Der V40 soll für Volvo eine neue Ära einläuten. Punkten will der Schwede mit einem riesigen Sicherheitspaket und lässigem Außendesign. Die Optik passt und das etablierte Frontdesign verbirgt eine der besonderen technischen Neuerungen. Erstmals ist ein Serienauto mit einem Fußgänger-Airbag ausgestattet. Der 120 Liter großen Luftsack wird im Falle eines Zusammenpralls unter der emporschnellenden Motorhaube hervorzaubert.
Die Sicherheitsausstattung des V40 setzt auch sonst Maßstäbe. So gibt es für 1.980 Euro Aufpreis im Paket Auffahrwarnung, Kreuzungs- und Spurhalteassistent mit Lenkunterstützung, Abstandstempomat und Verkehrszeichenerkennung. Volvo-Chef Stefan Jacoby: "Die Assistenzsysteme sind darauf ausgerichtet, den Fahrer rechtzeitig mit Informationen zu versorgen und ihn bei der Vermeidung von Unfällen und gefährlichen Fahrsituationen zu unterstützen."
Mit dem Thema Sicherheitsausstattung allein lässt sich jedoch kein Auto verkaufen. Daher setzt der Schwede auf ein eigenwilliges, aber sehenswertes Shooting Brake Konzept und schwimmt 4,39 Meter lang selbstbewusst im gleichen Haifischbecken wie BMW 1er, Mercedes A-Klasse und Audi A3 Sportback. Das Heck mit den Boomerang-Leuchten, dem herausstechenden Bürzel und der kuppelartigen Heckscheibe ist das visuelle Highlight.
Allrad nur für Crossover
So schmuck und innovativ sich der Fronttriebler von außen präsentiert, so wenig Stimmungsvolles gibt es innen. Das Platzangebot vorne ist gut; hinten geht es bei 2,65 Meter Radstand nicht gerade opulent zu. Das Ladevolumen des V40 liegt zwischen 335 und 1.032 Litern.
Neu ist die optional komplett animierte Instrumenteneinheit, die mit verschiedenen Themen und Hintergrundfarben zu zerklüftet wirkt und mit wechselnden Informationen mehr verwirrt als hilft. Das Bedienkonzept "my car", das noch vom ehemaligen Volvo-Inhaber Ford stammt, bietet dem Fahrer verschiedenste Möglichkeiten zur Individualisierung. Die Bedienung mit zahlreichen Untermenüs und Programmpunkten ist wenig übersichtlich.
Volvo setzt auf Komfort und Sicherheit - der Fahrspaß steht nicht im Fokus. Nur so ist es zu erklären, dass verschiedene Funktionen wie die Verstellung der Lenkmodi nur im Stand stattfinden dürfen oder sich die Dämpfer nicht verstellen lassen. Auch ein Allradantrieb, wie ihn die Konkurrenz anbietet, bleibt dem XC40 vorbehalten, der als Crossover-Variante Ende des Jahres folgt. Das wird besonders für das Topmodell T5 mit seinen 254 Turbo-PS ein hartes Unterfangen, denn bereits der V40 T4 hat Mühe, seine 180 PS über die Vorderachse auf den Boden zu bekommen.
Geeigneter Spielpartner
Gelungen ist das Fahrwerk, dass zu weiten Teilen vom Ford Focus stammt. Beide Modelle teilen sich unter anderem Plattform, Achsen und einige Motoren/Getriebe. Die elektrische Lenkung kommt jedoch bei weitem nicht an die Präzision und Feinfühligkeit des Focus heran.
Etwas diesellastig ist das Motorenangebot des 40ers. Zwei Benziner und drei Diesel mit Leistungen von 115 bis 180 PS stehen zur Verfügung. Wer es besonders sparsam möchte und nicht allzu großen Wert auf kraftvollen Durchzug legt, dürfte beim V40 D2 einen geeigneten Spielpartner finden. Angesichts von 1,5 Tonnen Leergewicht sind 85 kW/115 PS und 270 Nm ab 1.750 U/min nicht viel, aber allemal ausreichend. Sein Normverbrauch liegt bei 3,6 Litern Diesel auf 100 Kilometern - allemal beeindruckender als ein Spurtpotenzial von 0 auf 100 in müden 12,3 Sekunden oder eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h. Besser ist man mit den stärkeren Diesel unterwegs, die 150 bzw. 177 PS leisten.
Dieses Jahr sollen in Deutschland noch 2.800 Fahrzeuge verkauft werden. Los geht es beim mäßig ausgestatteten Volvo V40 T3 mit 150 PS für 24.680 Euro und dem 300 Euro teureren V40 D2 mit 115 PS.
Technische Daten | ||
Volvo V40 D2 | ||
Motor | Reihe | |
Zylinder | 4 | |
Hubraum (cm³) | 1596 | |
Leistung (kW/PS) | 110/150 | |
Zuladung(kg) | 650 | |
Gesamtgewicht (kg) | 1890 | |
0-100 km/h (s) | 12,3 | |
Vmax (km/h) | 190 | |
Verbrauch (L/100 km) | 3,6 | |
Kraftstoff | Diesel | |
Grundpreis (€) | 24.980 | |
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