Kurz & bündig
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[+] Sehr agiles Fahrwerk, sportliche Motorcharakteristik, bulliger Motorsound, präzise Lenkung, gute Grundausstattung, gute Verarbeitung, sicheres Fahrverhalten |
[-] DSG-Schaltwippen am Lenkrad nur gegen Aufpreis, z. T. teure Extras, hoher Preis |
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Nachdem das Kürzel GTI in den Generationen Drei und Vier zur Ausstattungsvariante verkam, kehrt VW zu alter Sportlichkeit zurück. Erstmals nach 29 Jahren unterscheidet sich der schnellste Golf V nun auch optisch von den anderen Modellvarianten: Der tief heruntergezogene schwarze Kühlergrill mit rot gerahmtem Wabengrill soll exklusiv dem GTI vorbehalten bleiben - mit heruntergezogenen Schürzen und (funktionslosen) Lufthutzen neben den Nebelscheinwerfern hebt sich der GTI klar vom Rest der Familie ab. Von hinten erkennt man den GTI am Dachspoiler und verchromten Doppelendrohren.
Im Innenraum unterscheidet sich der GTI vor allem durch die Sitze von seinen kleineren Brüdern, sie bieten perfekten Seitenhalt und sind trotz aller Sportlichkeit komfortabel. Die Lenksäule hat einen weiten Verstellbereich, das Lederlenkrad, der Schaltknauf aus Leder und Aluminium und die Alu-Pedalerie verraten die Liebe der Design-Abteilung zum Mythos GTI. Bei einem Blick auf die Instrumente meint man sich verguckt zu haben: 8000 Touren auf dem Drehzahlmesser, Tempo 300 auf dem Tacho versprechen endlose Sportlichkeit.
Motor aus dem A 3 Sportback
Und die bekommt man schon beim Losfahren: Ein tiefes Auspuffgrollen, und schon treibt es den Wagen vorwärts. Souverän bringt der Frontantrieb die Leistung des Turbomotors auf die Straße - in allen Lagen, Gängen und Drehzahlen: Der 2,0-Liter-Direkteinspritzer mit Turbounterstützung hängt stets am Gas und ist akustisch immer präsent: GTI fahren macht wieder Spaß.
Die Karosserie gibt sich sehr verwindungssteif, die Lenkung ist präzise und das Sechsganggetriebe schaltet sich leicht, exakt und beweist die Sportlichkeit des GTI. Noch sportlicher ohne Zugkraftunterbrechung geht es mit dem Direktschaltgetriebe DSG mit Doppelkupplung, sofern man sich den Aufpreis von 1.325 Euro leisten möchte. Vor allem auf kurvenreichen Landstraßen verleitet das um 15 Millimeter tiefere Sportfahrwerk zu einem Fahrstil, der die Fahrerlaubnis bedroht.
Spaß mit DSG
Der 200-PS-Motor mit 280 Nm Drehmoment ist bereits aus dem Audi A3 Sportback bekannt, bringt den 1,4 Tonnen schweren Golf GTI in 7,2 Sekunden auf Tempo 100 und schickt die Tachonadel auf 235km/h. Die Werksangabe von acht Litern auf 100 Kilometer Durchschnittsverbrauch dürfte wohl selten erreicht werden - wer wird denn diesen Flitzer schon normal bewegen?
Der neue GTI ist als Drei- oder Fünftürer erhältlich und ist ab 24.200 Euro bzw. 24.895 Euro zu haben. Allerdings ist die 30.000-Euro-Marke schnell gesprengt, wenn außer dem DSG unter anderem noch ein Navigationsgerät oder die Lederausstattung auf der Wunschliste steht. Der Ur-GTI kostete ohne Klimaanlage, ohne Servolenkung und natürlich ohne ABS 13.850 DM. Immerhin gibt es Klimaanlage, Servolenkung, ABS und die 17-Zöller mit Reifendruck-Kontrollanzeige im neuen GTI serienmäßig.
Wer das DSG ordert, sollte das Multifunktionslenkrad für 360 Euro gleich mitbestellen - ohne diese Sonderausstattung macht das sequentielle Getriebe macht nur halb so viel Spaß. Das nennt man kundenunfreundliche Aufpreispolitik. VW möchte jährlich insgesamt 15.000 Einheiten verkaufen, davon 5.000 in Deutschland – bei 1.5 Millionen verkauften Golf GTI bisher ein durchaus erreichbares Ziel.
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