Die S-Klasse gilt seit jeher als komfortabelstes Auto der Luxusklasse. Das soll bei der neuesten Generation, die auf der 61. IAA im September offiziell vorgestellt wird, nicht anders sein. Doch noch wichtiger als die Verbesserungen im Komfortbereich sind die neuen Sicherheitsdetails. Hier steht der optionale Nachtsichtassistent ganz oben.
Die neue Technik hat das Zeug zum automobilen Meilenstein. Auch in tiefer Nacht sehen, was im scheins unsichtbaren Bereich liegt – bislang war das kaum mehr als ein Traum. Bisherige Nachtsichtsysteme waren vor allem bei einigen amerikanischen Luxuslimousinen im Angebot, funktionierten allerdings nicht vollends überzeugend.
Nacht-TV
Wie also funktioniert nun das Nachtsichtgerät der neuen S-Klasse? Die Technik ist anders als beim Wärmebild, das man zum Beispiel von Militäreinsätzen her kennt - und sehr komplex. Kleine Scheinwerfer in der Lampeneinheit der neuen Mercedes S-Klasse strahlen auf Knopfdruck Infrarotlicht in die Dunkelheit - unsichtbar für das menschliche Auge und somit blendfrei für den Gegenverkehr. Eine Miniaturkamera neben dem Innenspiegel blickt nach vorn und projiziert ein schwarz-weißes Bild in das Display im Armaturenbrett. Da, wo sonst Tacho und Multifunktionsanzeige erstrahlen, gibt es nun ein acht Zoll großes "Fernsehbild" – nahezu identisch mit dem natürlichen Sichtbild des Piloten.
Gleichzeitig werden andere wichtige Informationen wie Geschwindigkeit, Temperatur und eingelegte Fahrstufe am Rand des künstlichen Bildes abgebildet. Die sollten beim neuen W 221 jedoch etwas besser abzulesen sein. Und der mächtige Tachometer in Linealform mag auch nicht so recht ins real gewordene Zukunftscockpit passen. Eine kleinere Digitalanzeige hätte es auch getan.
Doppelt Sichtweite
Der unschätzbare Vorteil: Während Scheinwerfersysteme nur eine stark begrenzte Sichtweite haben, kann man mit dieser Nachsichttechnik zum Teil mehr als doppelt so weit sehen. Eine dunkel gekleidete Person ist selbst mit lichtstarken Bi-Xenon-Scheinwerfern 70 m vor dem Auto aus dem Sichtfeld verschwunden. Das neue Nachtsichtgerät sieht die gleiche Person dagegen noch in einer Entfernung von über 160 m. Das sorgt für ein mächtiges Plus an Sicherheit. Hell gekleidete Personen sind sogar in schwarzer Nacht noch über 200 m vor dem Auto noch zu erkennen. Besonders große Vorteile hat die Nachtsichttechnik auf dunklen Landstraßen oder bei entgegenkommenden Fahrzeugen. Deren blendendes Schweinwerferlicht macht es unseren Augen besonders schwer, in die Ferne zu blicken und etwaige Gefahrensituationen zu erkennen.
Der Aufpreis für das innovative Nachtsichtgerät in der S-Klasse steht noch nicht fest. Lieferbar ist es ab Serienstart. Na dann gute Nacht!
|