Kurz & bündig
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[+] Vollautomatisches Variodach, bei geschlossenem Dach großer Kofferraum, gutes Fahrwerk, hohe Sicherheit |
[-] Bei offenem Dach nur kleiner Kofferraum, wenig verwindungssteife Karosserie, enge Pedalerie, kaum Platz im Fond |
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Die runde Form des Panoramadachs, von Karmann in Osnabrück als komplettes Modul gefertigt, ist ein augenfälliger Kontrast zum ansonsten recht kantig wirkenden Mégane CC. Das lichte Dach besteht aus vier Millimeter dickem Infrarot-Filterglas. Es öffnet und schließt automatisch in 22 Sekunden. Für manche Ampelstops etwas zu lang – zumal die Mechanik nur bis höchstens 3 Kilometern pro Stunde arbeitet. Das aus zwei Teilen bestehende Dach macht aus den stattlichen 490 Litern Kofferraumvolumen gerade noch flache 190 Liter, in denen kaum Reisetaschen oder Koffer unterzubringen sind. Da Renault die gleiche Konstruktion verwendet wie Peugeot beim 307 CC, ist auch beim Megane die Frontscheibe weit nach hinten gezogen und nähert sich bis auf ein paar Zentimeter der Stirn des groß gewachsenen Fahrers. Durch die zu hohe Sitzposition und den sehr breiten Rahmen der Frontscheibe kommt das Cabriogefühl dann etwas zu kurz.
Der Innenraum des 4,36 m langen Megane CC bietet gleich einige ungewöhnliche Designlösungen. Die Handbremse etwa oder die verschließbaren Ablageboxen in den Armlehen. Nicht nur das Filterglas des Daches, auch die serienmäßige Sonnenjalousie und die Klimaanlage sollen verhindern, dass sich der Innenraum bei starker Sonneneinstrahlung zu sehr aufheizt. Alle Bedienelemente sind logisch angeordnet und leicht zu erreichen. Die Anzeigeinheit oben im Armaturenbrett ist auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Gewöhnungsbedürftig allerdings ist die Bedienung des Radios: Da es ganz unten in der Mittelkonsole angeordnet ist, muss der Blick zwischen den Einstellmöglichkeiten und den entsprechenden Anzeigen hin- und her wandern. Ein schönes Feature: Der Megane CC wird mit Chiperkennung schlüssellos entsperrt und per Knopfdruck gestartet.
Nerviges Manko
Die Anmutung der Materialien des Innenraums könnte insgesamt hochwertiger sein. Die Sitze sind bequem und ausreichend straff gepolstert. Obwohl sie um 24 Millimeter niedriger sind als die in den Limousinen, sitzt man deutlich zu hoch. Alle Einstellmöglichkeiten sind vorn und an der Seite gut zu erreichen - allerdings ist die Höhen– nicht von der Sitzneigungseinstellung entkoppelt. Ein nerviges Manko ist auch der knappe Fußraum für den Fahrer - dessen Fuß bleibt beim Pedalwechsel leicht hängen. Der enorme Platzbedarf der Konstruktion geht auch zu Lasten der Fondpassagiere, die höchstens Babys oder Kleinkinder sein dürfen, wenn Fahrer oder Beifahrer halbwegs groß gewachsene Europäer sind. So nützt die zweite Reihe fast nur für Gepäck. Gut: Die serienmäßigen Isofix-Halterungen für Kindersitze.
Die Sicherheitsausstattung des Megane CC ist Renault-typisch gut: Airbags, ABS, Bremsassistent, ESP, Understeering Control und einige Verstärkungselemente. Diese sollen in Kombination mit zwei automatischen Sicherheitsbügeln, die bei einem drohenden Überschlag blitzschnell ausfahren, ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten. Renault-typisch auch die ausgewogen-komfortable Fahrwerksabstimmung des Megane CC mit deutlicher Seitenneigung. Die Federn und Dämpfer sind schluckfreudig, die indirekte Lenkung ebenfalls, sie vermittelt kaum Fahrbahnkontakt. Dafür bringen den Megane CC auch heftige Lastwechsel nicht vom Kurs ab, er neigt selbst bei flotterer Kurvenfahrt kaum zum Untersteuern. Auf schlechteren Straßen zeigt sich eine spürbar geringe Verwindungssteifigkeit der Karosse und eine zitternde Lenkung.
Träger Motor
Renault-Kunden können wie üblich aus drei Designlinien (Authentique, Dynamique und Privilège) und zwei Ausstattungsniveaus (Confort und Luxe) wählen. Außerdem wird der Megane CC in vier Motorvarianten angeboten: Basismotor ist ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit 113 PS, der 2-Liter-Vierzylinder leistet 135 PS und der 2.0-Turbo 163 PS. Der 1,9-Liter-Common-Rail-Diesel leistet 120 PS und hat mit 300 Nm das größte Drehmoment zu bieten. Für den 135-PS-Motor gibt es alternativ eine proaktive 4-Gang-Automatik.
Selbst der 2-Liter-Motor hat mit den 1,5 Tonnen des Megane CC reichlich Mühe. In Kombination mit der Automatik - leider ist diese alles andere als proaktiv und schaltet sehr unkomfortabel - wirkt der Antrieb träge und sorgt für wenig Fahrfreude. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei knapp unter 200 km/h. Für den Spurt 0 auf 100 km/h benötigt der Fronttriebler lange 11,7 Sekunden. Positiv, dass sich der Benzinverbrauch in Grenzen hält. Der Herstellerangabe von 8,2 Liter im gemischten Betrieb stehen 8,6 Liter im Praxisbetrieb gegenüber.
Der Renault Megane CC ist ab 22.100 Euro zu haben. Der Zweiliter mit 135 PS kostet 24.050 Euro. Trotz des vergleichsweise günstigen Kaufpreises enthält man eine gute Basisausstattung (vollautomatisches Klappverdeck, Zentralverriegelung mit Chipkarte, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, elektrisch verstellbare Spiegel, Servolenkung, Bordcomputer). Warum das Windschott 290 Euro oder die Sitzheizung 250 Euro Aufpreis kosten, ist nicht ganz nachvollziehbar. Die sinnvollen Ledersitze kosten 1.100 Euro Aufpreis.
Wie entsteht ein Praxistest? Das erfahren Sie hier
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