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Technik: Diesotto
Benziner mit Dieseltechnik
 Mazdas Diesotto

Alle reden vom Elektromotor. Doch Mazda geht einen anderen Weg. Die japanischen Tüfftler bringen kommendes Jahr die hoch effiziente Kombination aus Benzin- und Dieselmotor auf den Markt.

Die Fans von Verbrennungsmotoren haben es heute nicht einfach. Alle reden nur von Elektromotoren. Und wenn schon ein Verbrenner, dann wird dieser mit einem Elektromodul zum Plug-In-Hybriden und tankt an der heimischen Steckdose Energie nach. Mazda, emotionalste und wohl auch dynamischste Automarke Japans, geht einen anderen Weg. Elektroantriebe, Hybriden existieren für Zur Markenseite MazdaMazda nur am Rande, denn auf absehbare Zeit wird der Verbrennungsmotor das Geschehen beherrschen.

 Mazdas Diesotto - Foto: Hersteller

Seit Jahren forscht Mazda daher an einem Serienbenziner mit Kompressionszündung, bei dem sich ein vergleichsweise mageres Gemisch aus Kraftstoff und Luft auch ohne Zutun einer Zündkerze und allein durch den Druck im Brennraum selbst entzündet. Hört sich kompliziert an - ist es aber nicht. Kurz gesagt werden die beiden Verbrennungsmotoren Benziner und Diesel (Selbstzünder) effektvoll miteinander gekreuzt.

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Wenn man sich das neu entwickelte Vierzylindertriebwerk im Vorderwagen des Prototyps anschaut, dann deutet wenig auf die völlig neue Antriebsart an. Viele Autohersteller haben sich in den vergangenen Jahrzehnten daran bereits die Zähne ausgebissen. Marken wie Zur Markenseite OpelOpel und Zur Markenseite Mercedes-BenzMercedes-Benz hatten die technische Symbiose aus Benziner und Diesel (Diesotto-Prinzip) vor Jahren auch schon auf der Zielgeraden und fast serienreif. Sie beließen es aber schließlich in den Entwicklungsschubladen.

Die in Aussicht gestellten technischen Daten sind in heutigen Zeiten für einen Vierzylinder mit Aufladung alles andere als spektakulär - doch der Verbrauch soll den Unterschied machen. "Das neue SPCCI-Triebwerk verbraucht im Vergleich zu unseren aktuellen Skyactiv-Motoren rund 20 bis 25 Prozent weniger Kraftstoff", erklärt Motoren-Entwicklungschef Ichiro Hirose, "damit liegen wir in der Realität auf dem Niveau unserer Dieseltriebwerke."

Das überrascht schon deshalb, da die Skyactiv-Triebwerke aus dem Hause Mazda aktuell sowohl als Benziner als auch als Diesel zu den sparsamsten gehören, wenn es um den Realverbrauch in Kundenhand geht.

Diesotto mit Kompressionszündung, Technik
Wenn die Skyactiv-X-Benziner Einzug halten, dürften es jedoch besonders die kleinvolumigen Dieselmotoren schwer haben
Diesotto mit Kompressionszündung, Technik

Eines der technischen Erfolgsrezepte ist die hohe Verdichtung, die für einen Benziner bei ungewöhnlich hohen 14:1 liegt. Dem gegenüber hat der eng verwandte Turbodiesel eine vergleichsweise geringe Verdichtung - ebenfalls von 14:1. Die neu entwickelten Diesotto-Triebwerke sollen sogar eine Verdichtung von 16:1 haben.

Der Fahrer merkt von dem völlig neu entwickelten Vierzylinder übrigens nichts - ein größeres Kompliment kann es kaum geben. Der Mazda3 fährt sich wie ein ganz normales Serienauto mit einem ebensolchen Benzintriebwerk. Der Motor läuft nicht rauh oder ansonsten besonders auffällig. Allerdings hat man Mühe, ihm seine Leistung von knapp 200 PS abzunehmen. Besonders in der Kombination mit der hauseigenen Sechsgang-Automatik würde man allenfalls 150 PS vermuten. Die handgeschaltete Variante fährt sich dagegen deutlich flotter.

Was auffällt, das ist die gleichmäßige Leistungsentfaltung, denn bereits aus niedrigen Drehzahlen macht der Vierzylinder mit seinen zwei Litern Hubraum und der Kompressoraufladung für den erhöhten Druck in der Brennkammer einen agilen, drehfreudigen Eindruck und hängt gut am Gas. Der Normverbrauch eines Kompaktklassemodells wie dem Mazda3 mit dem neuen Antriebskonzept und einem mageren Benzingemisch mit mehr Luft in der Brennkammer soll bei knapp über fünf Litern Superkraftstoff liegen - im Unterschied zur Konkurrenz auch im Alltag und nicht nur auf dem Rollenprüfstand.

Auch wenn die Verbrennung in jedem einzelnen Zylinder in den allermeisten Fällen allein wie beim Diesel (Selbstzünder) durch den Überdruck ausgelöst wird, so gibt es trotzdem eine Zündkerze. Diese wird insbesondere für den Kaltstart und besonders hohe Drehzahlen genutzt. Im Teillastbetrieb bleibt sie funken- und damit arbeitslos. Für zusätzliche Effizienz soll eine Teilelektrifizierung mit 48-Volt-Bordnetz sorgen, die bereits bei einigen Serienmodellen wie der Mercedes S-Klasse, dem Zur Markenseite AudiAudi A8 oder einem Zur Markenseite BentleyBentley Bentayga verbaut ist.

Ende 2018 soll die Kombination aus Diesel- und Benzinmotor erstmals in einem Serienmodell aufgelegt werden. Anzunehmen, dass dies eben ein Kompaktklassemodell wie der kommende Mazda3 ist, der dann effizienter denn je gegen Konkurrenten wie Zur Markenseite VolkswagenVW Golf, Zur Markenseite FordFord Focus, Zur Markenseite SeatSeat Ibiza, Zur Markenseite OpelOpel Astra oder Zur Markenseite RenaultRenault Megane antreten wird - allesamt werden entweder mit einem Turbobenziner oder einem Dieselmotor angetrieben. Bedeckt hält sich Mazda, wie es zukünftig mit den hauseigenen Dieselmotoren aussehen soll. Wenn die Skyactiv-X-Benziner Einzug halten, dürften es jedoch besonders die kleinvolumigen Dieselmotoren schwer haben. Zumindest das sieht bei der Konkurrenz nicht anders aus.

 
 Mazdas Diesotto - Foto: Hersteller
 Mazdas Diesotto - Foto: Hersteller
 Mazdas Diesotto - Foto: Hersteller
 Mazdas Diesotto - Foto: Hersteller
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 Stichworte
 Mazda3, Mazda, Diesotto, Motor, Benzinmotor, Kompressionszündung, Mule-Car, Ichiro Hirose, Skyactiv X, SPCCI


 

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