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Der nächste Versuch
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 Der nächste Versuch

Im Oktober präsentierte sich Lynk & Co als neuer Autohersteller. Auf der Shanghai Autoshow haben die Chinesen, die den europäischen Markt erobern wollen, ihren ersten großen Aufschlag.

Der nächste chinesische Autohersteller will es auf dem europäischen Markt riskieren. Nachdem sich Landwind, Qoros und Brilliance in Europa bereits die Finger brannt haben, versucht es mit Lynk & Co jetzt die nächste Autoschmiede aus China. Dabei geht es um mehr als neue Autos. Die Modelle von Lynk & Co sind Smartphones auf Rädern, die man sich nicht unbedingt kaufen muss. Wer will, nutzt sie wie ein Airbnb nur höchst temporär.

 Der nächste Versuch - Foto: Hersteller

Bereits drei Tage vor der Shanghai Autoshow gab es einen Vorabevent mit mehr als 800 geladenen Gästen. Auf Messe selbst gibt es nicht nur das Serienmodell des Lynk & Co 01, sondern auch die Konzeptstudie des 03 zu sehen. "Mit zwei Modellen in der Lynk & Co Familie haben wir nur fünf Monate nach Firmengründung bewiesen, dass wir unsere Versprechungen in Bezug auf Reichweite, Qualität, Technologie und Konnektivität als Standard ebenso einhalten wie unsere Markenidentität", sagt Alain Visser, Senior Vice President von LYNK & CO.

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Auch wenn viele chinesische Autohersteller in den vergangenen Jahren Europa im Sturm erobern wollten: Bislang scheiterte jeder kläglich - manche wie Qoros sogar vor dem eigentlichen Marktstart. Lynk & Co will als Ableger des chinesischen Geely-Konzerns die bisweilen 100 Jahre alten Konventionen und Ertragsmodelle der Automobilgeschichte revolutionieren - wie fast jeder derzeit in der Branche. Als Neuling im Reigen der großen Zur Markenseite ToyotaToyota, Zur Markenseite Mercedes-BenzMercedes, Zur Markenseite VolkswagenVolkswagen oder Zur Markenseite BMWBMW tut man sich da ein bisschen leichter, da verkrustete Strukturen fehlen und Fehler bisweilen verziehen werden.

Bei der Namensgebung hat sich das derzeit noch überschaubar dimensionierte Lynk & Co Team rund um Marketing- und Vertriebschef Alain Visser (ehemals Manager bei Zur Markenseite VolvoVolvo, Zur Markenseite FordFord und GM) immerhin Mühe gegeben, einen Markennamen mit digitalem Hintergrund zu kreieren. Lynk kommt vom Grundgedanken "link to the future" und den Namensannex "& Co" holte man sich aus den Lifestylegedanken, deren englischsprachige Begriffe wie connection, cool oder community oft mit den Buchstaben "co" beginnen.

Lynk & Co möchte in erster Linie den Europäern gefallen und versucht, keine allzu großen chinesischen Animositäten aufkommen zu lassen. Immer wieder wird die Nähe zur Volvo unterstrichen. Die chinesische Marke selbst sei ebenso in Schweden entworfen worden, wie das ansehnliche Design. Produziert werden die Fahrzeuge 01 und 03 in China und von dort aus in die verschiedensten Regionen der Welt verteilt. Alle Fahrzeuge werden mit einem Elektromodul ausgestattet, sind aber nicht nur mit Elektroantrieb verfügbar. Wenn es in den nächsten Monaten zunächst auf dem chinesischen Heimatmarkt losgeht, sind neben einem reinen Benzinermodell des 01 auch Elektro-, Hybrid- und Plug-In-Hybridvarianten geplant. In Europa gelten Diesel zudem als gesetzt.

Lynk - der nächste Versuch, Weltspiegel
Die Fahrzeuge werden immer und überall mit der digitalen Welt verbunden sein
Lynk - der nächste Versuch, Weltspiegel

Das erste Modell, der 01, ist ein unspektakulärer, aber durchaus gefälliger SUV mit leicht verschrobener Front aus der Feder von Chefdesigner Andreas Nielsson. Der Wagen ist auf der CMA-Plattform unterwegs, die auch den kommenden Volvo XC40 trägt. Die Proportionen des rund 4,50 Meter langen SUV sind eher klassisch. Motorhaube und Seitenlinie haben Charakterelemente, die auch von einem Porsche Cayenne stammen könnten. Die Überhänge sind kurz, die Schulterlinie ist kraftvoll ausgeformt. Das Dach läuft weich nach hinten in ein markantes, aber zerklüftetes Heck aus.

Der Lynk & Co 01 startet zunächst mit aufgeladenen Drei- und Vierzylindermotoren in einem Leistungsspektrum von 150 bis knapp 200 PS und ist wahlweise mit Front- oder Allradantrieb sowie mit Sechsgang-Handschaltung oder Siebengang-Doppelkupplung zu bekommen. Topmodell dürfte ein Plug-In-Hybride sein, dessen 180 PS starker Benzinmotor von einem 70 PS starken Elektromotor unterstützt wird und der bis zu 210 km/h schnell ist. Sein Normverbrauch soll 1,5 Litern auf 100 Kilometern liegen. Die normalen Versionen verbrauchen zwischen knapp fünf und sechs Litern Kraftstoff.

In Shanghai gibt es neben dem Lynk & Co 01 auch die kompakte Mittelklasselimousine 03 zu bestaunen. Die Front ist ebenso zerklüftet wie die des 01. Auffällig sind die auf dem vorderen Kotflügel aufgesetzten Tagfahrleuchten, die stark konturierte Flanke und eine Charakterleiste, die sich vom Seitenspiegel über den Türrahmen bis hin zum Auslauf der Heckscheibe zieht.

Besonderen Wert wird beim Lynk & Co 03 ebenso wie bei allen anderen Modellen der noch jungen Marke auf die Konnektivität gelegt. Die Fahrzeuge werden immer und überall mit der digitalen Welt verbunden sein. Jeder Fahrer - egal ob Eigentümer oder Kurzzeitnutzer - bedient sich für zentrale Fahrzeugfunktionen seiner ganz eigenen Cloud. So wird das Fahrzeug per Smartphone geöffnet und gestartet, die wichtigsten Einstellungen übernehmen Fahrzeuge wie der Lynk & Co 01 dabei vollautomatisch mit dem Einsteigen. Sitze fahren in die gewünschten Positionen, Radiosender, Lieblingsmusik und Klimafunktionen werden ebenso wie Navigationsdaten aus den persönlichen Präferenzen übernommen.

Lynk - der nächste Versuch, Weltspiegel
Wer sein Fahrzeug auch anderen zur Verfügung stellen will, der kann dies mit einem Share-Button einfach tun
Lynk - der nächste Versuch, Weltspiegel

Die chinesische Geely-Submarke Lynk & Co will seine potenziellen Kunden auf verschiedenste Arten locken. So kann man seinen 01 nur online oder bei kleinen Markenshops kaufen. Echte Händler soll es nicht geben. Ein Land wie Deutschland könnte so mit 50 und 100 Shops abgedeckt werden, wo nicht nur die Fahrzeuge selbst, sondern in erster Linie die mobilen Dienste drum herum angeboten werden. Für die Wartung sind spezielle Servicepunkte ebenso denkbar wie ein Teil des Volvo-Händlernetzes.

Außerdem versprechen sich die Chinesen nicht nur in ihrem Heimatland ein ertragreiches Kuchenstück von Teilzeit-Nutzern, die ihr Auto nach der Fahrt am Straßenrand abstellen und anderen Nutzern zur Verfügung stellen.

Eine zentrale Lynk & Co App wird daher Dreh- und Angelpunkt. Wer sein Fahrzeug auch anderen nach dem Prinzip der Wohnraum-Vermietplattform Airbnb zur Verfügung stellen will, der kann dies mit einem Share-Button einfach tun. Interessierte stellen dann eine Anfrage und der Eigentümer kann sie per Smartphone für eine Fahrt oder eine bestimmte Nutzungsdauer freischalten lassen. Die Abrechnung geschieht danach ebenfalls über die App von Lynk & Co.

Bei Kauf oder Miete ist ein Komplettangebot in Sachen Service inbegriffen. Fünf Jahre Garantie oder 150.000 km sollen ebenso für Sicherheit sorgen wie Bestwerte in den jeweiligen Crashversuchen. Bei aller Sicherheit will Link & Co seine Kosten reduzieren, in dem die Möglichkeiten der Individualisierung minimiert werden. So wird es nur zwei - allerdings vergleichsweise gut ausgestattete - Modellvarianten geben, die nach Volvo-Vorbild mehr Premiumcharme vermitteln sollen.

Mit genauen Informationen zu Preisen hält sich Lynk & Co erst einmal zurück. "Ein komplett ausgestattetes Premiumfahrzeug zum Preis eines Volumenmodells", fabuliert Alain Visser. Heißt, ein Mittelklasse-SUV dürfte bei unter 30.000 Euro starten.

 
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 Stichworte
 Lynk, China, SUV, Limousine, Visser, Geely, Shanghai, Autoshow, Konnektivität


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