Erst vor kurzem wurde die neueste Golf R-Version mit 300 PS enthüllt - da rollt nun schon der nächste PS-Kracher an. Selten passt der Satz "Der Name ist Programm" so gut auf ein Fahrzeug, wie nun auf den Golf R 400. Die auf der Auto China 2014 in Peking ihre Weltpremiere feiernde Studie katapultiert seine bis zu fünf Insassen mit 400 PS nach vorn.
Nach 3,9 Sekunden fliegt die Tachonadel bereits über die 100er-Markierung, bei 280 km/h wird sie elektronisch eingebremst. Dafür, dass jede Pferdestärke, die für gerade mal 3,55 Kilogramm Golf R 400 verantwortliche ist, auch auf der Straße ankommt, sorgt das Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe in Kombination mit einem permanenten Allradantrieb. Generiert wird der Vortrieb inklusive eines maximalen Drehmoments von 450 Newtonmetern in einem 2,0 Liter großen TSI-Motor, was wiederum zu einer Literleistung von 200 PS führt.
Der in Silver flake lackierte Extrem-Golf lässt bereits auf den ersten Blick erkennen, dass mit ihm nicht zu spaßen, sondern vielmehr Spaß zu haben ist. Der 1.420 Kilogramm schwere Wolfsburger wird bei ruhiger Fahrweise primär über die Vorderachse angetrieben, während die Hinterachse entkoppelt wird - auch ein Kraftprotz kann Sprit sparen.
Werden ihm die Sporen gegeben und ihm per Schalthebel oder Lenkradtasten manuell der Befehl zur hohen Drehzahlleistung signalisiert, dann schaltet sich in Sekundenbruchteilen die Hinterachse des Golf R wieder hinzu. Zu der als Längssperre fungierenden Haldex-Kupplung kommen die in das elektronische Stabilisierungsprogramm, kurz ESC, integrierte elektronischen Differenzialsperren, die die Funktion von Quersperren einnehmen. Hinzu kommt das XDS+-System, das bei schneller Kurvenfahrt die kurveninneren Räder anbremst. Das ESC lässt sich zudem entschärfen oder auch ganz deaktivieren.
Der auf 19 Zoll großen Rädern rollende Golf R 400 ist deutlich an seinen weit ausgestellten Kotflügeln und seiner neu gestalteten Frontpartie zu erkennen. Am Heck überrascht er durch lediglich zwei mittig positionierte Endrohre, die an den Golf R32, das 2002 vorgestellte Urmodell der R-Serie, erinnern. Ebenfalls eher zurückhaltend ist der dual ausgelegte Heckspoiler designt.
Im Innenraum fallen die Schalensitze in Alcantara und Carbon-Leder auf. Überhaupt ist Carbon im Golf R 400 das dominierende Material. Applikationen in den Türen, in der Schalttafel, dem Lenkrad und auch im Anzeigenbereich - nahezu alles, wohin das Auge blickt, ist in Carbonoptik veredelt. Wem das nicht sportlich genug ist, der sollte einfach mal einen Blick auf das Ende des Tachometers werfen, wo die 320 aufleuchtet. Mal sehen, ob und wann dieser Golf-Traum Wirklichkeit wird.