Auto + Motor + Katalog + Test = www.alle-autos-in.de: Auf uns fahren Sie ab
DAS AUTO-MAGAZIN IM INTERNET
SucheInhalt
Hintergrund: LA Autoshow
Diesel oder Hybrid?
 LA Autoshow

Auf dem Weg zu den Messehallen in Los Angeles sieht man, wie der amerikanische Verkehr tickt: Die Autos sind groß und stark, haben jede Menge Platz - und sind bald wohl nicht mehr ganz so durstig wie bisher.

Wer in den USA von einem Hybrid-Hype spricht, verkennt die Macht der Zahlen. Von den im vergangenen Jahr mehr als 16 Millionen neu zugelassenen Autos werden nicht einmal zwei Prozent von einem hybriden Doppelherz angetrieben. Die Zahl der kombinierten Benzin-Elektrovehikel ist zwar deutlich größer als in Europa, aber doch immer noch sehr überschaubar.

 LA Autoshow - Foto: Grundhoff

Auf der LA Autoshow kann man einen Blick auf die kleine Schar neuer Modelle werfen. Unklar ist, wer langfristig das Rennen macht: Diesel oder Hybrid? Amerikanische Autoexperten können sich gut vorstellen, dass die Dieselaggregate den Hybriden bald den Rang ablaufen werden. Die J.D.-Power-Studie "Global Outlook For Diesel" prognostiziert, dass der amerikanische Diesel-Marktanteil auf 15 Prozent steigt. Nach den jüngsten Ankündigungen ziehen DaimlerChrysler, Audi und Volkswagen bei der Dieselvermarktung zukünftig an einem Strang. Der in den USA allein mit lauten Pick-Ups in Verbindung gebrachte Begriff "Diesel" soll verschwinden - sorry, Rudolf. Stattdessen prangt der neue, in den Marketingabteilungen erdachte und noch unbefleckte Name "Bluetec" am Heck von sauberen Dieselautos aus good ol' Germany.

Fraglos eine Mogelpackung. Aber wohl die einzige Chance, die europäischen Hightech-Selbstzünder in den USA hoffähig zu machen. Fragt man bei Volumenherstellern wie Saturn, Buick, Acura oder Ford nach den Dieseltriebwerken der Zukunft, so bekommt man meist nicht mehr als ein Kopfschütteln. Sowohl die heimischen US-Marken als auch die oftmals als Eigengewächse akzeptierten Japaner haben da zumindest offiziell nicht viel in der Hinterhand.

, Hintergrund
Waches Auge
, Hintergrund

Die Dieselentwicklungen in Europa beobachte man mit einem wachen Auge, hört man bei Toyota. Und auch bei Chevrolet verweist man - etwas zögerlich - auf die eigene Dieselkompetenz in Europa. Konzentrieren wolle man sich in den USA jedoch auf Hybridtriebwerke. Bestes Beispiel in der neue Über-SUV Chevrolet Tahoe, der in Los Angeles erstmals mit einem Hybridantrieb zu sehen ist.

Hier zeigen sich die Unterschiede zwischen Europa und Nordamerika. In unseren Breiten sind die in den vergangenen Jahren so erfolgreichen Sport-Utility-Vehicle mit einem Dieselanteil von 70 bis 80 Prozent unterwegs. Gerade die größeren Allradler wie Mercedes ML, Range Rover oder BMW X5 werden mit einem Benzintriebwerk nur von einer finanzstarken Kundschaft ohne ausgeprägtem Öko-Gewissen bewegt. Die wirklichen Alternativen zu Dieselmotoren fehlen hierzulande völlig. Allein der Lexus RX 400h ist in Europa mit Hybridtechnologie zu haben – und das wohl auch nur, weil der Toyota-Konzern keinen großvolumigen Diesel in der Hinterhand hat.

Statt auf die verbrauchsärmeren und drehmomentstarken Dieselmotoren setzt man in den USA auch zukünftig auf Hybridmodelle. Derzeit sind mit Toyota Highlander/4Runner und Ford Escape bereits zwei Hybrid-SUV erfolgreich im Markt unterwegs. Beide sind auch in Los Angeles zu sehen. Groß sind die Erwartungen an den neuen Saturn Vue. War der alte Vue alles andere als ein Hingucker und konnte allein durch das Green-Line-Hybrid-Konzept auf sich aufmerksam machen, so geht zukünftig deutlich mehr über die Optik.

, Hintergrund
Wenn schon, denn schon
, Hintergrund

Der lieblose Vorgänger wird nach der L.A. Autoshow von einem deutlich dynamischeren Modell abgelöst, den man auch in Deutschland kennt: Bei uns ist der Saturn Vue leicht modifiziert als Opel Antara auf dem Markt. Mit einiger Verzögerung kommt auch der neue Vue als Hybridmodell – zu einem Einstiegspreis von rund 23.000 US-Dollar. Vielleicht schon ein Hinweis auf einen Rüsselsheimer Antara, der mittelfristig auch bei uns mit einem Hybridmotor starten könnte.

Wenn schon Hybrid, dann richtig. Die US-Versionen geizen nicht mit Leistung. So verfügt schon ein Honda Accord Hybrid über einen Dreiliter-Benziner mit 253 PS. Darauf werden sich auch die deutschen Hersteller bei ihrem Diesel-Angriff einstellen wollen.

Nur sauber und sparsam - das hat in den USA kaum eine Chance. Leistung und Preis sind es, die Kaufentscheidungen hier grundlegender denn je beeinflussen. Mercedes und Audi scheinen das verstanden zu haben. Die Bluetec-Modelle von Mercedes haben drei Liter Hubraum und zunächst rund 210 PS. Ähnlich drehmomentstark wird auch der Audi Q7 3.0 TDI Bluetec unterwegs sein, der Anfang 2008 auf den US-Markt kommt. Auch VW will PS-starke und umweltfreundliche Diesel positionieren – man darf also gespannt sein.

 
 LA Autoshow - Foto: Grundhoff
 LA Autoshow - Foto: Grundhoff
 LA Autoshow - Foto: Grundhoff
 LA Autoshow - Foto: Hersteller

Text: | Fotos: Hersteller


Anzeige
 Gefunden bei AutoScout24
 

© Copyright 2004 - 2016 by www.alle-autos-in.de
Anzeige