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SsangYong Chairman
Koreas skurrile S-Klasse
 SsangYong Chairman

Der SsangYong Chairman ist Südkoreas teuerstes Luxusauto. Er hat einen Motor der Mercedes S-Klasse, seine Massagesitze kennen keine Gnade und sein Navigationssystem hat echten Sex-Appeal.

Auf diese Frage war Joon Kim nicht vorbereitet: "Was für Holz ist das denn in der Türverkleidung?" Kim muss kurz nachdenken, während er den 5,1 Meter langen SsangYong Chairman durch das Verkehrsdickicht von Seoul manövriert. Dann sagt er im Brustton der Überzeugung: "Ich weiß es nicht genau, aber ich bin sicher, es ist das beste Holz auf dem Markt."

 SsangYong Chairman - Foto: Viehmann

Joon Kim ist Export-Manager der südkoreanischen Automarke SsangYong und der Chairman V8 5000 ist das Aushängeschild der Asiaten: 306 PS, fast drei Meter Radstand und bis unters Dach vollgestopft mit Luxus. Die neue Version des Wagens wurde gerade erst der Öffentlichkeit gezeigt. Sie ist so jungfräulich, dass einige Zierblenden noch mit Folie verdeckt sind.

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Geballte Kraft
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Koreanische Autokäufer lassen solche Details gern wochenlang unberührt, genau wie die kleinen blauen Schaumstoffpolster an den Türkanten oder den Auslieferungs-Sticker in der Seitenscheibe. Es sind Statussymbole, mit denen man allen zeigt, dass der Wagen wirklich nagelneu ist.

Und die zweite Generation des SsangYong Chairman, die 2008 auf den Markt kam und jetzt mit einem Facelift überarbeitet wurde, ist tatsächlich ein prestigeträchtiger Luxusschlitten. Er konkurriert nicht nur mit der in Europa unbekannten Edel-Limousine Hyundai Equus, sondern soll auch gegen 7er BMW, Jaguar XJ und natürlich gegen die Mercedes S-Klasse antreten.

An letztere erinnert nicht nur die Optik des Chairman - auch wenn sich statt eines Sterns der SsangYong-Doppeldrache als Kühlerfigur in die Höhe reckt. Es steckt tatsächlich Mercedes-Technik unterm Blech. Die Kurzversion des Chairman nutze die Bodengruppe einer alten E-Klasse, sagt SsangYong-Manager Joon Kim und auch das Siebengang-Automatikgetriebe soll aus Stuttgart stammen. Der fünf Liter große V8-Motor hat, wie Mercedes auf Nachfrage bestätigt, bis zum Jahr 2007 die S-Klasse angetrieben.

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Nachdenken über Export
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Die prestigeträchtige V8-Version des Chairman ist optional in einer 5,4 Meter messenden Langversion zu haben. Die Einstiegsmodelle haben dagegen einen V6-Motor mit 3,2 oder 3,6 Litern Hubraum und 225 bis 250 PS unter der Haube. Gegen Aufpreis ist sogar permanenter Allradantrieb an Bord.

Eine ernstzunehmende Luxuslimousine ist der Chairman durchaus: Lenkrad und Sitze fahren elektrisch in Position, doppelverglaste Scheiben sorgen selbst bei hohem Tempo für angenehme Ruhe und beim Tritt aufs Gaspedal schiebt der V8-Motor den zwei Tonnen schweren Wagen mit geballter Kraft voran. Ein adaptives Fahrerwerk, LED-Innenraumbeleuchtung, zehn Airbags und Assistenzsysteme wie der Abstandsregeltempomat sind ebenfalls an Bord.

Ein bisschen schrullig ist der Chairman aber auch. Die Massagesitze im Fond bräuchten wirklich etwas Feintuning, in der höchsten Stufe trommelt einem die Technik wenig entspannend in den Rücken und klingt dabei wie ein Wäschetrockner mit Unwucht. Das Navigationssystem ist mit bunten Symbolen und Informationen überfrachtet. Wenn man sich einer Radarfalle nähert, haucht eine zarte und erotische Frauenstimme dem Chauffeur eine Warnung zu.

 
 SsangYong Chairman - Foto: Viehmann
 SsangYong Chairman - Foto: Viehmann
 SsangYong Chairman - Foto: Viehmann
 SsangYong Chairman - Foto: Viehmann

Text: | Fotos: Viehmann


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