Bei dem Modellversuch können sich zunächst die Mini-Fans in den USA freuen. In den Bundesstaaten New York, Kalifornien und New Jersey startet der kleine BMW-Ableger einen Test mit 500 rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen.
Wie man es von Mini erwarten darf, wird der "E" ganz seinem sportlichen Anspruch gemäß und nicht als reine Öko-Kiste positioniert: Als Antrieb dient ein 150 kW/204 PS starker Elektromotor. Dabei können sich die ausgewählten Privat- und Firmenkunden über eine stattliche Reichweite von 250 Kilometern (150 Meilen) und eine - abgeregelte - Höchstgeschwindigkeit von 152 km/h (95 Meilen) freuen.
Das mächtige Akkupaket kostet den knapp 1,5 Tonnen schweren Elektro-Mini seine Rückbank. So wird der Mini E zum lautlosen Zweisitzer. Das Volumen des Kofferraums bleibt dagegen weitgehend enthalten. Dadurch dass der Akku in der Fahrzeugmitte positioniert wurde, soll der Mini seine gute Gewichtsverteilung und das Go-Kart-Fahrgefühl behalten.
Der Lithium-Ionen-Speicher verfügt über eine Gesamtkapazität von 35 Kilowattstunden (kWh) und überträgt seine Energie in Form von Gleichstrom mit einer Spannung von 380 Volt an den Elektromotor, der über der Vorderachse untergebracht ist. Der Akku setzt sich aus über 5.000 Batteriezellen zusammen, die in 48 Modulen zusammengefasst sind. Diese Module werden in Form von drei Batterieelementen kompakt im Innenraum des Mini E angeordnet.
Die Akkutechnik des Mini E basiert - ähnlich der des Elektro-Sportlers Tesla Roadster - auf der mobiler Telefone oder Notebooks. Dabei kann der Lithium-Ionen-Akku des Mini E zum Aufladen an jede konventionelle Steckdose angeschlossen werden. Die Aufladezeit ist an die im Versorgungsnetz herrschende Spannung und Stromstärke gebunden.
Sportliche 152 km/h
In den USA lässt sich ein vollständig entladener Akku innerhalb kurzer Zeit mithilfe einer so genannten Wallbox aufladen, die zum Ausstattungsumfang jedes Mini E gehört. Die Wallbox wird in der Garage des Kunden installiert, lässt eine höhere Stromstärke zu und ermöglicht damit Dank Boost-Funktion geringe Ladezeiten. Zweieinhalb Stunden nach dem Ankoppeln verfügt der Akku wieder über die vollständige Energiemenge. Für eine vollständige Wiederaufladung werden knapp 30 Kilowattstunden aus dem Stromnetz entnommen. Umgerechnet auf die Reichweite des Fahrzeugs genügt eine Kilowattstunde für die Distanz von 4,4 Meilen.
Bei der Entwicklung haben die Mini-Entwickler nach eigenen Angaben besonders viel Aufmerksamkeit für das Thema Sportlichkeit aufgewandt. So liegt nicht nur die Höchstgeschwindigkeit bei abgeregelten aber beachtlichen 152 km/h. Der Fronttriebler beschleunigt auch mit einem einzigen Gang in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der "normale" benzingetriebene Mini Cooper S benötigt für den gleichen Spurt rund eine Sekunde weniger.
Sobald der Fahrer des E-Mini den Fuß vom Gaspedal nimmt, schaltet der Elektromotor in die Funktion eines Generators. Dabei entsteht ein Bremsmoment und der aus der Bewegungsenergie gewonnene Strom wird in die Batterie eingespeist. Im Stadtverkehr können rund 75 Prozent aller Verzögerungsvorgänge ohne Hilfe der Bremsanlage absolviert werden. Eine intensive Nutzung dieser Rekuperation von Energie durch den Motor führt zu einer Erhöhung der Reichweite um bis zu 20 Prozent.
Die Überlassung der Fahrzeuge erfolgt in den USA im Rahmen eines Leasing-Vertrags, der über einen Zeitraum von einem Jahr mit Verlängerungsoption abgeschlossen wird. Die monatliche Leasingrate umfasst bei Bedarf einen technischen Service einschließlich aller notwendigen Wartungsarbeiten sowie den Austausch von Verschleißteilen. Ob das Elektro-Mobil mittelfristig auch nach Deutschland kommen wird, steht laut Mini derzeit noch nicht fest.
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