Norditalien im Frühjahr 2011. Mit Mille Miglia und Concorso d’Eleganza finden dieses Jahr dort innerhalb von nur einer Woche zwei der spektakulärsten Oldtimerevents statt. "So exklusiv wie in diesem Jahr war das Feld der Oldtimer noch nie", sagt Simon Kidston, der ebenso fachkundige wie wortreiche Moderator der Fahrzeugparade am Comer See. Und er spricht an diesem Nachmittag aus, was die meisten der illustren Oldtimerliebhaber denken: "Gibt es bei diesem Wetter und diesen Fahrzeugen einen perfekteren Ort auf der Welt?"
Um den Wetterwirren am Comer See mit kühlen Temperaturen und unangenehmen Regengüssen zu entgehen, wurde der Concorso d’Eleganza diesmal eigens ein paar Wochen nach hinten in den Mai geschoben. Der Lohn: Ein phantastischer Sonnensamstag.
Die Örtlichkeit vor dem traditionsbeladenen Grand Hotel Villa d’Este könnte perfekter nicht sein und sticht jedes Jahr erfolgreich die finanzkräftigere Gegenveranstaltung des Concorso d’Eleganza in Pebble Beach, Kalifornien aus. Mehr als 50 Oldtimer machen das perfekt gepflegte Gelände am See drei Tage zum Mittelpunkt der automobilen Weltordnung.
Schon durch das Motto der "Swinging Sixties" setzten sich in diesem Jahr die Nachkriegsfahrzeuge stilecht in Szene. Wo sonst bekommt man einen Glas 3000, ein faszinierend schönes Aston Martin DB5 Cabriolet, einen grazilen Rolls Royce Silver Ghost III oder einen unrestaurierten Mercedes 300 SL Roadster im Neuzustand zu sehen? Kein Wunder, dass sich der rote 62er-Zweisitzer aus Stuttgart den Preis für das beste unrestaurierte Nachkriegsfahrzeug sicherte.
Unser Concorso d´Eleganza-Kalender |
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Das Publikum aalt sich in der Sonne neben Kleinserienmodellen und exklusiven Einzelstücken wie dem Citroen SM Opera, einem Alfa Romeo 6C 2300 oder einem von Rennen gezeichneten Ferrari 375 MM. Die Sammler der automobilen Schmuckstücke zeigen dem fachkundigen Publikum gerne ihre Schätze aus der hauseigenen Garage. Seltene Motorvarianten, einzigartige Karosserien oder speziellen Konfigurationen sind bei den Fahrzeugen, die in acht Wertungsklassen gegeneinander antreten, an der Tagesordnung. So gehen ihre Werte in astronomische Höhen.
Mehr und mehr setzen sich an den beiden Veranstaltungsorten an der Villa d’Este oder der benachbarten Villa Erba auch exklusiven Designstücke der Neuzeit in Szene. Star des Wochenendes war der grandios sportliche BMW 328. Eine Hommage an den legendären Sportroadster BMW 328, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert und erst in der vergangenen Woche bei den tausend Meilen zwischen Brescia und Rom für Aufsehen sorgte.
Was bei BMW fehlt, ist die tatsächliche Umsetzung einer der spektakulären Concorso-Studien der vergangenen Jahre. Andere Hersteller zeigen, dass solche Kleinserien nicht nur exzellent verkäuflich sind, sondern das Markenimage signifikant schärfen. Und wo würde sich die Kohlefaser-Hommage eines BMW 328, das dynamische Audi Quatuor Concept oder ein Aston Martin Zagato besser in Szene setzen können, als vor dem Hintergrund der Villa d’Este?
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