Die Konkurrenz ist gerade in der Luxusklasse bärenstark. Mercedes S-Klasse und 7er BMW geben mit Abstand den Ton an, der VW Phaeton steht dagegen bisher wie Blei in den Verkaufsräumen der der VAG-Partner. Dagegen ist der Audi A 8 ist auf einem guten Weg. Jeder Autofan weiß, dass der A 8 ausgezeichnete Technik und modernste Motoren liefert; dass er klasse aussieht, fällt bereits beim optischen Erstkontakt auf. Besonders markant die klar gestylte Front mit den einprägsamen Scheinwerfer. Unglaublich: Xenonlicht ist selbst beim Topmodell Audi A 8 nicht Serie. Die Seitenlinie ist gestreckt und schier betörend. Das Design der Heckpartie fällt dagegen etwas ab. Die Heckleuchten des sportlichen Hinterteils wirken zu aufgesetzt.
Die Verarbeitung macht einen perfekten Eindruck. Türen fallen satt ins Schloss, hier fühlt man sich auf Anhieb wohl. Die bequemen elektrischen Ledersitze passen sich durch ihre vielfältigen Verstellmöglichkeiten perfekt dem Körper des Fahrers an – und nicht umgekehrt. Die Schalter und Bedienelemente sind da, wo sie hingehören. Das zentrale Bedienelement ist MMI (Multi Media Interface)- Ähnlich dem „iDrive“ aus dem Hause BMW können über ein zentral ausfahrendes Großdisplay die wichtigsten Funktionen über einen zentralen Drehknopf an der Mittelkonsole angesteuert werden. Das System erklärt sich von selbst und erspart den Blick in die dicke Betriebsanleitung. Hier lassen sich unter anderem Navigation, Soundsystem, Klimatisierung, Telefon und die Luftfederung ansteuern. Für die wichtigsten Funktionen gibt es zusätzliche Bedienelemente am griffigen Lenkrad. Für 440 Euro gibt es eine entbehrliche Sprachbedienung. Große, klar ablesbare Instrumente; die besonders des Nachts eine perfekte Einheit bilden. Allgemein macht der Innenraum des Audi A 8 im Dunkeln einen perfekten Eindruck. Dezente Lichtelemente gibt es überall – sogar hinter den Armlehnen der Türgriffe und im Dach gibt eine indirekte Illumination. So sieht eine fehlerlose Vorstellung aus – zumindest fast. Denn der steil aus dem Armaturenbrett herausstehende Zündschlüssel ist bei große gewachsenen Fahrern nur wenige Zentimeter vom Knie entfernt. Bei einem Frontaufprall kann das schlimme Folgen haben. Im Fondabteil geht es nicht weniger luxuriös zu. Durch den im Vergleich zum Vorgänger leicht verlängerten Radstand und die veränderte Rückbank gibt es mehr Platz für Knie und Kopf. Wem der Platz nicht reicht, kann sich für eine Langversion entscheiden. Der Kofferraum bietet standesgemäße 500 Liter Fassungsvermögen.
Fahrdynamik pur
Angetrieben wird der Audi A 8 3,7 quattro von einem 3,7-Liter großen Achtzylinder mit 206 KW / 280 PS. Der Wunsch nach der stärkeren 4,2-Liter-Motorisierung mit 335 PS kommt gar nicht erst auf. Der drehfreudige 3,7-Liter-Motor verhilft dem Ingolstädter quattro zu überzeugen Fahrleistungen. Den Spurt 0 – 100 km/h schafft der A 8 in gemessenen 7,6 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h automatisch abgeregelt. Das maximale Drehmoment von 360 Nm liegt bei 3.750 U/min an. Audi verspricht einen Durchschnittsverbrauch von 11,9 Litern SuperPlus auf 100 km. Im Praxistest lag dieser Wert in weiter Ferne. Hier verbrauchte der Audi 14,3 Liter durchschnittlich. Die serienmäßige Sechsgang-Tiptronic passt ebenso gut wie Allradantrieb und die präzise Lenkung, die den Audi A 8 trotz üppiger Dimensionen unglaublich leicht bewegen lassen. Fahrdynamischer kann man in dieser Klasse kaum unterwegs sein.
Die Kraft kommt ohne Probleme auf die Straße. Im A 8 hat der Fahrer nicht das Gefühl nur ein Spielball der Maschine zu sein. Es macht Spaß, dass man den Premium-Audi auch sportlich über enge Bergstraßen drücken kann. Er ist eben das viel zitierte Fahrerauto in der Luxusklasse. Die serienmäßige Luftfederung sorgt in allen Lebenslagen für die richtige Dämpfung. Der Sportmodus bietet in dieser Klasse einen überaus knochigen Fahrgenuss. Wer sich für den Automatik-Modus entscheidet, überlässt dem Audi die Wahl zwischen hart und weich. Er passt sich selbstständig den Fahrbahnbelägen und Geschwindigkeiten an – keine schlechte Lösung für den rund 1,9 Tonnen schweren Audi. Die Sicherheitsausstattung ist mit ABS, ESP, Allradantrieb und einem kompletten Airbag-Netzwerk komplett.
Serienausstattung? Peinlich.
Die Serienausstattung des immerhin 66.400 Euro teuren Audi A 8 3.7 quattro liefert jedoch eine geradezu peinliche Vorstellung: Ledersitze (2.300 Euro), Navigationssystem (2.100 Euro), Sitzheizung vorne (400 Euro) kosten ebenso Aufpreis wie Xenonlicht oder Autotelefon (750 Euro). Dass Selbstverständlichkeiten wie ein Skisack (310 Euro), Innenlichtpaket (350 Euro), Komfort-Mittelarmlehne vorn (200 Euro) oder Isofix-Befestigungen (80 Euro) extra kosten, erscheint bei einem Fahrzeug der Luxusklasse unglaublich. Nun – der Audi A 8 macht es möglich. So drückt sich Einstiegspreis von 66.400 Euro leicht in Regionen deutlich jenseits der 75.000-Euro-Marke. Dann sind Hich-Tech-Features wie One-Touch-Memory oder Adaptive Light noch nicht einmal an Bord.
Technische Daten | ||
Audi A8 3.7 quattro | ||
Motor | V-Form | |
Zylinder | 8 | |
Hubraum (cm³) | 3697 | |
Leistung (kW/PS) | 206/280 | |
Zuladung(kg) | 525 | |
Gesamtgewicht (kg) | 2370 | |
0-100 km/h (s) | 7,3 | |
Vmax (km/h) | 250 | |
Verbrauch (L/100 km) | 11,7 | |
Kraftstoff | SuperPlus | |
Grundpreis (€) | 68.600 | |
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