Der typische Zweit-PKW ist ein deutscher Kleinwagen, hat nicht mehr als 2500 Euro gekostet - und in 71% der Fälle wird der Wagen von einer Frau genutzt. Das hat das Hamburger Sozialforschungsinstitut Gewis herausgefunden. In einer repräsentativen Umfrage haben die Meinungsforscher den Zweitwagen-Markt untersucht. Der wird immer wichtiger: Jeder vierte Haushalt hat heute mehr als ein Auto.
Die wichtigste Funktion des Zweitwagens ist demnach die Fahrt zur Arbeit (51%). Nur 11% der Befragten hatten sich ihren Zweitwagen als reines Spaßmobil angeschafft. Bei der Auswahl des Wagens spielen ein günstiger Anschaffungspreis und niedrige Versicherungskosten die wichtigsten Rollen. Sie rangieren noch deutlich vor dem günstigen Benzinverbrauch.
Die meisten Zweit-PKW sind Kleinwagen. Während sich "ausgewachsene" Autos oft nur schleppend verkaufen und der Automarkt insgesamt stagniert, vermeldet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bei Klein- und Miniwagen einen Zuwachs um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aber auch einige Mittelklasse-PKW sind sehr beliebt als zweite Geige.
Die seit Jahren unter anderem vom Marktforschungsinstitut Emnid durchgeführte repräsentative Studie "Typologie der Wünsche" zeigt die Top Ten der beliebtesten Zweitwagen: Der VW Golf räumt den ersten Platz ab, gefolgt vom VW Polo, dem Opel Corsa und dem Ford Fiesta. Auf den weiteren Plätzen finden sich auch Mittelklasse-PKW wie VW Passat, Opel Astra, 3er BMW, Opel Vectra und Audi A4. Ein ausländisches Fabrikat findet sich erst auf Platz 10: Der Fiat Punto hat es gerade so in die Hitliste geschafft.
Günstig ohne Diesel
Auch beim Kampf um die günstigsten Unterhaltskosten schlagen sich deutsche Fabrikate wacker. In einer Untersuchung des ADAC-Portals www.adac-autokosten.de im April 2005 lag der Opel Corsa 1.2 Twinport mit Unterhaltskosten von 60,8 Cent pro Kilometer in Führung, gefolgt vom Ford Fiesta (61,1 Cent) und dem Fiat Punto (63 Cent) - dem einzigen ausländischen Hersteller in der Hitliste. Auf dem zehnten Platz landete der BMW 320d Touring mit 86 Cent pro Kilometer.
Bei der Untersuchung des ADAC wurden unter anderem eine Haltedauer von 4 Jahren und eine Jahreslaufleistung von 10.000 Kilometer zugrunde gelegt. In der Tat fressen viele Zweitwagen nur wenige Kilometer. Schließlich legen 87 % aller Auto fahrenden Berufspendler nach Angaben des Statistischen Bundesamts täglich nur eine Strecke von 10 bis 25 Kilometern zurück. Damit lässt sich auch erklären, warum nicht mal jeder fünfte Zweitwagen einen Dieselmotor hat.
Auf die Nase fallen können Zweitwagen-Käufer allerdings bei den Versicherungstarifen. Die Versicherer stufen Zweitwagen gern in deutlich höhere Schadenfreiheitsklassen ein als den bereits versicherten ersten Wagen. Bei einigen Versicherern lässt sich mit speziellen Zweitwagentarifen kräftig sparen.
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