Der VW Golf hat eine ganze Fahrzeugklasse begründet, und eigentlich haben nur Fords C-Max und S-Max verhindert, dass es auch eine\"Touran-Klasse\" gibt. Trotzdem ist der Viertürer Deutschlands erfolgreichster Van und hat sich bislang 1,1 Millionen-mal verkauft. Weil die nächste Generation des Touran wohl erst in einigen Jahren ansteht, macht VW seinen Kassenschlager nun fit für die nähere Zukunft. Das Design ist dabei wenig überraschend. Der Touran sieht wie eine vergrößerte Version des Golf Plus aus und sorgt durch das typische Gesicht mit breiten Scheinwerfern und dem durchgehenden schwarzen Kühlergrill für Einheitlichkeit in der VW-Palette.
Bis auf die vier Türen – Schiebetüren bleiben dem neuen Sharan vorbehalten – hat VW jedes Karosserieteil des Touran neu gestaltet. Ein neuer Dachskantenspoiler verringert den cW-Wert des Wagens, die Heckscheibe wurde vergrößert und erlaubt so eine bessere Sicht nach hinten. Von der Seite fällt vor allem die neu gestaltete Heckpartie auf: Hatte der Touran bislang noch eine fast kerzengerade Fensterlinie, macht das Blech nun am Ende einen Schwung nach oben. Die Scheinwerfer verfügen optional über Bi-Xenontechnik, Kurvenlicht sowie einen Fernlichtassistenten, der ab 60 Km/h das Fernlicht automatisch an- und abschaltet. Im Cockpit warten neue Bedienkonsolen und Chromapplikationen, all das kennt man aus dem Golf.
Der Touran steht als Fünf- oder Siebensitzer zur Verfügung. Die Fond-Sitze lassen sich in Längsrichtung verschieben, zusammenklappen, ganz ausbauen oder seitlich versetzen. Den mittleren Sitz kann man auch als Tisch nutzen. Im Boden und unter den Vordersitzen warten Staufächer. Die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich komplett waagerecht umlegen, so dass man sperrige Gegenstände besser verstauen kann. Der Kofferraum fasst 695 Liter und bleibt damit vom Volumen her unverändert. Der maximale Stauraum liegt bei 1989 Litern, wenn man beim Fünfsitzer die zweite Sitzreihe ausbaut. Durch die niedrige und breite Ladekante lässt sich der VW-Van rückenschonend beladen.
Zur Serienausstattung des Touran (Basismodell Trendline) gehören Klimaanlage, CD-Radio, elektrische Fensterheber und Tagfahrlicht. Das bisherige Basismodell Conceptline entfällt. Die Modelle Comfortline und Trendline bilden wie bisher die höchsten Ausstattungsstufen. Neu an Bord ist das aufpreispflichtige Panorama-Schiebedach. Auch eine adaptive Fahrwerksregelung steht nun zur Verfügung.
Unter der Haube fährt VW die gleiche Strategie wie zuletzt beim Audi A3 und Skoda Fabia: Der 1,6-Liter-Motor als Basisbenziner fliegt aus dem Programm. Stattdessen gibt es den 1,2 Liter großen Turbobenziner mit 77 kW /105 PS, sozusagen die neue Standardmotorisierung in der VW-Welt. Die 1,4-Liter TSI-Motoren mit 103 kW / 140 PS oder 125 kW / 170 PS bleiben dem Touran allerdings erhalten. Zum Sparen gibt es den Erdgas-Touran mit Turbo- und Kompressoraufladung sowie die Dieselmodelle, die zwar die gleichen Leistungswerte wie bisher aufweisen, aber neu konstruiert wurden.
Die Selbstzünder-Palette reicht von 66 kW / 90 PS bis 125 kW / 170 PS. Der sparsamste Touran ist der BlueMotion mit 1,6-Liter TDI, 105 PS und einem Durchschnittsverbrauch von 4,6 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe). Die Kraftübertragung geschieht per Sechsgang-Handschaltung oder je nach Motorisierung mit dem optionalen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Ende des Jahres folgt eine stärkere Bluemotion-Version mit 140 PS und einem Durchschnittsverbrauch von 4,8 Litern. Beim Händler steht der neue Touran im August. Das Basismodell kostet 21.750 Euro. Das aktuelle Modell mit 1,6-Liter Benziner und 102 PS startet bei 21.550 Euro.
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