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Reportage: Offroad-Erprobung
Indianer der Moderne
 Offroad-Tests

Den Rubicon Trail am Lake Tahoe kennt jeder 4x4-Fan. Doch das spektakulärste Offroad-Paradies der USA befindet sich in der Moab-Wüste im Südwesten von Utah. Jeep testet seine Geländewagen hier im härtesten Geländeeinsatz.

Martin G. Morse blickt fast schon gelangweilt auf den silbernen Jeep Commander, der sich gerade eine steile Felswand herunter quält. Der Pilot kann kaum etwas sehen, weil die Schnauze des Geländewagens fast senkrecht in den Sand sticht. Der Copilot hat die spektakuläre Schräglage längst verlassen und weist den Testfahrer Zentimeter für Zentimeter ein. Die Regelsysteme des Commander arbeiten auf Hochtouren und Dank des erfahrenen Ingenieurs am Steuer zirkelt sich der zwei Tonnen schwere Geländewagen ohne größere Probleme durch den Trailparcours in 1.500 Metern Höhe über dem Meeresspiegel.

 Offroad-Tests - Foto: Hersteller

"Wir sind mehr als 30 Mal pro Jahr hier, um unsere Geländewagen auf Herz und Nieren zu testen", erzählt Morse, bei Jeep für die Fahrzeugentwicklung zuständig, "für uns sind die Offroad-Strecken rund um Moab unerlässlich, um unsere neuen Fahrzeuge abzustimmen. Das geht nirgends besser." "Jeep testet seine Autos hier schon seit mehr als 50 Jahren", ergänzt Thomas Hausch, Vizepräsident International Sales bei Chrysler. "Mittlerweile hat sich Moab daher zu einem echten Jeep-Mekka entwickelt."

Wer das 5.000-Seelen-Nest im Südwesten des US-Bundesstaates Utah durchfährt, der sieht schnell, dass die Gegend schon bessere Zeiten gesehen hat. Ehemals wurden hier in zahllosen Minen Edelmetalle abgebaut. Die einzigen Metalle, die es hier heute noch zu bestaunen gibt, haben zwei und vier Räder. An jeder Straßenecke in dem verschlafenen Dorf gibt es Vermietungen von Geländewagen, Moto-Cross-Maschinen und Mountainbikes. Viele abenteuerlustige Freizeitsportler haben die Gegend rund um Moab, sechs Autostunden von Denver entfernt, längst zu einem ihrer Lieblingsziele erkoren.

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Tourismus statt Bodenschätze
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So lief der Tourismus dem Abbau von Bodenschätzen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts den Rang ab. Viele der Besucher müssen sich keinen eigenen Geländewagen mieten; sie kommen direkt mit dem eigenen Offroader oder ziehen ihn auf einem Trailer hinter sich her. Serienmodelle sieht man selten. Die meisten sind mit Spezialfahrwerken, Kletterreifen, Sperren und Winschen ausgestattet. Ehe sich die Freizeit-Allradler auf dem Colorado-Plateau breit gemacht haben, waren die Entwicklungsabteilungen einiger Geländewagenhersteller hier. Allen voran das Allrad-Urgestein Jeep, die als robuster Chrysler-Ableger den amerikanischen Allradtraum leben, wie kein anderer.

"Wenn wir mit Prototypen unterwegs sind, tragen die Fahrzeuge natürlich eine Camouflage-Tarnung. Dann ist die Aufmerksamkeit der Offroad-Fans besonders groß", sagt Morse. "Aber oft genug haben die Fahrzeuge auch neue Technik im bekannten Blechkleid. Dann merkt sowieso keiner, was hier erprobt wird."

In den kniffligen Geländepassagen werden Fahrwerkskomponenten und Vierrad-Systeme den härtesten Praxistests unterzogen. Ähnliches Terrain gibt es nur selten auf der Welt - unter anderem noch auf dem Schöckl in der Nähe von Graz oder auf dem legendären Rubicon Trail am Lake Tahoe nahe Reno.

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Felsige Trails
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Die abgeschliffenen Sandsteine der mehr als 30 offiziellen Trials haben es in sich. Auf den alten Versorgungswegen zu Uran-, Vanadium- und Kupferminen müssen die Klettergeräte zeigen, was sie können. Ohne genügend Bodenfreiheit, große Rampen- und Böschungswinkel oder einen exzellenten Allradantrieb geht da nichts.

"An vielen Passagen kommt man nicht einmal zu Fuß hoch", weiß einer der Instruktoren aus Moab. "Doch mit einem guten Allradler wie den Jeep Cherokee und entsprechendem Fahrkönnen ist das alles halb so wild."

Das denken sich auch die mehr als 1.000 Jeep-Fahrer, die jedes Jahr zu Ostern mit ihren Fahrzeugen zur legendären Easter Safari nach Moab kommen. Ein paar Tage sein Können auf den harten Trial-Passagen testen, eingesäumt von Colorado River und imposanten Sandsteinfelsen - das hat was. Die Felsen schimmern besonders am Morgen und am Abend in einem tiefen Dunkelrot und geben der Region einen unvergleichlichen Charme. In der Umgebung liegen die Nationalparks Arches und Canyonlands sowie der Dead Horse State Park und die grandiosen La Sal Mountains.

Für Martin G. Morse ist das alles nicht wirklich neu. "Doch auch ich bin jedes Mal beeindruckt, wenn wir wieder zum Testen hier sind." Und stolz verweist er auf die Bergabfahrhilfe von Commander und Grand Cherokee, die insbesondere hier ihren Feinschliff bekam. "Damit kann man die steilsten Passagen herab fahren, ohne den Fuß auf der Bremse zu haben."

 
 Offroad-Tests - Foto: Grundhoff
 Offroad-Tests - Foto: Hersteller
 Offroad-Tests - Foto: Hersteller
 Offroad-Tests - Foto: Hersteller

Text: | Fotos: Hersteller


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