Mit dem Hyundai Qarmaq wollen die Koreaner ihre europäische Kernkompetenz in Sachen SUV weiter schärfen und herausstreichen. Denn entstanden ist der sportliche Crossover diesmal nicht im kalifornischen Designzentrum der Koreaner, das zuletzt die sehenswerten Modelle HCD-9 Tallus und HCD-10 Hellion herausbrachte, sondern im hessischen Rüsselsheim. Dort gibt sich Hyundai sein europäisches Gesicht.
Hier arbeitete Chefdesigner Thomas Bürkle in den letzten Monaten nicht nur am Feinschliff des Golf-Konkurrenten i30 und dem Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommenden Atos-Nachfolger i10, sondern auch am Qarmaq. Erstmals holte sich Hyundai Europe bei der Entwicklung einen Kooperationspartner ins Boot. Denn das spektakulär Neue ist am HED-4 Qarmaq nicht so sehr das mutige Helikopter-Design mit Pilotenkanzel, üppig verglasten Türen und einen futuristischen Cockpit - sondern die Verwendung neuer Kunststoffe.
Hyundai steuerte zum Genf-Showcar das Design bei und Kooperationspartner GE Plastics die Hightech-Materialien. Front und Pilotenkanzel wirken nicht nur kraftvoll und muskulös. Sie können bei einem Zusammenprall auch das Leben von Fußgängern retten.
Bestandteile wie Lexan und Polycarbonat sparen bei der mächtigen Windschutzscheibe im Vergleich zum herkömmlichen Glas mehr als 50 Prozent Gewicht ein. Eine besondere Glasur bietet zudem guten Schutz vor Kratzern und Witterungseffekten. Doch Lexan und Polycarbonat wurden nicht nur beim Bau der Qarmaq-Kanzel verwandt. Auch die rundlich-spitz zulaufende Frontpartie des Allradlers wurde aus dem verformbaren Material kreiert.
Kaum weniger wichtig als der Sicherheitsaspekt ist die Gewichtsersparnis. Insbesondere die beliebten SUV schlagen sich selbst in der Mittelklasse mit viel Übergewicht herum und wiegen mehr als 1,8 Tonnen. Das geht auf Kosten von Fahrdynamik, Sicherheit und Verbrauch. Die beim Bau des Qarmaq verwendeten Kunststoffe reduzieren das Fahrzeuggewicht deutlich - ohne den Nutzwert einzuschränken oder die Karosserie verwindungsschwach werden zu lassen.
Mit seinen mächtigen Rädern, der leichten Taillierung und den ausgestellten Kotflügeln steht der Qarmaq sehr schnittig dar. Neben der drahtig-muskulösen Seitenlinie des Qarmaq und dem mächtigen Offroadradsatz fällt besonders die kraftvoll gezeichnete Front des Geländecoupés mit LED- und Xenonlichtelementen ins Auge. Die vorderen Türen schwingen schräg nach vorn und ermöglichen einen leichten Einstieg. Die beiden Fondpassagiere erreichen die hinteren Einzelsitze über eine schmale Einstiegshilfe, die gegenläufig öffnet und per Scharnier leicht nach hinten schwingt – im Gegensatz zu den vorderen Türen ganz ohne Glaseinsatz. Der Innenraum zeigt sich klar und chic, mit viel Leder und Metallelementen.
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