Für November diesen Jahres können sich die Konkurrenten in der Mittelklasse schon mal auf so einiges gefasst machen: Mit dem neue Passat als Limousine und Kombiversion wollen die Wolfsburger dann nicht nur die auf Produktionsvolumen ausgerichteten Autohersteller schocken, sondern auch bei den Premiummarken Audi, BMW und Mercedes versuchen, Kunden abzuwerben.
Mit der breiten Masse beschäftigt sich der optisch deutlich drahtiger gewordene VW Passat nur noch am Rande. Seine Kundschaft holt er nach Vorgaben der Konzernlenker Martin Winterkorn und Ferdinand Piech längst eine Etage höher. Bereits bei Polo und Golf ist gestiegene Anspruch zu sehen. Jetzt soll mit der achten Passat-Generation ein kräftiger Sprung in Richtung Premium gemacht werden.
Das Design des mittlerweile mehr als 22 Millionen Mal verkauften VW-Mittelklassemodells orientiert sich an dem betagten Luxusmodell der Marke, dem Phaeton. Doch vor allem die Fülle der Innovationen dürfte selbst die deutschen Premiummarken BMW, Audi und Mercedes aufscheuchen. LED-Scheinwerfer, Head-Up-Display, animiertes Cockpit, Massage-Sitze und eine Vielzahl von Assistenzsystemen gibt es beim neuen Passat - vieles, was die Edeltruppe aus München, Ingolstadt und Stuttgart bislang allein in ihre Oberklasse-Modelle packt. "Wir sprengen Klassengrenzen", verspricht denn auch Volkswagens Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer: "Wir sind mit dem neuen Modell eine halbe Klasse höher unterwegs."
Technisches Highlight ist der neue Topdiesel mit doppelt aufgeladenen 240 PS
Bei nahezu identischen Dimensionen hat der Passat, der November in den Handel kommt, bis zu 85 Kilogramm abgespeckt. Das Motorenangebot der als Fronttriebler und Allradler erhältlichen nächsten Passat-Generation liegt zwischen 88 kW/122 PS und 204 kW/280 PS. Die Triebwerke wurden dabei durchschnittlich um 20 Prozent sparsamer. Das freut nicht nur die zahllosen Flottenkunden, die den Passat als Dienstwagen seit Jahren schätzen.
Technisches Highlight ist der neue Topdiesel. "Wir sind mit unserem doppelt aufgeladenen Zweiliter-Diesel mit 3,8 bar Ladedruck, 177 kW/240 PS und 500 Nm weit gesprungen", sagt Entwicklungsleiter Jörg Kahrstedt: "Er verbraucht 5,3 Liter." Die Volumendiesel leisten 150 sowie 190 PS und geben sich mit kaum mehr als vier Litern zufrieden.
Im Herbst 2015 folgt ein 211 PS starker Plug-In-Hybrid, der 50 Kilometer weit rein elektrisch fährt und ähnlich wie der VW Golf GTE rund 1,5 Liter verbrauchen soll.
Was für die Motoren gilt, sieht bei Komfort und Sicherheitssystemen nicht anders aus. Selbst eine Mercedes S-Klasse hat kaum mehr Assistenzsysteme im Angebot. Der VW Passat hält künftig im Stau ohne Zutun des Piloten die Spur und koppelt selbst Anhänger fast selbsttätig an. Der neue Baukasten ermöglichst mehr Platz im Innenraum und das Ladeabteil des VW Passat Variant schluckt nun 650 Liter.
Erhältlich ist der VW Passat unverändert in den drei Ausstattungsvarianten Trendline, Comfortline und Highline. Preislich geht es für den VW Passat 1.4 TSI als Limousine bei 25.875 Euro los. Das sind 550 Euro mehr als bisher, wobei es im Gegenzug mehr Serienausstattung im Wert von knapp 1.000 Euro geben soll. Der passende VW Passat Variant startet bei 26.950 Euro.
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