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Weltspiegel: L.A. Autoshow
Spaß trifft Angst
 L.A. Autoshow

Die Los Angeles Autoshow will den übermächtig erscheinenden Konkurrenten in Detroit vom US-Thron stoßen. Dabei trommeln an der reichen Westküste allen voran die deutschen Hersteller. Nicht ohne Grund.

Radiomoderator Frank Beckmann hakt noch einmal interessiert nach. Der Radiosender abc-WJR AM760 aus Detroit ist am ersten Messetag live auf Sendung. "Sagen sie Carl, was ist nun mit den Kunden? Die haben doch einfach Angst vor einem Benzinpreis von vier Dollar pro Gallone." Er macht eine Kunstpause. "Aber neben Diesel- und Hybridmodellen stehen hier verdammt viele dicke Vans und Luxuslimousinen." Carl Galeana von der Los Angeles Autoshow hatte die Frage erwartet und lächelt lässig: "Stimmt schon. Aber die Messe bietet eben beides: Sparsamkeit und Power. Wichtig ist, dass die Emotionen bei allem nicht zu kurz kommen. Davon lebt diese Show."

 L.A. Autoshow - Foto: Grundhoff

Nein, die Los Angeles Autoshow ist auch an ihrem 100. Geburtstag keine reine Ökomesse. Selbst im grünen Sonnenstaat Kalifornien interessieren sich die Amerikaner beim Thema Auto kaum für Umweltschutz. Sicher, im alternativ angehauchten Venice Beach oder im Silicon Valley an der San Francisco Bay sieht die Sache mitunter anders aus. Aber wenn die Amerikaner über die Autos wettern, fürchten sie allein steigende Benzinpreise. Eine Gallone von 3,8 Litern Superbenzin kostet derzeit rund 3,50 Dollar - der deutsche Kunde würde bei einem solchen Sparpreis jubeln.

Radiomoderator Frank Beckmann bringt im Live-Interview nochmals die PS-starken Boliden ins Gespräch. "Es gibt irrsinnig viele Konzepte auf der Messe. Kleinere Autos sind hier kaum zu sehen. Aber viele Renner." Das kann Carl Galeana nicht bestreiten: "Die Leute lieben PickUps und PS-starke Autos wie den coolen Ford Mustang Bullitt. So ist nun einmal das Geschäft. Trotzdem achten viele Leute immer mehr auf einen geringen Verbrauch."

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Family Affair
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So sind es auf der LA-Autoshow die europäischen und insbesondere die deutschen Hersteller, die für Aufmerksamkeit sorgen. Allen voran Audi und Volkswagen machen Dampf in Kalifornien. VW zeigt mit dem "Space Up! Blue" nicht nur die Reinkarnation des 70er Jahre Samba-Buses. Der Space Up! soll die "New Small Familiy" der Marke einleiten – bis Ende der Dekade zunächst jedoch als Dieselversion mit Mikroverbrauch. Der Jetta Clean Diesel TDI Sport dagegen zelebriert schon jetzt 30 Jahren VW-Diesel in den USA.

Der neue US-Chef der Wolfsburger, Stefan Jacobi, kann sich einen Stich in Richtung Mercedes-Bluetec denn auch nicht verkneifen: "Wir sind die ersten, die einen sauberen Diesel in allen Staaten der USA anbieten können. Und das nicht nur als Leasingmodell."

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Arbeiten am Image
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Lauter denn je setzen VW und Audi bei der Show auf die Diesel-Karte. Einige Amerikaner können es immer noch nicht so ganz fassen, wenn sie auf die Leistung- und Effizienzdaten der neuen Modelle schauen. Das Dieselimage in den Staaten ist nach wie vor schwierig, schmutzig, lahm und laut.

Immerhin, der "VW Space Up! Blue" macht es den Messebesuchern nicht nur mit seinem schmucken Microbus-Design leichter. Angetrieben wird die nur 3,68 Meter lange VW-Studie von einem 45 kW/61 PS starken Elektromotor, der von zwölf leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien gespeist wird.

Damit lässt sich der tägliche Weg zu Arbeit, Freizeit oder Einkauf ohne jegliche Abgase erledigen. Aufladen wird - wie bei der viel beachteten Elektrostudie des Chevrolet Volt von der Detroit Motor Show - an der Streckdose. Für längere Fahrten hat die neueste Wolfsburger Microbus-Konzeption in der Front eine Hochtemperatur-Brennstoffzelle, die ein Fahren über lange Distanzen ermöglicht. Die einfache Aussage: Elektro = öko scheint zu ziehen. Beim Diesel ist das unverändert schwerer.

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Smarte Zurückhaltung
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Mit aller Macht wollen die Europäer den Saubermann-Diesel über Kalifornien in den ganzen USA verteilen. Audi etwa gibt in Los Angeles Volldampf. Die coole Studie des Audi Cross Cabriolet quattro verbindet die zukünftigen Modelle Audi Q5 und A3 Cabriolet perfekt miteinander. Der Clou: Auch der offene Allradler setzt auf einen Dieselmotor: 240 PS stark, über 500 Nm Drehmoment und von 0 auf 100 km/h in 7,2 Sekunden. Und dann noch dieses coole Styling.

Überraschend im Hintergrund präsentiert sich auf der Los Angeles Autoshow die Mercedes-Marke Smart. Kein mächtiges Trommeln oder ein Auftritt mit Pauken und Trompeten sondern dezente Zurückhaltung.

Das gilt auch für die GEM. Global Electric Motorcars gehören sein über sieben Jahren zur Chrysler Group. Zwischen Jeep Rubicon, Chrysler Aspen und Dodge Viper SRT-10 stehen die kleinen Elektro-Winzlinge, die mehr Golf-Karts denn Autos gleichen. Als Zwei-, Vier- und Sechssitzer erhältlich schaffen sie eine Reichweite von maximal 40 Meilen, sind jedoch nur 40 km/h schnell. Das dürfte Frank Beckmann von Radio abc-WJR kaum überzeugen.

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Von Öko keine Spur
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Neben den Europäern sorgen insbesondere die Japaner für Aufsehen. Dabei glänzen weder Nissan noch Toyota mit Sparmobilen.

Nissan zeigt nach der Weltpremiere in Tokio erstmals in den USA den Nissan Skyline GT-R – 480 PS stark und 310 km/h schnell. Noch sehenswerter und wichtig für den US-Markt ist aber der neue Nissan Murano, der in Los Angeles seine Weltpremiere feiert und gewisse Ähnlichkeiten zum ebenfalls neuen Infiniti EX-35 nicht verheimlichen kann. Zwei sehenswerte SUV, die in den nächsten Jahren die amerikanischen und später auch europäischen Straßen bevölkern werden.

Und von Öko keine Spur. Toyota und Lexus bemühen sich mit dem Mega-Pick-Up Tundra und dem Lexus IS-F vielmehr um ein breites und sportliches Spektrum. Der soll dem BMW M3 mächtig Dampf machen.

Allein Honda stellt sich in den Dienst des Umweltschutzes und zeigt den FCX Clarity mit einer neu entwickelten und hoch effizienten Brennstoffzelle. Sicher mehr als eine Zukunftsvision.

 
 L.A. Autoshow - Foto: Grundhoff
 L.A. Autoshow - Foto: Grundhoff
 L.A. Autoshow - Foto: Grundhoff
 L.A. Autoshow - Foto: Grundhoff

Text: | Fotos: Grundhoff


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