Der Honda Accord Crosstour ist eine Designsymbiose aus SUV, Kombi, Coupé und Schräghecklimousine. Ebenso wie beim BMW 5er GT bringt das im Innenraum zahlreiche Vorteile - aber sicher keinen Schönheitspreis. Zu unförmig präsentiert sich auch beim US-Modell Crosstour die Gestaltung des Fahrzeugs ab der B-Säule.
Doch so sehr das Äußere polarisiert - gerade im Innenraum hat der exakt fünf Meter lange Honda Accord Crosstour seine unbestrittenen Qualitäten. Das Platzangebot ist Dank 2,80 Metern Radstand vorne ordentlich und hinten mehr als großzügig. Und auch wenn es für groß gewachsene Mitfahrer in der zweiten Reihe etwas eng wird mit der Hochsteck-Frisur, lässt es sich auch auf längeren Strecken zumindest in der Sitzkombination 2+2 bequem reisen.
Pluspunkte gibt es auch für den üppig dimensionierten Kofferraum, der zwischen 727 und 1.452 Liter schluckt, wenn man die im Verhältnis 40:60 teilbare Rückbank nach vorne umklappt. Das Ladeabteil kann mächtig was wegstecken und ärgert seine Nutzer allenfalls dadurch, dass die Kofferraumklappe anders als beim Accord Tourer oder dem BMW 5er GT über keine elektrische Betätigung verfügt. Da kommen kleinere Personen schon mal in Bedrängnis, denn der mächtige Deckel schwenkt sehr weit nach oben auf. Unter dem Kofferraum befindet sich eine versteckte Ladebox, die variabel zu entnehmen ist.
Das Cockpit zeigt wenige Überraschungen und orientiert sich größtenteils an den Vorgaben der anderen Honda-Modelle Accord und Legend. Dabei liegen Instrumente und Bedienelemente am griffigen Lenkrad gut im Blick, doch die Mittelkonsole ist unübersichtlich und überfrachtet. Daran ändert auch der große Controller nichts, mit dem Fahrer Zugriff auf die Menüpunkte auf dem großen Multifunktionsbildschirm hat. Überaus angenehm lässt es sich auf den gut konturierten Ledersitzen reisen. Leider fehlt auf der Beifahrerseite die selbstverständliche Sitzhöhenverstellung. Das macht es größeren Personen schwer, die rechte Wohlfühlposition zu finden. Zudem gibt es im Fond nicht einmal gegen Aufpreis eine Sitzheizung.
Komfortables Fahrverhalten
Angetrieben wird der Honda Accord Crosstour von dem bekannten 3,5 Liter großen V6-Triebwerk mit variabler Ventilsteuerung, das auch den amerikanischen Accord und den europäischen Legend befeuert. Der Sechszylinder arbeitet leise und wenig bissig im Hintergrund. Er leitet seine Leistung von 271 PS und 320 Nm maximalem Drehmoment bei 5.000 U/min per betagter Fünfstufen-Automatik je nach Modell an zwei oder vier Räder. Der Kunde hat die Wahl, ob er sich für einen heckgetriebenen Crosstour oder die Allradversion entscheidet. Honda gibt einen Durchschnittsverbrauch von 11,4 Litern Super auf 100 Kilometern an. Das Tankvolumen liegt bei 70 Litern. Die Höchstgeschwindigkeit des asiatischen Crossover: über 210 km/h. Die Anhängelast beträgt SUV-untaugliche 680 Kilogramm.
Das Fahrverhalten des knapp 1,9 Tonnen schweren Honda Accord Crosstour ist komfortabel. Trotz amerikanischer Abstimmung gibt es keine allzu nervigen Nick- und Wankbewegungen. Die Lenkung arbeitet präzise, aber zu leichtgängig und die Federung kann auch grobe Stöße gut wegstecken. Über die Unübersichtlichkeit der Karosserie beim Einparken täuschen auch die optionale Rückfahrkamera und die auf die Bordsteinkante absenkbaren Außenspiegel nicht hinweg.
Der Einstiegspreis in die Crosstour-Klasse liegt in den USA bei 29.670 Dollar (knapp 23.000 Euro). Die Sicherheitsausstattung ist mit sechs Airbags, ABS, ESP, aktiven Kopfstützen und Reifendruckkontrolle ordentlich. Jedoch fehlen moderne Assistenzsysteme wie Abstands-Temponat, Spurhalte-, Einpark- oder Spurwechselassistent völlig.
Das Topmodell Crosstour EX-L für 34.020 Dollar läuft auf 18-Zoll-Felgen, ist mit beheizten Ledersitzen und einem Satellitenradio ausgestattet. Gegen Aufpreis gibt es ein Navigationssystem. Bisher ist der Honda Accord Crosstour nur auf dem US-Markt verfügbar. Eine Markteinführung in Europa ist zunächst nicht gepant.
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