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Hintergrund: Detroit Auto Show 2008
China klopft an
 China in Detroit

Man muss schon die Rolltreppe abwärts in die abgelegene Michigan-Halle fahren, um einen der wichtigsten Trends der NAIAS 2008 zu finden: Chinesische Automarken wie Changfeng, BYD, Geely und Ming Auto.

Die chinesische Invasion auf dem europäischen Automarkt ist geplatzt, bevor sie richtig begonnen hat – zumindest der erste Versuch. Nachdem die Modelle der ersten Generation in unseren Breiten mit Pauken und Trompeten durchgefallen sind, klopfen die chinesischen Autobauer jetzt in den USA an.

Erstmals in der 101jährigen Geschichte der NAIAS zeigen mehrere chinesische Hersteller auf der Detroit Motorshow ihre Produkte. Zunächst noch etwas zögerlich - doch mit einem überraschend breiten Angebot. 2006 hatte Geely in Detroit den Anfang gemacht. Im vergangenen Jahr feierte die Changfeng Group ihre amerikanische Messepremiere. Jetzt ist man hier schon zu fünft.

 China in Detroit - Foto: Grundhoff

Hersteller BYD – Build Your Dreams – zeigt nicht nur Mittelklasselimousinen und bekannte Plagiate, sondern auch ein erstes Hybridsysteme. Der F6 DM sieht nicht nur respektabel aus, sondern wird von einer sparsamen Kombination aus Benzin- und Elektromotor angetrieben – zusammen 125 kW/170 PS stark und 160 km/h schnell. Die Reichweite liegt im Kombinationsbetrieb bei 430 Kilometern. Für die halbe Akkukapazität braucht der F6 DM gerade mal zehn Minuten Ladezeit.

BYD ist derzeit weltweit der einzige Herstellen, der nicht nur Autos, sondern auch Akkus entwickelt und produziert. Die Ziele von Build Your Dreams sind mehr als ambitioniert: "Bis zum Jahre 2015 wollen wir die Nummer Eins in China sein", verspricht Chairman Wang Chuanfu - "und bis 2025 weltweit die Nummer Eins."

Die entschlossenen Chinesen zeigen im Tiefgeschoss der Cobo-Hall auch den kleinen F3/F3R und das eher schmucklose Cabriolet F8 - eine zweifelhafte Symbiose aus Renault Megane und Mercedes CLK.

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Wenig innovativ, aber allemal gefährlich ist auch der Auftritt von Geely einzuschätzen. Das preiswerte Angebot aus familienfreundlichem Hifun, dem sportlichen Coupé oder den praktischen MK könnte mittelfristig auch in den USA eine Chance haben.

Eines steht fest: Die Preise werden atemberaubend günstig sein - und viele Amerikaner interessieren Preis und Garantie mehr als Hightech und Sicherheitsdetails. "Wir haben den US-Markt genau studiert und arbeiten derzeit an den amerikanischen Sicherheits- und Emissions-Standards", erklärt Henry Li, General Manager von BYD.

Spektakulärer denn je sind jedoch die knuffigen Knutschkugeln von Li Shi Guang Ming Automobile. Gelb, freundlich, rund und praktisch zeigen die Tang-Hua-Modelle, wie spaßige Innenstadtmobile in der amerikanischen Zukunft ebenfalls aussehen können. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig – die Autos ebenso. Mit oder ohne Türen fängt es bei gerade einmal zwei Metern Gesamtlänge an. Der Einsitzer wiegt leer gerade einmal 280 Kilogramm und schafft eine Reichweite von bis zum 100 Kilometern. Wem die 20 km/h Spitze zu dürftig sind, wählt den Zweisitzer, der immerhin 45 km/h schafft und für Kurzstrecken eine Alternative sein könnte.

Changfeng spielt vordringlich die amerikanische Karte und setzt mit Liebao CS6 und Feibao CT5 auf bekannte SUV- und Pick-Up-Tugenden. Die Chinesen arbeiten in Asien bereits erfolgreich mit Mitsubishi zusammen, für die sie unter anderem den lokalen Pajero produzieren.

Mitte 2008 könnten die ersten chinesischen Autos auf den nordamerikanischen Markt kommen. Vorreiter dürfte der Hersteller Chamco Auto sein, der bereits mit einem Geländewagen und einem Pick Up an die Tür zu den USA klopfen. Derzeit laufen im chinesischen Zhongxing-Werk Baoding in der Provinz Hebei die letzten Abstimmungen für einen neuen Motor und ein neues Geriebe, sagt Bill Pollack, Vorstand von Chamco.

 
 China in Detroit - Foto: Grundhoff
 China in Detroit - Foto: Grundhoff
 China in Detroit - Foto: Grundhoff
 China in Detroit - Foto: Grundhoff

Text: | Fotos: Grundhoff


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