Kurz & bündig
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[+] Geräumiger Innenraum, ordentliche Serienausstattung, großer und variabler Kofferraum, sparsamer Verbrauch |
[-] Müde im oberen Drehzahlbereich, mittelprächtige Fahrleistungen, zu kurze Oberschenkelauflage |
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Vom Billigheimer im VW-Konzern hat sich Skoda längst meilenweit entfernt: Fabia, Roomster, Superb und jetzt noch der aufgefrischte Octavia. Längst ist ein Octavia nicht mehr die Billigversion des Massenmodells VW Passat auf Golf-Plattform. Dafür präsentiert sich das Styling längst eigenständig genug. Und auch eine eigene Stammklientel haben sich die deutschen Tschechen hart erarbeitet. Und ohne vordergründige Tricksereien.
Auch das Design des überarbeiteten Skoda Octavia ist mit neuer Front und Heckansicht sowie den modifizierten Lampen kein Reißer - aber längst mehr als schnöde Hausmannskost. Nur von hinten wirkt der Octavia als Kombiversion etwas dröge und einfallslos. Doch an einem Schneetag wie diesem interessiert sich für das Außendesign sowieso kaum jemand. Da sind andere Qualitäten gefragt.
Denn aus dem strömenden Regen ist längst kräftiger, nasser Schneefall geworden. Immer wieder pflügt der Octavia Combi zentimeterhohe Schneematsch-Inseln auf der Bundesstraße. Während die vorausfahrenden Fahrzeuge ob der weißen Pracht immer wieder verschreckt bremsen oder gar ins Rutschen geraten, ist das tschechische Mittelklassemodell nicht aus der Ruhe zu bringen. Variabel verteilt die Haldex-Viscokupplung die Motorleistung dorthin, wo so benötigt wird und es geht stramm voran.
Lauter Diesel
Der Motor ist innen jederzeit deutlich vernehmbar. Im Gegensatz zum 2.0 TDI mit 125 kW/170 PS, der nur mit Frontantrieb zu bekommen ist, müssen die kleineren Diesel noch immer mit der lautstarken Pumpe-Düse-Technik auskommen. So ist auch der Octavia 2.0 TDI 4x4 kein Leisetreter. Kalt wie warm grummelt und nagelt er deutlich vernehmbar vor sich hin.
Der gerade bei diesem Wetter höchst empfehlenswerte Allradantrieb ist mit dem kleineren Zweiliter-Diesel stimmig kombiniert. 103 kW/140 PS sind genau richtig, um in dieser Fahrzeugklasse unterwegs zu sein. Ein Wunder an Elastizität bewegt man damit zwar nicht. Doch die präzise Sechsgang-Handschaltung arbeitet ebenso ordentlich wie Lenkung, Bremsen und Antrieb.
Viel weniger Leistung sollte es jedoch auch nicht sein - denn auf der Autobahn wird es besonders bei hohen Geschwindigkeiten recht laut und zudem zäh. Der Tatendrang ist ab 160 km/h dünn. Ab 180 km/h geht kaum noch was. Da erwartet man in dieser Klasse mittlerweile etwas mehr. Mit der versprochenen Höchstgeschwindigkeit von 199 km/h und dem Spurtvermögen von 0 auf 100 km/h in knapp zehn Sekunden gibt es nicht mehr als automobile Hausmannskost.
Erfreulich dagegen, dass sich der Skoda Octavia 2.0 TDI trotz Allradantrieb und Kombi-Karosserie offiziell mit 6,3 Litern Diesel auf 100 Kilometern zufrieden gibt. Bei den winterlichen Testfahrten waren es real kaum mehr als 7,5 Liter. Das kräftige Drehmoment von 320 Nm ab 1.750 U/min hat auch bei nasser oder gar winterglatter Fahrbahn kein Problem, auf dem Boden zu landen.
Betont untersteuernd
Das Fahrverhalten des knapp 1,5 Tonnen schweren Allradlers ist betont untersteuernd ausgelegt. Dabei lässt sich der geräumige Kombi durchaus flott und dynamisch bewegen – gerade auch bei schlechten Fahrbahnverhältnissen. Die 660 Kilogramm Zuladung und das Gepäckraumvolumen zwischen 580 und 1.620 Liter Stauraum geben einem für Freizeit, Einkauf und Urlaub alle Möglichkeiten.
Die Materialanmutung im Innenraum ist dabei ohne wirkliche Makel. Wirklich chic ist wenig - doch dafür sind alle Bedienelemente gut platziert, die Schalter fassen sich gut an und vier bis fünf Personen finden auch Dank des 2,58 Meter langen Radstandes bequemen Platz. Ein bisschen mehr Oberschenkelauflage vorn und hinten würde dem Octavia jedoch gut stehen.
Die 4x4-Version gibt es nicht nur mit dem 140 PS starken Pumpe-Düse-Diesel, sondern auch mit dem kleineren 105-PS-Selbstzünder sowie mit dem 1,8 TSI mit 118 kW/160 PS. Wer es optisch noch etwas robuster möchte, der kann sich für den optisch rustikaleren Scout entscheiden. Technisch unterscheidet sich der nur marginal vom gewöhnlichen 4x4. Einzig die Bodenfreiheit ist um 13 Millimeter größer als beim Octavia Combi mit Schlechtwegepaket. Zudem gibt es andere Stoßfänger und Schutzleisten rundum.
Die Sicherheitsausstattung mit Front-, Seiten- und Kopfairbags sowie ABS und ESP ist bei allen vier Octavia-Ausstattungslinien serienmäßig. Der Preis startet bei 26.730 Euro, 1.800 Euro mehr als der Fronttriebler. Leider lässt sich der Allradantrieb bis auf weiteres nicht mit dem stimmigen Doppelkupplungsgetriebe (DSG) kombinieren.
Wie entsteht ein Fahrbericht? Das erfahren Sie hier
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