Als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ist Barack Obama ständig auf Reisen. Der bestgeschützte Mann der Welt geht beim Thema Sicherheit daher kein Risiko ein. Wo er auftritt, herrscht Sicherheitsstufe eins. Wenn er einmal nicht im Oval Office des Weißen Hauses oder in einer seiner beiden Boeing 747 "Air Force One" sitzt, dann ist er inklusiv Personenschutz zumeist in seiner Staatslimousine unterwegs. Die wurde rechtzeitig zu Inauguration neu aufgelegt und präsentiert sich sicherer als je zuvor.
Ebenso wie bei den Flugzeugen gibt es mehr als nur ein Fahrzeug. Einer der schwarzen Cadillacs ist in Washington bzw. bei mehrtätigen Aufenthalten in den USA stationiert. Das zweite bzw. das dritte Fahrzeuge geht vor dem Präsidenten auf die Reise und ist bereits vor Ort, wenn Barack Obama in Tokio, Berlin oder Mexico City sein Flugzeug verlässt.
Nachdem die US-Präsidenten jahrzehntelang in Fahrzeugen aus dem Hause Ford unterwegs war, setzt der Secret Service beim Präsidentenschutz seit den 80er Jahren auf die GM-Tochter Cadillac. "Wir sind natürlich stolz, erneut die neue Präsidenten-Limousine stellen dürfen", sagt Mark McNabb, Vize-Präsident von Cadillac: "Es ist eine große amerikanische Tradition und wir sind glücklich, das komplett neu entwickelte Fahrzeug im extravaganten Cadillac-Design und mit entsprechender Technologie präsentieren zu können." Das Vorgängerfahrzeug, in dem sich Amtvorgänger George W. Bush jederzeit wohl behütet fühlte, wurde im Jahre 2004 auf Basis des Cadillac DLS vorgestellt.

Weder STS noch DLS

Von außen sieht die neue Limousine von Barack Obama aus wie ein Fahrzeug aus der aktuellen Cadillac-Palette. Technisch hat es mit den Luxuslimousinen STS oder DLS jedoch nicht viel mehr als Lichteinheiten und das Karosseriedesign gemeinsam.
Unter der zentimeterdicken Panzerung gibt es einen hochfesten Stahlrahmen mit Hinterradantrieb. Die Karosserie der über fünf Tonnen schweren Luxuskarosse hat eine Länge von mehr als 5,50 Metern und bietet auf seinen beheizten dunkelblauen Ledersitzen bis zu sechs Personen Platz. Die Scheiben haben eine Dicke von knapp 15 Zentimetern und sind somit gegen den Beschuss aus Maschinengewehren und Panzerfäusten ebenso gesichert wie gegen Bomben mittlerer Größe.
Damit ist die Panzerung deutlich stärker als die gewöhnlicher Staatslimousinen, die zumeist mit der Panzerklasse B6/B7 auskommen und lediglich leichten Granaten Stand halten können.

600 PS für Obama
 Angetrieben wird der Cadillac Number One von einem aufgeladenen Achtzylinder-Triebwerk mit rund 600 PS. Für brenzlige Situationen verfügen die drei in Dienst gestellten Limousinen über eine Lachgas-Einspritzung, die bei Bedarf kurzfristig deutlich mehr Leistung zur Verfügung stellt. Für die langsame Fahrt in der Menschenmenge gibt es einen Kriechgang.
Notlaufeigenschaften der Reifen und weitere Sicherheitsausstattungen wie ein selbst abdichtender Tank oder eine eigene Luftversorgung bei Gasangriffen und eine automatische Löscheinrichtung sind selbstverständlich. Die Panzerung besteht aus Titan, Kevlar, Stahl und Aramid. Im Notfall lassen sich die hinteren Türen zum Notausstieg heraussprengen. Satellitentelefon, Computer und gesicherte Telefonleitungen gehören zum Standard.
So gilt der Cadillac Number One mit dem Kennzeichen USA-1 als derzeit bestgesichertes Fahrzeug der Welt.

Lightshow

Damit der Präsident seine freie Fahrt auf allen Straßen auch werbewirksam genießen kann, gibt es LED-Blitzleuchten im Kühlergrill und eine abendliche LED-Beleuchtung für die Standartenflaggen. Auf den seitlichen Türen prangt zudem das Logo des US-Präsidenten.
Die Begleitfahrzeuge von Barack Obama sind im Übrigen ebenfalls schwer gepanzert. Hier setzt der Personenschutz des Präsidenten jedoch zumeist auf den bewährten Chevrolet Suburban, der als Langversion normalerweise bis zu acht Personen Platz bietet. Durch die tonnenschwere Panzerung und entsprechende Bewaffnungen sind die gepanzerten Suburbans jedoch nur für bis zu sechs Personen ausgelegt.
Anders als in früheren Zeiten sind nur noch einige der Begleitfahrzeuge der Präsidentenlimousine mit Haltegriffen und Trittbrettern für die Sicherheitskräfte ausgestattet. Früher verfügten auch die Präsidentenfahrzeuge selbst über ausklappbare Trittflächen und Griffe.
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