Der Toyota Hilux hat weltweit einen Ruf wie kaum ein anderer Pick Up. Seit Jahrzehnten fährt er in den täglichen Nachrichten als Nebendarsteller durch das Bild - zumeist in strahlendem Weiß. Hilfsorganisationen, Rebellen, Armeen, Landwirte und Baufirmen lieben den Pick Up wegen seiner Unverwüstlichkeit und seinem großen Alltagsnutzen.
So umfassend wurde die Präsenz, dass Toyota irgendwann darauf verzichtete, seinen Namenszug groß auf die Heckklappe zu schreiben - die Japaner wollten weg von ihrem weltweit präsenten Image als Lafetten-Lieferant für Aufständische und Regierungstruppen in der Dritten Welt. "Kriege werden mit Hochtechnologie gewonnen - und mit dem Toyota-Pritschenwagen", schrieb einst die FAZ. Immerhin gab es auch positive Bilder. In den 80er Jahren etwa von Marty McFly in dem Hollywood-Streifen "Zurück in die Zukunft". Sein Traumauto: ein 1985er Toyota Hilux - allerdings in Schwarz.
Auch wenn der Toyota Hilux mit seinem Produktionsstart im Jahre 1968 deutlich weniger Dienstjahre auf den Achsen hat als der Land Cruiser, so hat er sich in den mehr als fünf Jahrzehnten einen kaum weniger guten Namen gemacht. Legendär, wie die drei Chaoten von Top Gear versuchten, einen alten Toyota Hilux klein zu kriegen. Sie versenkten ihn für ein paar Stunden im Meer, zündeten ihn an, stürzten ihn von einem Kran und malträtierten ihn mit einer Abrißbirne. Der Hilux ließ sich immer noch starten. Darauf hin stellen sie ihn auf das Dach eines Hochhauses und sprengen ihm das Haus unter den Rädern weg. Aber der Pick Up gab einfach nicht den Geist auf. Schließlich zierte der demolierte, aber startklare Hilux das Studio von Top Gear - als Zeichen der Unzerstörbarkeit.
Jetzt gibt es eine Neuauflage des Toyota Hilux - und die bringt nicht nur eine aufgefrischte Optik, sondern insbesondere auch einen neuen Commonrail-Diesel, der ab September zu den Kunden rollt.
In unseren Breiten sieht man den Hilux vergleichsweise selten und auch weltweit steht er bei den Mittelklasse-Pick-Ups in der zweiten Reihe hinter Ford Ranger, Mitsubishi L200 oder Nissan Navara. Während sich die jedoch ebenso wie VW Amarok oder die mittlerweile ausgelaufene Mercedes X-Klasse vor allem als Freizeitmobil einen Namen machen konnten, ist der Toyota Hilux zumeist in offizieller Mission unterwegs.
Gefallen dürfte den Kunden eine elektrisch bedienbare Laderaumabdeckung aus Aluminium, die verschließbare Ladeklappe oder das optionale Hardtop
Das soll sich mit der neuen Generation nun ändern. Denn auch der Hilux will zeigen, dass er mehr sein kann, als ein unverwüstliches Arbeitstier, das in Asien durch Reisplantagen pflügt, afrikanische Wüsten durchquert oder in Südamerika den Urwald erobert. Die Neuauflage bleibt ihren drei offiziellen Aufbauformen Single Cab, Extra Cab und Double Cab treu. Zudem gibt es Varianten mit Einzelkabine und offenem Aufbau für verschiedene Individualisierungen. Zudem gibt es Hinterrad- oder Allradantrieb, eine Tonne Nutz- und 3,5 Tonnen Anhängelast.
Neu ist das besonders edel ausgestattete Topmodell Hilux Invincible, mit dem Toyota Kunden ansprechen will, die den Hilux rein privat als Freizeitmobil nutzen. Für das entsprechenden Kundeninteresse soll nicht nur das neue Außendesign, sondern auch der überarbeitete Innenraum beitragen. So gibt es unter anderem ein neues Infotainmentdisplay, überarbeitete Instrumente und die Einbindung von Apple Car Play und Android Auto. Den richtigen Klang aus den Boxen garantiert ein JBL-Soundsystem mit 800 Watt. Gefallen dürfte den potenziellen Kunden eine elektrisch bedienbare Laderaumabdeckung aus Aluminium, die verschließbare Ladeklappe oder das optionale Hardtop.
Für den Antrieb des Topmodells sorgt ein 2,8 Liter großen Vierzylinder-Diesel mit nun 150 kW/204 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Nm, der aus dem Stand in 10,0 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Sein Verbrauch liegt mit 7,8 Litern rund einen Liter über dem Basisdiesel mit 2,4 Litern Hubraum und 110 kW/150 PS. Der 204-PS-Selbstzünder - verfügbar für Extra Cab und Double Cab - kann mit einer Sechsstufenautomatik kombiniert werden. Unverändert ist der rustikale Toyota Hilux auf einem Leiterrahmen unterwegs, der die entsprechende Geländegängigkeit und Widerstandskraft garantiert. Überarbeitet und komfortabler gemacht wurden Lenkung und die komplette Abstimmung des Fahrwerks durch geänderte Stoßdämpfer, Blattfedern und neue Lagerungen.
Preislich dürfte es unverändert zum aktuellen Modell bei rund 26.000 Euro losgehen.
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