Die einst als besonders lichtstark geltenden Halogen-Leuchten scheinen mittlerweile nur noch trübe durch die Nacht. Ihre Jahre scheinen gezählt - denn nachdem sich das deutlich hellere und somit sicherere Xenonlicht bei Modellen der höheren Fahrzeugklassen durchgesetzt hat, geht Audi nun noch einen Schritt weiter: Mehr als alle anderen Hersteller haben die Ingolstädter in den vergangenen Jahren Lichtelemente als Designmittel für sich entdeckt. Tagfahr-, Kurven-, Abbiege- und Xenonlicht sowie LED-Rückleuchten sind bei kaum einem Hersteller derart weit verbreitet.
Nachdem die Topmodelle Audi S6, S8 und A8 6.0 ebenso wie der Porsche 911 Turbo als erste Serienfahrzeuge mit LED-Zusatzscheinwerfern ausgestattet sind, ist der im nächsten Jahr auf den Markt kommende Supersportwagen R8 das erste Serienfahrzeug mit Voll-LED-Scheinwerfern. In Zusammenarbeit mit Philips und der Automotive Lighting wurde für den neuen Renner mit den vier Ringen eine komplett neue Frontleuchte entwickelt. Stand-, Abblend- sowie Fernlicht und Blinker werden von lichtstarken LED-Leuchten gespeist, die die Fahrbahn punktgenau und nahezu taghell mit rund 6.000 Kelvin ausleuchten.
Die Vorteile der LED-Technikfallen gleich ins Auge. Die kleinen Birnen erfreuen nicht nur die Audi-Designabteilung mit neuen Kreationsmöglichkeiten - sie verbrauchen auch deutlich weniger Strom und haben eine vielfache Lebensdauer. Auch die Wärmeabstrahlung ist deutlich geringer als bei vergleichbarem Xenon- oder gar Halogenlicht. Bei der Xenontechnik wird die Ausleuchtung der Fahrbahn durch einen hellen Lichtbogen ermöglichst. Beim Halogenlicht arbeitet eine traditionelle und fast schon prähistorisch anmutende Glühwendel, um das Licht zu erzeugen.
Dass sich LED-Frontleuchten bislang noch nicht flächendeckend durchgesetzt haben, hat mehrere Gründe. Neben den vergleichsweise hohen Entwicklungs- und Produktionskosten ist auch das Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen. So war Audi gezwungen, für die neue Lichttechnik des R8 eine Sondergenehmigung bei der Europäischen Union zu erwirken. Die allgemeine Genehmigung für LED-Frontscheinwerfer erwarten Lichtexperten von verschiedenen Herstellern und Zulieferern nicht vor Ende 2008.
Ähnlich zäh war die LED-Technik vor ein paar Jahren an den Heckleuchten gestartet. Mittlerweile scheint der Siegeszug der Leuchtdioden nicht mehr aufzuhalten. Zahlreiche Modelle von Alfa-Romeo, Audi, BMW, Cadillac, Jaguar, Toyota, Lexus, Mercedes, VW und zuletzt auch Porsche (Cayenne) sind mit lichtstarken LED-Rückleuchten ausgestattet.
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