Während sich die Welle der lautlosen Elektrofahrzeuge so langsam aber sicher auch den Weg in Richtung Rennsport bahnt, können sich Freunde des echten, des lauten Fahrspaßes an drei Tagen die Ohren freipusten lassen. Der AvD-Oldtimer-Grand-Prix feiert in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag und lässt es richtig krachen.
Rund 600 Rennwagen der 20er bis 90er Jahre röhren und knattern um die Wette. Und wer sollte die historischen Fahrzeuge besser durch die Grüne Hölle pilotieren als die Fahrer von damals? Das haben sich auch Rennlegenden wie Walter Röhrl oder Hans-Joachim Stuck gedacht und sich bereit erklärt, die automobile Zeitreise in die Eifel anzutreten und das eine oder andere Autogramm zu schreiben.
Der für besonders Rennenthusiasten interessante Höhepunkt der Veranstaltung findet auch in diesem Jahr bereits am ersten Nachmittag statt. Während des 210 minütigen Historic-Marathon starten nämlich gleich drei Rennen in einem gemeinsamen Lauf über die Nordschleife. Teilweise über 50 Jahre alte Rennwagen wie die Mk2-Jaguars zeigen, dass sie auch nach einem halben Jahrhundert noch sensationelle Rundenzeiten auf den Asphalt legen können. Insgesamt 13 Rennen und zahlreiche Trainingsläufe stehen an diesem Wochenende auf dem Programmzettel der knapp 60.000 Besucher.
Der bei diesem historischen Familientreffen wohl wertvollste Parkplatz der Welt befindet sich im Infield zwischen der Warsteiner Kurve und dem Grand-Prix-Fahrerlager. Dort dürfen Besitzer eines Porsche, Ferrari, Jaguar, Maserati oder eines Alfa Romeo gegen eine Extragebühr parken. Dabei werden die Fahrzeuge nach Typ und Modell dem Publikum hübsch geordnet präsentiert. Da kommt es schon mal vor, dass sich auch eine richtige Rarität unters gewöhnliche Serien-Fahrzeug-Volk mischt. Bei den Porsche-Parkern hat sich zum Beispiel passend zum 40. Geburtstag des 911 Carrera RS ein blauer RS-Prototyp ohne Bürzel gesellt.
Es geht heiß her
Aber natürlich lebt der Oldtimer-Grand-Prix nicht nur von Privatfahrzeugen. Fahrzeughersteller wie Mercedes, BMW, Porsche oder Jaguar präsentieren hier auch automobile Schätze aus den eigenen Museen. So gibt es bei Jaguar einen ihrer berühmtesten Sprösslinge, den NUB 120 zu sehen. Die 1950 gebaute Raubkatze brachte dem Unternehmen bei den internationalen Alpen-Fahrten die ersten internationalen Motorsporterfolge ein. Zusätzlich wird dem Jaguar-E-Type nachträglich zu seinem 50. Geburtstag ein extra Rennen gewidmet.
Bei Mercedes stehen 60 Jahre Mercedes-Benz SL sowie die Renn-Heckflosse und bei BMW das Jubiläum zu 40 Jahre BMW M GmbH im Vordergrund. Letzteres wird ebenfalls in einem extra Rennen zelebriert.
Dass es in jedem der 13 Rennen richtig zur Sache geht und die Fahrer trotz ihrer teilweise mehrere Millionen Euro teuren Renn-Boliden nicht zurückstecken, ist an ein paar lädierten Autos zu erahnen. Trotz der hohen Werte und dem während eines Rennens typisch hektischen Geschehens im Fahrerlager ist es Besuchern erlaubt durch einzelnen Boxen zu spazieren, Fotos zu schießen und ein kurzes Schwätzchen mit den Ingenieuren zu halten.
|