Kurz & bündig
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[+] Großer Innenraum mit großer Kopffreiheit, umfangreiche Serienausstattung, niedriges Innengeräusch, gutes Fahrwerk, große Handlichkeit |
[-] Kleiner Kofferraum, zäher Motor |
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Suzuki hat viel vor: 15.000 Swift-Modelle wollen die Japaner jedes Jahr verkaufen - eine sehr selbstbewusste Prognose, die zu der beabsichtigten Verdoppelung der Verkaufszahlen von 2004 bis zum Jahr 2007 passt.
Die Japaner sehen den Swift als "Stadtsportwagen". Innen bietet er Swift viel Platz. Mit der weit vorn liegenden Windschutzscheibe hat man auf den Vordersitzen ein gutes Raumgefühl. Die Kopffreiheit ist auf allen Sitzen sehr gut - auch hinten reicht der Platz völlig. Mitteleuropäische Insassen mit Gardemaß freilich haben es weniger bequem: Die Pedale sind zu nah, das Lenkrad ist nicht längsverstellbar und der Sitz nicht tief genug einstellbar.
Selbsterklärend
Optik, Haptik und Verarbeitung geben keinen Anlass zur Kritik. Das Armaturenbrett präsentiert großzügige und glatte Flächen, teilweise gummiert mit abgesetzten Aluminium-Details. Die Instrumente sind klar und übersichtlich, die Bedienelemente selbsterklärend. Leider fehlen allenthalben aber entsprechende Ablagemöglichkeiten.
Das vergleichsweise großzügige Platzangebot im Innenraum geht zu Lasten des Kofferraums. Der ist mit 213 Litern nicht eben groß - ein VW Polo oder ein Ford Fiesta bieten 270 Liter. Wer mehr Platz für Gepäck braucht, muss die Rücksitzlehne nach vorn umklappen und die ganze Sitzbank senkrecht nach vorn klappen. Damit sind beim Beladen bis Fensterkante 562 Liter verfügbar. Der Nissan Micra etwa hat zum Vergleich 251 beziehungsweise 584 Liter. Störend sind auch die hohe Ladekante, die nicht weit genug öffnende Kofferraumklappe und die Arretierung der umgeklappten Rücksitzbank: Die geschieht mit Schlaufen.
Hohe Drehzahl
Für den neuen Suzuki Swift stehen zwei Motoren zur Wahl: Ein 1,3-Liter mit 92 PS und ein 1,5-Liter mit 102 PS. Mit 3,70 Meter und 1.065 Kilogramm Kampfgewicht macht er seinem Namen alle Ehre: ein flinker Flitzer. Dafür sollte man den Motor allerdings in den mittleren bis höheren Drehzahlen fahren - mit dem leichtgängigen Fünfgang-Getriebe und der kurzen Schaltung macht das richtig Spaß.
Mit der breiten Spur liegt er nicht nur satt auf der Straße - das Fahrwerk ist auch entsprechend sportlich abgestimmt und die Lenkung präzise. Der kleine Swift bietet guten Fahrkomfort und untersteuert in Kurven brav. Insgesamt lässt er sich agil bewegen – allerdings reicht er nicht an sein bayerisches Vorbild heran. Auf der Autobahn wäre etwas mehr Power wünschenswert: Die etwas zähe Leistungsentfaltung bei höheren Geschwindigkeiten entspricht subjektiv nicht den Erwartungen an 92 PS. Der im ersten Halbjahr 2006 folgende kleine GTI mit über 120 PS sollte Suzukis Rallye-Erfahrungen etwas mehr widerspiegeln.
Schattenseite
Leider hat die sportliche Fahrweise allerdings auch ihre Schattenseiten: Der Testverbrauch von 5,6 Litern stieg deutlich über die Werksangabe von 6,2 Litern pro 100 Kilometer. Und die Motorgeräusche sind auf Dauer recht nervig.
Den neue Suzuki Swift gibt es in den drei Ausstattungsversionen Club, Comfort und Comfort Plus. Zur Basisversion Club ab 10.990 Euro zählen sechs Airbags, ABS, elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung. Ein ESP wird es auch nicht gegen Aufpreis geben - und ist eigentlich auch nicht notwendig. Der Grundpreis ist verglichen mit dem Wettbewerb günstig. Denn trotz der nominellen 92 PS des Swift ist ein Smart forfour Pure 1.3 mit 95 PS zwar deutlich flotter, kostet aber auch deutlich mehr. In den Versionen Comfort und Comfort Plus sind Lenkradbedienung für das Radio Plus und Leichtmetallräder serienmäßig, in Comfort Plus-Version CD-Radio mit Farbdisplay-Navigation, Nebelscheinwerfer, Sitzheizungen sowie Keyless Start. Ein Suzuki Swift Comfort Plus mit fünf Türen und Metallic-Lackierung kostet dann satte 15.505 Euro. Ein Automatikgetriebe gibt es nur für die größere Motorisierung - und gegen 1.020 Euro Aufpreis.
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