Anders sieht es im Innenraum und unter dem Blechkleid aus. Armaturenbrett und Sitze zeigen sich in komplett neuem Design – ein deutliches Plus gegenüber dem Vorgängermodell, dessen schnöder Charme viele nicht überzeugen konnte. Die wenig ansprechende bernsteinfarbene Beleuchtung ist gewichen - Instrumente und Bedienelemente sehen hell beleuchtet nun hochwertiger aus – und fassen sich auch so an. Ein bisschen erinnert das an die Konkurrenz aus Ingolstadt, die seit Jahren hier die Referenzklasse bildet. Nachdem die aktuelle E-Klasse bereits in dynamischer Anmut erstrahlt, wollten die Stuttgarter Designer sich bei der erfolgsverwöhnten Mercedes C-Klasse nicht lumpen lassen.
Unter der Haube halten sich die Neuigkeiten ebenfalls in Grenzen. Das Volumenmodell C 220 CDI bekam ein PS mehr, der drehfreudige 230er-Kompressormotor wanderte auch in Limousine und T-Modell: zudem können sich Motorsportfans über den omnipotenten C 55 AMG freuen, der mit acht Zylindern und 367 PS keine Wünsche offen lässt. Wer jedoch nicht auf dem Dieseltrend mitschwimmen möchte, sollte sich für den Mercedes C 200 Kompressor entscheiden. Die Mogelpackung mit 1,8 Litern leistet munter werkelnde 120 kW/163 PS und ein maximales Drehmoment von 240 Nm.
Sanft und präzise
Dank gründlich überarbeiteter Lenkung, leichtgängiger Sechsgang-Schaltung und strafferer Fahrwerksabstimmung fährt er sich deutlich dynamischer als sein Vorgänger. Die Lenkung ist direkt und leichtgängig, der Fahrbahnkontakt deutlich besser zu spüren. Zwar noch nicht auf dem Stand von BMW 3er und Audi A 4 zeigt sich das serienmäßige Sechsgang-Getriebe ebenfalls verbessert. Das gilt auch für Dämpfer- und Fahrwerksabstimmung. Die Gänge lassen sich sanfter und präziser als bislang einlegen. So können sich auch die Fahrleistungen sehen lassen. 0 – 100 km/h in 9,1 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von 234 km/h sind in dieser Hubraumklasse mehr als überzeugend. Allein beim Überholen am Berg merkt man dem Vierzylinder seine Hubraumschwäche und fehlende zwei Zylindertöpfe an. Dafür ist der Verbrauch mit einem Niveau von 8,6 Litern auf 100 km auf der Höhe der Zeit.
Doch am meisten werden sich die Passagiere über den hochwertigeren Innenraum der C-Klasse freuen. Neue Sitze, die bereits in der Basisversion einen sehr guten Langstreckenkomfort bieten, zudem wirken die verarbeiteten Materialien deutlich hochwertiger als zuvor. Das Platzangebot war vorher schon in Ordnung. Mit 455 Liter Stauraum muss nichts Wichtiges zu Hause bleiben. Wäre da nicht die Preisgestaltung, die vielen Mercedes-Fans die Schamesröte ins Gesicht treibt. Der Basispreis ist bereits mit 29.464 Euro ambitioniert.
Immerhin bekam die neue C-Klasse-Generation neben der bekannten Serienausstattung eine Klimaautomatik und 16-Zoll-Felgen mit auf den Weg. Doch die meisten Käufer werden sich mit der kompletten Sicherheitsausstattung nicht zufrieden geben. In dieser Klasse sind Extras wie Bi-Xenonlicht (incl. Abbiegelicht 957 Euro), Parktronic (765 Euro), Navigationssystem (ab 2.140 Euro) oder Sitzheizung (342 Euro) an der Tagesordnung. Zudem sollten eine Durchlademöglichkeit (290 Euro), abblendbare Spiegel (261 Euro), Skisack (261 Euro) oder Regensensor (110 Euro) in dieser Klasse serienmäßig an Bord sein. Alles in allem kostet ein C 200 Kompressor somit leicht 35.000 Euro. Trotz gutem Wiederverkaufswert und deutlicher technischer Verbesserungen ein satter Preis für eine neue Liebe auf den zweiten Blick.
Technische Daten | ||
Mercedes-Benz C 200 Kompressor Avantgarde | ||
Motor | Reihe | |
Zylinder | 4 | |
Hubraum (cm³) | 1796 | |
Leistung (kW/PS) | 120/163 | |
Zuladung(kg) | 480 | |
Gesamtgewicht (kg) | 1955 | |
0-100 km/h (s) | 9,1 | |
Vmax (km/h) | 234 | |
Verbrauch (L/100 km) | 8,4 | |
Kraftstoff | Super | |
Grundpreis (€) | 32.120 | |
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