Er lädt sein Elektroauto in Spanien auf, Shell verlangt fast 1200 Euro von ihm

Ein pensionierter Mann aus Charente-Maritime erlebte eine böse Überraschung, als er nach einer Reise nach Madrid eine astronomische Rechnung für das Aufladen seines Elektrofahrzeugs erhielt. John Stephen wurde mit **1200 Euro für eine Aufladung an einer Shell-Ladestation** belastet – eine Summe, die in keinem Verhältnis zu den üblichen Kosten für das Aufladen eines Elektroautos steht. Trotz zahlreicher Beschwerden und Nachweise hat das Unternehmen bisher nicht reagiert, was den Rentner dazu veranlasste, rechtliche Schritte einzuleiten.

Unglaubliche gebühren an der ladestation: wie es zum 1200-euro-schock kam

Die Geschichte begann während John Stephens Urlaubsreise nach Madrid im Dezember 2025. Der Rentner entschied sich, sein Elektrofahrzeug an einer Shell-Ladestation aufzuladen. Seine Ladung von 18,88 kWh am 25. und 26. Dezember hätte eigentlich etwa 70 Euro kosten sollen. Obwohl ihm die Anschlussgebühren bereits überhöht erschienen, akzeptierte er zunächst die Zahlung von 71,77 Euro.

Die wahre Überraschung kam jedoch einige Tage später, als Stephen feststellte, dass nicht nur 70 Euro, sondern satte 1124 Euro von seinem Konto abgebucht worden waren. Auf dieser zweiten Rechnung war angegeben, dass der Ladevorgang am 25. Dezember um 12:34 Uhr begonnen hätte – ein Zeitpunkt, zu dem Stephen und seine Begleiter nach eigenen Angaben in einem Uber-Taxi unterwegs waren und gar nicht an der Ladestation sein konnten.

Besonders absurd erscheinen die aufgelisteten Anschlussgebühren von 925,40 Euro für angeblich über zwölf Tage Nutzung. Stephen betont jedoch, dass er und seine Begleiter den Ort bereits am 26. Dezember vor 10 Uhr verlassen hatten. Dies lässt vermuten, dass ein technischer Fehler oder ein Abrechnungsproblem vorliegt. Die hohen Kosten für Batteriesysteme und deren Nutzung sind zwar ein bekanntes Thema unter Elektroautobesitzern, solche extremen Gebühren sind jedoch außergewöhnlich.

Die realität der elektroauto-ladekosten im vergleich

Im Gegensatz zu diesem Extremfall liegen die durchschnittlichen Kosten für das Aufladen eines Elektrofahrzeugs deutlich niedriger. Laut EDF werden für 100 Kilometer Fahrstrecke normalerweise zwischen 7 und 11 Euro fällig. Diese Kosteneffizienz ist einer der Hauptgründe, warum viele Verbraucher auf Elektrofahrzeuge umsteigen, trotz der höheren Anschaffungskosten.

Für Fahrer konventioneller Fahrzeuge bedeutet eine volle Tankfüllung heutzutage im Durchschnitt etwa 100 Euro, wobei die genauen Kosten je nach Kraftstoffart, Region und Fahrzeugmodell variieren. Der Preisunterschied zwischen herkömmlichen und elektrischen Fahrzeugen wird besonders auf längeren Strecken deutlich, wo die Effizienz moderner E-Autos zum Tragen kommt.

Stephen hat inzwischen Konsequenzen aus seinem Erlebnis gezogen. Er lädt sein Fahrzeug jetzt ausschließlich an seiner eigenen Ladestation zu Hause, die durch Solarmodule gespeist wird. Diese Lösung bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern ist auch umweltfreundlicher. Moderne Elektroautos wie der Audi SQ7 in seiner Elektrovariante sind auf solche heimischen Ladesysteme optimiert und ermöglichen ein komfortables Nutzungserlebnis.

Der kampf um rückerstattung: shell’s fehlende reaktion

Trotz seiner gründlichen Dokumentation des Vorfalls und mehrfacher Kontaktversuche hat John Stephen bis heute keine Rückmeldung oder Rückerstattung von Shell erhalten. Der pensionierte Mann hat alle Belege aufbewahrt, darunter Quittungen und Nachweise über seinen tatsächlichen Aufenthalt, die bestätigen, dass die behauptete Ladezeit nicht der Realität entsprechen kann.

Nach mehreren erfolglosen Telefonaten mit Kundendienstmitarbeitern sah sich Stephen gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten und hat inzwischen Anzeige erstattet. Diese Erfahrung hat ihn dazu veranlasst, seinen Vertrag mit Shell vollständig zu kündigen. Die fehlende Reaktion eines großen Unternehmens wie Shell auf eine so offensichtliche Fehlabrechnung wirft Fragen zur Kundenbetreuung im wachsenden Sektor der E-Mobilität auf.

Die zunehmende Beliebtheit von Elektrofahrzeugen verschiedener Hersteller erfordert eine zuverlässige Infrastruktur und transparente Abrechnungssysteme. Allerdings zeigen Fälle wie dieser, dass noch erheblicher Verbesserungsbedarf besteht. Branchenexperten betonen, dass Vertrauen ein wesentlicher Faktor für die weitere Verbreitung der Elektromobilität ist.

Lehren für elektroautofahrer und zukunftsperspektiven

Stephens Geschichte dient als Warnung für alle Elektroautobesitzer, ihre Ladevorgänge und die damit verbundenen Kosten genau zu überwachen. Experten empfehlen, Belege aufzubewahren und Kontoauszüge regelmäßig zu prüfen, besonders nach der Nutzung öffentlicher Ladestationen. Die Verwendung von vertrauenswürdigen Apps und Plattformen, die Preise transparent darstellen, kann ebenfalls helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Die Elektromobilität entwickelt sich rasant weiter, mit immer leistungsfähigeren Fahrzeugen wie modernen Elektro-Motorrädern und -Autos, die beeindruckende Reichweiten bieten. Während einige Hersteller wie Honda ihre Motorsporterfahrung in die Entwicklung effizienter Elektroantriebe einbringen, konzentrieren sich andere auf Höchstgeschwindigkeit und Leistungsfähigkeit ihrer elektrischen Modelle.

Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit einer verbesserten Regulierung und Standardisierung von Ladetarifen. Verbraucherverbände fordern transparentere Preisstrukturen und besseren Kundenschutz im Bereich der Elektromobilität. Gleichzeitig arbeiten Regierungen und die Industrie daran, die Ladeinfrastruktur auszubauen und zuverlässiger zu gestalten, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und den Übergang zu einer nachhaltigeren Mobilität zu fördern.

John Stephens Fall mag extrem sein, doch er zeigt die Herausforderungen auf, mit denen die noch junge Elektromobilitätsbranche konfrontiert ist. Mit zunehmender Reife des Marktes und verbesserten Verbraucherschutzmaßnahmen dürften solche Vorfälle seltener werden – ein wichtiger Schritt für die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in der Gesellschaft.