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Unser Autor: Sebastian Viehmann

Reportage  Reportage: Paris-Peking 9

Wilder Osten inklusive



Mütterchen Russland hat uns aufgenommen - wenn auch sehr zögerlich. Über Konvois im Regen, alte Pionier-Lieder und Blumensträuße auf Panzerketten: Eindrücke der Etappe Tallinn – St. Petersburg.

 
 Paris-Peking 9
   
 Paris-Peking 9 - Foto: Viehmann  Paris-Peking 9 - Foto: Viehmann  Paris-Peking 9 - Foto: Viehmann  Paris-Peking 9 - Foto: Viehmann  Paris-Peking 9 - Foto: Viehmann  Paris-Peking 9 - Foto: Viehmann

Es ist stockdunkel und regnet in Strömen, als wir die Hansestadt Tallinn verlassen. Unser Ziel: Die russische Grenze bei Narva, 220 Kilometer östlich. Weil wir nur im geschlossenen Konvoi über die Grenze dürfen, werden wir schon bei der Abfahrt nach Fahrzeugnummern sortiert. Damit alles seine Ordnung hat und wir möglichst wenig Stress mit den Söhnen von Mütterchen Russland.

Bei schlechter Sicht, unbekannten Straßen und dem frühmorgendlichen Berufsverkehr ist es ein echter Kraftakt, in geschlossener Formation zu bleiben. Ständig werden Kommandos über CB-Funk durchgegeben. Man versucht, im Regenschleier seinen Vordermann nicht zur verlieren. Zum Glück haben alle unsere Fahrzeuge kleine Leuchten hinter der Front- und Heckscheibe, so kann man schon von weitem erkennt, wer zu uns gehört. In strömendem Regen zuckeln wir nach Narva. Kurz vor der Grenze müssen sich alle Fahrzeuge noch einmal sammeln und werden wie an einer Perlenkette aufgereiht.

Was nun folgt, hatten wir schon befürchtet. Unsere Schlange bewegt sich im Schneckentempo voran. Eine Stunde dauert es allein, bis wir uns an die estische Grenze herangetastet haben. Als wir nach einer weiteren Stunde einen Steinwurf weit von der russischen Grenze entfernt sind, macht sich fast ein bisschen Enttäuschund breit: Irgendwie hatten wir uns das ganze so vorgestellt wie einen Grenzübertritt zum klingonischen Imperium - grimmige Soldaten mit Waffen im Anschlag und zähnefletschende Bluthunde - aber weit und breit ist keine Kalaschnikow zu sehen.

Die neue Waffe der russischen Grenzer ist die Bürokratie. Aussteigen, Pass zeigen, Visum und Fahrzeugschein zeigen, Einreisepapiere ausfüllen, wieder ins Auto steigen, Zollerklärung ausfüllen, aussteigen, Kofferraum aufmachen, einsteigen… So geht eine weitere Stunde ins Land. Mein Mit-Fahrer Thomas aus Thüringen, aufgewachsen in der DDR, unterhält uns solange mit dem Gassenhauer "Bei den Pionieren gibt es echte Freundschaft" – natürlich stilecht auf russisch. Endlich ist es soweit, und der Schlagbaum öffnet sich. Dabei haben wir noch Glück gehabt: Einige Teams nach uns brauchen fünf Stunden für den Grenzübertritt. Und uns wird von LKW-Fahrern ertählt, die satte 96 Stunden vor dem Schlagbaum ausharren mussten.

Schon wenige Meter nach der Grenze wird klar, dass wir Europa verlassen haben und in eine andere Welt eintauchen. Die Straßen sind gottserbärmlich zugerichtet. Manche Häuser und Fassaden würden selbst in einem Endzeit-Epos noch zu trostlos aussehen. Den Dörfern sieht man die Armut ihrer Bewohner an, auch wenn hin und wieder hübsch zurecht gemachte Holzhäuschen auftauchen. Am Straßenrand stehen Bäuerinnen und verkaufen Kartoffeln oder Beeren. Wir versuchen mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Doch unsere paar Brocken Russisch reichen nicht aus – und Englisch sprechen hier nicht viele. So beschränkt sich die Völkerverständigung auf ein freundliches Winken und ein paar Gratis-Johannisbeeren.

Auf dem Weg nach St. Petersburg nähern sich die Sitten im Straßenverkehr wieder dem an, was wir schon in Polen und Litauen erfahren haben: Chaos regiert den Asphalt. Wer bremst, verliert. Überholt wird mit russischer Gelassenheit und viel Mut zum Risiko. Viele Autos sind so verdreckt, dass man im Dunkeln ihre Rücklichter – so sie denn funktionieren - gar nicht sehen würde. Kein Wunder, dass jährlich 36.000 Menschen auf russischen Straßen sterben und zahllose schwer verletzt werden.

Als wir St. Petersburg erreichen, wird es langsam dunkel. Die Straße führt an einem Militärdenkmal vorbei, neben dem zwei alte Panzer vor sich hingammeln. Auf einen davon hat jemand Blumensträuße gelegt. Wir nehmen es als Symbol dafür, dass die Großmacht Russland längst nicht mehr so kriegerisch ist wie einst.

St. Petersburg ist eine Stadt, bei der wir aus dem faszinierten Staunen nicht mehr herauskommen. Die Ausmaße der Straßen, Alleen und die Menge an historischen Gebäuden ist geradezu gigantisch. Menschenmassen wälzen sich durch die Metropole. Der Verkehr fließt zäh wie ein gewaltiger Blech-Pudding. Je näher wir ans Zentrum kommen, desto schöner und beeindruckender wird die Stadt. Morgen haben wir genug Zeit, St. Petersburg zu erkunden, denn hier endet unser Part an der E-Klasse-Experience. Doch erst einmal heißt es zur Ruhe kommen. Und für den morgigen Tag Kraft tanken.

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