Driften ist nur was für die Großen. Eben für richtige Männer." Falsch! Dank des Crazy Cart aus dem Hause Razor beginnt das Einstiegsalter in die Welt des Querfahrens genau dann, wenn die Füße das Beschleunigungspedal erreichen und man gleichzeitig an einem Hebel ziehen kann. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Das Gewicht schon eher. Denn mit einer angegebenen Maximalbelastungsgrenze von 64 Kilogramm kocht auch in den durchtrainiertesten Männern schnell die Eifersucht.
Dass diese Grenze auch gern mal deutlich überschritten werden darf, zeigen erste Tests und zahlreiche Foreneinträge auf den Fanseiten im Internet. Lediglich Personen mit sehr langen Beinen werden sich in oder besser gesagt auf dem ursprünglich für Kinder erdachten Spaß-Vehikel nicht sehr lange wohlfühlen. Für sie steht ab sofort die XL-Version mit mehr Tragfähigkeit, mehr Platz, mehr Leistung und einer höheren Geschwindigkeit auf dem Wunschzettel.
Doch zurück zum kleinen Bruder. Das 25 Kilogramm schwere Gefährt mutet auf den ersten Blick wie ein kleines Einstiegs-Gokart an. Mit einer Länge von 94, einer Breite von 61 und eine Höhe von knapp 50 Zentimetern ist es kompakt und leicht verstaubar. Für den Antrieb sorgen 350 Watt und 24 Volt, die aus zwei geschlossenen Zwölf-Volt-Blei-Säure-Batterien bereitgestellt werden. Ein Batterieladegerät ist im Preis inkludiert. Aktuell werden bei großen Online-Versandanbietern rund 375 Euro für ein Crazy Cart aufgerufen.
Nach einer kleinen Endmontage daheim und dem Aufladen der Batterien stehen bis zu 40 Minuten purer Spaß auf dem Programm. Voraussetzung für einen gelungenen Einsatz sollte allerdings eine sehr große Fläche sein, wie sie in einem Lagerhaus oder eine Turnhalle zu finden ist. Draußen lässt es sich zwar auch ordentlichen fahren - doch ist solch ein frei übersetzt verrückter Wagen eigentlich für überdachte oder zumindest trockene Einsatzgebiete konzipiert.
Je höher der Hebel gestellt wird, umso enger wird der vom Cart gefahrene Kreis
Schon das erste, vorsichtige Gasgeben zeigt, dass 19 km/h durchaus schnell wirken können. Besonders dann, wenn kaum Gokart-Vorerfahrung vorhanden ist. Eine Bremse? Fehlanzeige. Entweder Fuß raus, oder am Hebel ziehen. Die Lenkung ist simpel. Da, wo der Pfeil auf dem senkrechten und über keinerlei Rückstellkräfte verfügende Lenkrad hinzeigt, da geht es auch hin. Völlig egal, was der Rest des Fahrzeugs macht.
Der Grund: Es gibt nur ein luftgefülltes Gummi-Antriebsrad unterhalb des Lenkrads. Damit der Rest auch irgendetwas Schräges macht, dafür steht an der rechten Seite der sogenannte Drift-Hebel parat. Und genau das ist das Besondere an dem Crazy Cart von Razor. Wer am Hebel zieht entfernt sich aus dem Normal-Modus und gelangt in den Drift-Modus.
Die Hinterräder des Crazy Cart sind als Lenkrollen ausgeführt. Durch die Änderung der Neigung der Befestigung dieser Rollen kann das Crazy Cart entweder in dieselbe Richtung nachfolgen, in die das Lenkrad gestellt ist. Oder aber das Heck des Crazy Cart kann infolge von Flieh- oder Beschleunigungskräften driften. Befindet sich der Hebel in der unteren Position, folgt das Crazy Cart dem Vorderrad linear wie ein herkömmliches Auto. Sobald der Drift-Hebel gezogen wird, ändert sich der Anstellwinkel der hinteren Lenkrollen, was das Driften des Carts ermöglicht. Je weiter der Hebel nach oben gezogen wird, desto einfacher kann das Cart driften.
Sobald der Hebel in der obersten Stellung ist, befinden sich die Lenkrollen im Crazy-Cart-Modus. Das Crazy Cart kann sich um sich selbst drehen und die Größe des Kreises hängt davon ab, wie hoch der Drift-Hebel gezogen wird. Je höher der Hebel gestellt wird, umso enger wird der vom Cart gefahrene Kreis. Bremsen kann der Fahrer, ähnlich wie beim Skifahren, per Drehstopp. Ein Rückwärtsgang ist überflüssig, da dank der Konstruktion das Rückwärtsfahren durch eine einfache 180 Grad-Drehung des Lenkrads erfolgt.
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