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Fahrbericht: Gallardo 570-4 Spyder
Erntedank
Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder

Nirgends auf der Welt sind mehr Lamborghini unterwegs als im Süden von Kalifornien. Eine Ausfahrt im Gallardo LP 570-4 Spyder Performante - das ist gerade der rechte Zeitvertreib zu Thanksgiving.

[+] Grandiose Fahrleistungen, geringeres Gewicht, sehr gutes Fahrwerksabstimmung, Allradantrieb
[-] Hoher Realverbrauch, wenig Kopfraum bei geschlossenem Dach

Thanksgiving steht vor der Tür. In Deutschland hat das Herbstfest Erntedank kaum noch eine nennenswerte Bedeutung. In den USA sieht das ganz anders aus. Für viele ist Thanksgiving das wichtigste Fest für Familie und Freunde im ganzen Jahr. Die Highways sind übervoll, die Geschäfte platzen aus allen Nähten und nahezu alles dreht sich um Essen und den geliebten Truthahn.

Dabei zeigt das Thermometer 23 Grad Celsius – wer mag im sommerlichen Santa Monica da an einen eiskalten Novembertag denken? Bevor es zum Truthahnessen nach West Hollywood geht und die langweiligen Gespräche von Uncle John oder Aunt Tilda einem die Feiertagsstimmung verderben, ist ein morgendlicher Ausflug mit dem offenen Lambo genau das richtige.

Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder - Foto: Grundhoff

Mit einem weißen Lamborghini fällt hier im amerikanischen Mekka der Filmsternchen und Showgrößen niemand auf. Man fährt Mercedes G-Klasse, 7er BMW oder zumindest einen Porsche 911. Wer sich abheben will, schaut beim Sportwagenhändler in Beverly Hills vorbei. Hat dieser Dealer beste Kontakte, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis man im brandneuen Gallardo Spyder LP 570-4 Performante sitzt.

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Technisch überschaubar
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Die offene Version des Superleggera muss dabei eine Doppelrolle übernehmen. Zum einen ist die offene Flunder aus Sant´ Agata der sportlichste Gallardo-Roadster aller bisherigen Lamborghini-Zeiten. Zum anderen muss er die Kunden trösten, die noch etwas länger auf den Nachfolger des Murcielago warten. Im Frühjahr wird der Jota, von einem neu entwickelten V12-Triebwerk mit 700 PS befeuert, in den Genfer Messehallen stehen. Die offene Version des künftigen Kohlefasersportlers dürfte dagegen noch einige Zeit auf sich warten lassen.

Doch ohnehin geht es bei einem Roadster weniger um die Fahrdynamik, sondern um Image, Posen und das sportliche Sonnenbad im Straßenverkehr. Dafür ist der gewohnt bissig brüllende Lamborghini bestens gerüstet. Der Unterschied vom neuen Performante zu den anderen Spyder-Brüdern ist optisch wie technisch überschaubar.

Der offene Gallardo hat nach einer Kraftkur abgespeckt. Kohlfaserdetails an Karosserie und Innenraum senken sein Trockengewicht um 65 Kilogramm auf knapp unter 1,5 Tonnen. Dafür muss man auf Details wie Sitzheizung, Soundsystem, Navigation und andere Komfortdetails verzichten. Trotz allem Hang zum Purismus tut das weh. 65 Kilogramm sind nicht viel – umgerechnet vielleicht acht bis zwölf Truthähne zum Erntedank.

Die Optik des Gallardo ist auch im achten Jahr seit seiner Markteinführung unverändert wild, gefährlich, ja martialisch - und polarisierend. Das wird durch die modifizierten Kühleinlässe, Schürzen, Schweller und den steif im Fahrtwind stehenden Heckspoiler artgerecht unterstrichen. Die großflächige Abdeckung von Stoffdach, Motor und Getriebe ist stilecht aus Kohlefaser gefertigt. Zusammen mit den neuen Leichtbaukomponenten an Mitteltunnel, Türverkleidungen, Sitzschalen und am Unterboden kommen so die 65 Kilogramm zusammen.

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Bärenstark und stimmgewaltig
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Bei der Ausfahrt auf dem Pacific Coast Highway Richtung Norden, vorbei an Malibu Richtung Point Mugu ist von den Nachwirkungen des üppigen Thanksgiving-Menüs auf den Hüften nicht einmal im Ansatz etwas zu spüren: Der Lambo gibt sich gewohnt antrittsstark, bärenstark und stimmgewaltig. Die zehn Zylinder liefern bei Abfrage der Leistungsreserven ein brüllendes Stakkato. Gewohnt souverän beißt sich der Norditaliener mit deutschen Genen per 4x4-Antritt in den Asphalt des Highway 101 - und immer wieder geht es zur Kurvenjagd nach rechts in die Berge des San Bernandino Valleys. Das ist das Revier des Performante.

Die Lenkung ist trotz Allradantrieb messerscharf, die Bremsen arbeiten schlicht grandios und haben die Reifen erst einmal Betriebstemperatur, setzen allein der Fahrer und die Physik dem mindestens 217.651 Euro teuren Boliden die Grenzen. Die US-Verwandschaft würde kaum verstehen, wieso ein Auto nur zwei Sitzplätze hat, auf einen Kofferraum verzichtet und von einem Zehnzylinder mit nur 5,2 Litern Hubraum befeuert wird. Die vergleichbaren Pick Ups aus heimischer Produktion haben mehr Hubraum, einen hohen Alltagsnutzen - jedoch nicht annährend die 419 kW/570 PS des Lambo.

Von 0 auf 100 km/h in unter vier Sekunden dürften die meisten noch nicht real erlebt haben. Ganz zu schweigen die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 324 km/h. Aber erzählen sollte man in jedem Fall davon - gleich, beim Thanksgiving-Dinner.

 Technische Daten
Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder 
 Motor V-Form 
 Zylinder 10 
 Hubraum (cm³) 5204 
 Leistung (kW/PS) 419/570 
 Zuladung(kg) keine Angabe 
 Gesamtgewicht (kg) keine Angabe 
 0-100 km/h (s) 3,9 
 Vmax (km/h) 324 
 Verbrauch (L/100 km)  
 Kraftstoff Super 
 Grundpreis (€) 217.651 
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Herstellerangaben 
 
Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder- Foto: Grundhoff
Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder- Foto: Grundhoff
Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder- Foto: Grundhoff
Lamborghini Gallardo LP 570-4 Spyder- Foto: Grundhoff

 Alternativen
Audi R8 Spyder 5.2 FSI quattro
Audi R8
Porsche 911 Turbo S CabrioletPorsche 911
Chevrolet Corvette C06 CabrioletChevrolet Corvette
Maserati GranTurismo GranCabrioMaserati GranTurismo

Text: | Fotos: Grundhoff


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