernstück dieser Technologie sind aber die flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Akkus mit bis zu 35 kWh Energieinhalt.
Bei der schnellen Standardladung mit einer Ladeleistung von 20 kW kann der 18 kWh starke Hochenergie-Lithium-Ionen-Akku des BlueZERO E-CELL PLUS in rund 30 Minuten Energie für 50 Kilometer Reichweite speichern. Die komplette elektrische Reichweite von 100 Kilometern fordert eine Ladezeit von etwas mehr als einer Stunde. Über eine handelsübliche Steckdose mit 3,3 kW beträgt die Ladezeit circa sechs Stunden.
Das maximale Drehmoment von 320 Nm steht ab der ersten Umdrehung des kompakten, 100 kW starke Elektromotor (Dauerleistung: 70 kW) zur Verfügung und übertrifft den Wert eines heutigen V6-Benziners bei 2500/min. Das reicht für eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in weniger als 11 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist, im Sinne einer optimalen Reichweite und Energieeffizienz, allerdings elektronisch auf 150 km/h begrenzt.
Rein elektrisch
Im dem BlueZERO E-CELL PLUS ist der Elektroantrieb mit einem zusätzlichen Dreizylinder-Turbobenziner kombiniert. Der kompakte, 50 kW starke Verbrennungsmotor ist im Bereich der Hinterachse untergebracht und kann die Batterie während der Fahrt aufladen. Mit Elektroantrieb und zusätzlichem Verbrennungsmotor als Stromgenerator erzielt der Wagen eine Gesamtreichweite von bis zu 600 Kilometern, davon bis zu 100 Kilometer rein elektrisch. Durch den CO2-Bonus für den batterieelektrischen Fahrbetrieb erreicht das Fahrzeug einen CO2-Ausstoß von lediglich 32 Gramm pro Kilometer.
Bei Mercedes-Benz ist man denn auch ordentlich stolz auf seine jüngsten Entwürfe: "Mit dem Concept BlueZERO liefern wir den dreifachen Beleg für die technische Reife von alternativen Antrieben bei Mercedes-Benz. Chancengleichheit mit heutigen verbrennungsmotorischen Antrieben erreichen wir für Elektrofahrzeuge mit Batterie- oder Brennstoffzellenantrieb aber erst, wenn die Kunden die Sicherheit haben, dass ihnen eine ausreichende Infrastruktur an Strom- und Wasserstofftankstellen zur Verfügung steht", sagt Herbert Kohler, Leiter E-Drive & Future Mobility und Umweltbevollmächtiger bei Daimler.
Platzsparend und geschützt
Realisiert wurden die drei BlueZERO Varianten mit Hilfe des aus der A- und B-Klasse bekannten des Sandwichbodens. Die wesentlichen Antriebskomponenten werden dabei schwerpunktgünstig, platzsparend und geschützt im Unterboden des Fahrzeugs eingebaut. Damit unterscheiden sich die BlueZERO Modelle von herkömmlich Elektroautos, bei denen beispielsweise die schwere und voluminöse Speicherbatterie im Kofferraum oder im Bereich der Rücksitze untergebracht werden.
Alle drei BlueZERO Varianten teilen sich wesentliche technische Komponenten, Design und Fahrzeugdimensionen sind identisch. Kompakte Außenabmessungen verbinden die nur 4,22 Meter langen BlueZERO Modelle mit einem großzügigen und variablen Innen- und Gepäckraum. Fünf vollwertige Sitzplätze, rund 450 Kilogramm Zuladung und über 500 Liter Gepäckraum machen sie zu familientauglichen Automobilen.
Bei aller Freude über das bisher Erreichte sieht man die Zukunft des Elektroautos bei Mercedes-Benz durchaus nüchtern. Für den uneingeschränkten und komfortablen Betrieb von Elektroautos sind noch eine Reihe von Herausforderungen, wie hohe Systemkosten, mangelnde Infrastruktur und geringe Reichweiten zu bewältigen. Moderne Diesel und Benziner werden auch noch auf längere Sicht die wichtigste Antriebstechnik im Automobilbau bleiben.
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