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Unser Autor: Sebastian Viehmann

Volkswagen Touareg   Neuvorstellung: Volkswagen Touareg

Wer bremst, verliert



Die Weltpremiere des neuen VW Touareg geriet zum atemlosen Schaulaufen der Promis und Entertainer. Nach zwei Stunden kam endlich das Auto. Die erste Sitzprobe und alle Infos zum SUV-Star aus Wolfsburg.

 
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VW Touareg
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Wenn Autohersteller ihre Neuheiten mit einer Riesen-Show präsentieren, dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man will von Schwächen des Produktes ablenken – oder einfach aller Welt zeigen, dass man es sich leisten kann. Bei Volkswagen trifft eindeutig das letztere zu. Die Wolfsburger steuern ihren Konzern mit der Sicherheit eines alten Seebären durch das Krisen-Meer, in dem andere Hersteller zu versinken drohen. Es stimmt einfach alles: Produktpalette, Verkaufszahlen, Image. Und beim neuen Touareg kann man vor Walter de'Silvas Designmannschaft auch nur den Hut ziehen. Der Wagen sieht einfach gut aus.

Bevor der Touareg auf die Bühne rollte, zogen die Wolfsburger bei der Präsentation vor mehr als 500 Zuschauern sämtliche Register. Thomas Gottschalk führte durch zwei Stunden Entertainment mit Gästen wie Comedian Michael Mittermeier, dem Star-Violinisten David Garrett, Schauspieler Thomas Kretschmann und dem gesamten VW-Fahrer-Team der Rallye Dakar, bei der bekanntlich Touaregs die ersten drei Plätze belegten. Anstelle der Autostadt Wolfsburg hatte sich VW den Postpalast in der Schickimicki-Metropole München als Showbühne auserkoren, so als wolle man der wenige Kilometer entfernten BMW-Zentrale die Nachricht schicken: Euch kriegen wir auch noch.

Andere Autohersteller kamen in der knallbunten Mischung aus Late Night Show und Produktpräsentation nur als Spottobjekt am Rande vor. Michael Mittermeier machte sich über Bremser auf der Autobahn und Mercedes-Fahrer mit Trachtenhut lustig, und Thomas Gottschalk verteilte im Geplauder mit den siegreichen Dakar-Piloten Seitenhiebe nach Japan. Er habe bei der Rallye ja eher auf einen Toyota-Sieg getippt: "Da gibst du einmal Gas und bleibst nie wieder stehen", so Gottschalks satirisch-bissige Einlage.

Nach einer endlosen Show wurde endlich die Bühne frei für den eigentlichen Star des Abends. Der neue Touareg ist im Vergleich zum Vorgänger um 4,3 Zentimeter auf 4,8 Meter gewachsen, der Radstand ist mit 2,9 Metern ebenfalls länger. Gleichzeitig ist der Wagen zwei Zentimeter niedriger geworden. Abgespeckt hat er auch: Die Basisversion wiegt nach VW-Angaben 200 Kilo weniger als bisher. Die Front ist keine Überraschung und zeigt das markentypische Band aus breiten Scheinwerfern, verbunden von einem schwarzen Kühlergrill mit zwei Chromleisten. Mit drei großen Lufteinlässen im Stoßfänger sichert sich der Touareg einen markanten Auftritt, ohne dabei so protzig wie ein Audi Q7 zu wirken. Die Silhouette des Wolfsburgers wirkt deutlich dynamischer als bisher, erinnert sogar an den Cayenne.

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Wurzelholz und Panoramadach
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Innen bietet der Wagen reichlich Platz, zwei Erwachsene können bequem hintereinander sitzen. Die Fond-Sitze lassen sich in Längsrichtung um 16 Zentimeter verschieben und in der Neigung verstellen. Zum Entriegeln der Lehnen betätigt man einen Knopf im Kofferraum. Das Gepäckabteil des neuen Touareg fasst 580 Liter, bei umgeklappten Sitzen maximal 1642 Liter. Ebenfalls per Knopfdruck schwenkt die Heckklappe nach oben. Optional gibt es ein riesiges Panorama-Glasdach. Mit Wurzelholz-Einlagen und gebürstetem Metall macht der Touareg auf edel, große Ablagen und Becherhalter stehen für Alltagsnutzen.

In Sachen Technik bekommt der Touareg das volle Programm. Zur Verfügung stehen unter anderem der Abstandstempomat ACC mit automatischer Notbremsung, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Luftfederung mit automatischem Wankausgleich, elektrische Parkbremse oder Spurwechselwarner.

Das System Area View beobachtet mit vier Kameras (in Heckklappe, Kühlergrill und Außenspiegeln) das direkte Umfeld des Wagens und lässt den Piloten seinen Offroader aus der Vogelperspektive betrachten. So etwas kennt man freilich schon von Infiniti oder Land Rover. Neben dem normalen Offroad-System 4Motion mit Torsen-Differenzial gibt es beim Touareg optional ein spezielles Verteilergetriebe inklusive Untersetzungsstufe sowie sperrbaren Mittel- und Hinterachsdifferenzialen. Mit 4XMotion liegt die Steigfähigkeit bei 45 Grad.

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Hybrid hält Einzug
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"Der Touareg ist ein SUV, das in die Zeit passt, verbunden mit wenig Kraftstoffverbrauch", meint Harald Ludanek, Leiter der Gesamtfahrzeugentwicklung bei Volkswagen. Mit der neuen Generation hält deshalb auch der parallele Hybridantrieb Einzug. Die Antriebsarbeit teilen sich ein per Kompressor aufgeladener V6-Motor (245 kW/333 PS) mit Achtgang-Automatikgetriebe und ein 34 kW/47 PS starker Elektromotor.

Das Hybridmodul sitzt zwischen Benzinmotor und Automatikgetriebe. Die Gesamtleistung des Wagens beträgt 279 kW/380 PS. Der Hybrid beschleunigt in 6,5 Sekunden von 0 auf 100 Km/h und erreicht 240 km/h. "Bis 50 km/h ist rein elektrisches Fahren möglich", sagt VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Der Touareg Hybrid soll einen Durchschnittsverbrauch von 8,2 Litern pro 100 Kilometer erzielen.

Der V6 TDI (176 kW/240 PS) mit serienmäßigem Start-Stopp-System entwickelt ein maximales Drehmoment von 550 Newtonmetern und soll im Schnitt nur 7,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrauchen. Ganz neu im Programm ist der wohl aus dem Audi Q7 stammende V8 TDI mit 4,2 Litern Hubraum und 250 kW/340 PS Leistung. Zu den Preisen des neuen Touareg hat VW noch keine Angaben gemacht.

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