Kurz & bündig
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[+] Viel Platz, üppiger Komfort, sehr geringer Geräuschpegel inten, umfdangreiche Ausstattung |
[-] Rückbank im Fond wirkt billig, umständliche Bedienung des Touchscreen, unübersichtliches Heck |
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Gerade erst auf dem Markt angekommen, schiebt Renault mit dem Grandtour die Kombiversion des schicken Talisman hinterher. Mit 572 bis 1.681 Litern Kofferraumvolumen und einer Laderaumlänge von 2,01 Metern bei umgeklappter Rückbank giert er nach Ladung. Damit das Verladen leicht von der Hand geht, stehen die elektronische Heckklappe und eine niedrige Ladekante parat.
Ausreichend Platz gibt es auch für fünf Passagiere. Erfreulich ist die großzügige Beinauflage der Frontpassagiere. Gewöhnungsbedürftig, da im ersten Moment einfach nur billig, wirkt die Rückbank. Mit geschlossenen Augen überkommt den Fondpassagier das Gefühl, auf einer Schaumstoffmatratze zu sitzen.
Besonders kurios wird es, will man bei knapp 20 km/h einen eng gesteckter Slalomparcours durchfahren. Dank der dynamischen Allradlenkung 4Controll fühlt es sich dann dort hinten an, als wenn die Matratze auf einem Einkaufswagen montiert wäre. Jede enge Kurve wirkt wie ein leichter, gewollter Heckdrift ohne Reifenquietschen oder Traktionsverlust. Enge Parkhäuser bereiten dank der Vierradlenkung etwas weniger Kopfzerbrechen - wobei der Wendekreis sich lediglich um rund einen halben Meter verringert.
Der Nachteil dieser Lenkung ist, dass durch sie ein paar Kilogramm mehr an Gewicht ins rund 1,6 Tonnen schwere Fahrzeug gelangen. Dass sie innerhalb eines Paketes aufpreispflichtig ist, versteht sich von selbst. Der Selbstauflage nach weniger Schaltern und Knöpfen folgend, geschieht die Bedienung nahezu ausschließlich über den Touch-Bildschirm. Ein paar Schalter mit direkter Funktion wie Navigation oder ähnlichem wäre jedoch noch wünschenswert.
In puncto Technik braucht sich der Renault Talisman Grandtour nicht hinter seinen Konkurrenten aus Deutschland zu verstecken
Keine Wünsche offen bleiben beim Fahrkomfort des gemütlichen Franzosen. Wie ein Wohnzimmer auf Rädern gleitet er im entspannten Komfortmodus durch die Lande. Einen großen Anteil an diesem Ambiente haben die sänftengleiche Dämpfung und die Akustikverglasung. Völlig geräuschlos und mühelos jede Unebenheit wegbügelnd geht es voran.
Dank seines 2,0 Liter großen Vierzylinderdieselmotors, der 160 PS und 380 Newtonmeter freisetzt, muss er zudem nicht völlig kampflos die linke Spur auf der Autobahn hergeben. Na gut, 213 km/h Spitze lassen selbst einen Golffahrer müde lächeln - doch warum auch schneller fahren?
Der Spritverbrauch von 4,6 Litern Diesel auf 100 Kilometer bietet da doch größere Freude. In Kombination mit dem 52 Liter fassenden Treibstofftank lassen sich an Bord des vollausgestattet rund 42.000 Euro teuren Renault über 1.000 Kilometer am Stück zurücklegen. Zugegeben: keine Meisterleistung im Dieselsegment. Doch in Anbetracht des geringen Tankvolumens durchaus erwähnenswert. Den günstigsten Einstieg in die Welt des Talisman Grandtour bietet übrigens die 110 PS-Diesel-Variante für 28.950 Euro.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die USB-Anschlüsse endlich auch mal so viel Strom herauspusten, dass ein Smartphone trotz ständiger Nutzung nicht nur seinen Ladestand hält, sondern ihn auch signifikant erhöht.
In puncto Technik, vor allem bei den Assistenten braucht sich der 4,87 Meter lange und 2,09 Meter breite Renault Talisman Grandtour Energy dCi 160 EDC nicht hinter seinen Konkurrenten aus Deutschland zu verstecken. Ob Spurhaltewarner, Verkehrsschilderkennung oder Tempopilot inklusive Abstandshalter - alles an Bord, was der Kunde braucht. Besonders pfiffig: Der Einparkassistent schafft nicht nur Parklücken oder schnöde Parkbuchten völlig von selbst. Auch schräge Parkbuchten sind kein Problem.
Ab dem 11. Juni diesen Jahres steht der neue Renault Talisman Grandtour beim Händler.
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"Mit dem Talismann bietet Renault wieder ein Fahrzeug in der Mittelklasse an. Besonders praktisch: der Kombi für gerade mal 1.000 Euro Aufpreis. "
Marcel Sommer |
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