Takata-Airbags: Schon wieder ein Rückruf! 2 weitere Marken betroffen – hier sind die betroffenen Fahrzeuge.

Die Airbag-Krise des japanischen Herstellers Takata nimmt kein Ende. Nach mehreren tödlichen Unfällen weltweit müssen nun auch Mercedes und Toyota Fahrzeuge zurückgerufen werden. Diese Rückrufaktion betrifft etwa 20 verschiedene Modelle, die zwischen 2001 und 2018 produziert wurden. Der Skandal um die gefährlichen Airbags, die beim Auslösen explodieren können, hat bereits zahlreiche Autohersteller betroffen und gefährdet weiterhin die Sicherheit vieler Autofahrer.

Neue rückrufaktion: Mercedes und Toyota im fokus

Das französische Verkehrsministerium hat am 10. April 2025 eine weitere großangelegte Rückrufaktion wegen defekter Takata-Airbags angekündigt. Nach den Konzernen Stellantis und Volkswagen müssen nun auch Mercedes und Toyota ihre Kunden alarmieren. Die fehlerhaften Airbags können bei einer Auslösung explodieren und die Insassen durch umherfliegende Metallteile verletzen oder sogar töten.

Bei Mercedes sind zahlreiche Modelle betroffen, die zwischen 2004 und 2016 produziert wurden. Dazu gehören die beliebte A-Klasse, die C-Klasse (Generation II und III), die E-Klasse IV sowie die Modelle M-Klasse, R-Klasse, GL, SLK, SLS und GLK. Toyota muss ebenfalls mehrere Modelle zurückrufen, darunter den Yaris (2001-2017), Auris (2006-2013), Avensis (2002-2008), Corolla (2001-2010), Hilux (2005-2015) und den SUV RAV4 (2003-2005).

Die Sicherheit im Straßenverkehr hat höchste Priorität, weshalb betroffene Fahrzeughalter dringend handeln sollten. Die Hersteller werden in den kommenden Wochen alle betroffenen Kunden schriftlich informieren. Bis zum Austausch der defekten Airbags wird den Fahrzeuginhabern dringend empfohlen, ihre Autos nicht mehr zu nutzen.

Tödliche gefahr: Die hintergründe des takata-skandals

Der japanische Zulieferer Takata wurde 2017 liquidiert, nachdem bekannt wurde, dass seine Airbags schwerwiegende Sicherheitsmängel aufweisen. Das Problem liegt im Treibmittel der Airbags, das bei hoher Luftfeuchtigkeit und schwankenden Temperaturen instabil werden kann. Bei einer Airbag-Auslösung kann das Metallgehäuse zerbersten und scharfe Fragmente in den Fahrgastraum schleudern.

Allein in Frankreich wurden bereits elf tödliche Unfälle im Zusammenhang mit Takata-Airbags dokumentiert. Weltweit sind die Zahlen noch erschreckender. Diese traurige Bilanz macht den Takata-Skandal zu einem der größten und gefährlichsten Rückrufe in der Automobilgeschichte. Ähnlich weitreichende Konsequenzen hatte kürzlich auch ein Massenrückruf aller Tesla Cybertrucks aufgrund eines fehlerhaften Klebstoffs, wenn auch aus anderen Gründen.

Besonders problematisch: Viele Autobesitzer sind sich der Gefahr nicht bewusst oder ignorieren die Rückrufschreiben. Honda behauptet, dass trotz mehrfacher Benachrichtigungen viele Fahrzeughalter nicht reagieren. Auch bei anderen Herstellern bleibt die Reaktionsquote oft unter den Erwartungen, was die Gefahr im Straßenverkehr erhöht.

Experten vermuten, dass manche Autofahrer die Ernsthaftigkeit der Situation unterschätzen oder den Werkstattbesuch aus Zeitgründen aufschieben. Diese Nachlässigkeit kann jedoch lebensgefährliche Folgen haben.

Wie können betroffene fahrzeughalter handeln?

Besitzer von Mercedes- und Toyota-Fahrzeugen sollten unverzüglich prüfen, ob ihr Fahrzeug von der Rückrufaktion betroffen ist. Beide Hersteller haben auf ihren Webseiten spezielle Plattformen eingerichtet, auf denen Kunden mit der Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN) von der Zulassungsbescheinigung überprüfen können, ob ihr Auto betroffen ist.

Bei einem positiven Ergebnis ist es ratsam, das Fahrzeug bis zum Austausch der Airbags nicht mehr zu nutzen. Die Reparatur selbst ist für die Fahrzeughalter kostenlos und wird in autorisierten Werkstätten durchgeführt. Für die Zeit der Reparatur stellen viele Händler Ersatzfahrzeuge zur Verfügung.

Wer längere Fahrten plant, sollte vor der Reise den Zustand aller Fahrzeugsysteme überprüfen, einschließlich der Information, ob das Fahrzeug von der Takata-Rückrufaktion betroffen ist. Im Zweifelsfall ist es besser, die Reise zu verschieben oder ein alternatives Transportmittel zu wählen.

Besitzer von älteren gebrauchten Fahrzeugen sollten besonders aufmerksam sein, da Rückrufbenachrichtigungen möglicherweise den aktuellen Halter nicht erreicht haben. Dies gilt besonders für wiederhergestellte Fahrzeuge nach Diebstahl, bei denen die Halterinformationen nicht immer aktuell sind.

Weitreichende auswirkungen auf die automobilindustrie

Laut Verkehrsministerium müssen in der französischen Metropolregion noch die Airbags von etwa 2,3 Millionen Fahrzeugen ausgetauscht werden. Diese massive Zahl verdeutlicht den Umfang des Problems und die Herausforderungen für die Automobilindustrie.

Die Werkstätten stehen vor einer enormen Aufgabe, da der Austausch von Sicherheitssystemen besondere Sorgfalt erfordert. Die Hersteller müssen nicht nur für ausreichend Ersatzteile sorgen, sondern auch genügend qualifiziertes Personal bereitstellen.

Für die Automobilhersteller bedeutet der Skandal einen erheblichen Imageschaden und hohe finanzielle Belastungen. Die Kosten für den Austausch der defekten Airbags gehen in die Milliarden. Zudem müssen sie mit möglichen Schadensersatzklagen von Unfallopfern rechnen.

Besonders problematisch ist die lange Zeitspanne, über die sich die Rückrufaktionen erstrecken. Einige der betroffenen Fahrzeuge sind bereits über 20 Jahre alt, was die Identifizierung und Benachrichtigung der aktuellen Besitzer erschwert. Autofahrer sollten daher regelmäßig mögliche Probleme bei ihren Fahrzeugen überprüfen und bei Unsicherheiten professionellen Rat einholen.

Die Takata-Krise hat auch zu verschärften Sicherheitsvorschriften und verstärkten Qualitätskontrollen in der Automobilindustrie geführt. Hersteller investieren vermehrt in die Entwicklung sicherer Fahrzeugkomponenten und elektronischer Systeme, um ähnliche Katastrophen in Zukunft zu vermeiden. Der Skandal hat die gesamte Branche wachgerüttelt und zu einem Umdenken bei der Fahrzeugsicherheit geführt.