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In Deutschland freuen sich viele gut betuchte Langstreckenfahrer bereits auf den Porsche Panamera Diesel. Mit dem 4,97 Meter lange Panamera S Hybrid dagegen hat Porsche vorrangig die Regionen USA und Asien im Blick. Dort soll er den Hybridversionen von BMW 7er, Mercedes S-Klasse und Lexus LS zeigen, dass ein Teilzeit-Elektriker nicht nur sparsam sein und Spaß machen, sondern auch mit echten Porsche-Attributen glänzen kann.

Der Panamera S Hybrid geht daher nicht nur mit einem avisierten Normverbrauch von rund sieben Litern und einer Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h auf Werbetour, sondern auch mit einem üppigen Gesamtpaket. So geben die Zuffenhausener bei ihrem zweiten Hybridmodell nach dem Cayenne etwa einen Verbrauch von 7,1 Litern auf 100 Kilometern an. Wer sich für die eigens entwickelten Michelin-Energiesparreifen entscheidet, drückt den Durst sogar auf 6,8 Liter. "Das entspricht einer Gesamtreichweite von bis zu 1.470 Kilometern", rechnet Projektleiter Andreas Jaksch vor.

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Das zwischen Motor und Wandlerautomatik versteckte Elektromodul mit 34 kW/47 PS und 300 Nm maximalem Drehmoment ist dabei ein effektvoller Helfer für den Sechszylinder, der die Hauptarbeit leistet. Den V6-Kompressor kennt man schon von verschiedenen Audi-Modellen. Der aufgeladene Sechszylinder schlägt sich mit dem angeschlossenem Elektromotor deutlich besser als ohne. "Wir fahren durch den E-Motor und die Achtstufenautomatik selten mit mehr als 2.000 U/min", erläutert Michael Steiner, Leiter der Panamera-Baureihe. "Damit werden die Nachteile eines Kompressors im hohen Drehzahlbereich ausgeglichen."

Die Fahrleistungen des mindestens 106.185 Euro teuren Porsche Panamera S Hybrid sind auf dem Papier eindrucksvoll. Von 0 auf 100 km/h in sechs Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h - das bietet derzeit kein anderes Hybridmodell. Die Gesamtleistung von beiden Antriebsmodulen liegt bei 380 PS und 580 Nm. Das Triebwerk hängt allerdings nicht ganz so bissig am Gas, wie man es von einem Porsche erwartet, der ein "S" im Namen trägt. Doch der Vortrieb ist bei entsprechenden Leistungsabfragen mächtig.

Lautlos Gleiten

Was fehlt, ist der typische Porsche-Sound. Eindruck schinden kann hierbei nur, wer lautlos durch die City gleitet oder in langsamer Schleichfahrt ahnungslose Passanten auf dem Parkplatz überrascht. Dabei hat das Hybridmodul nicht nur bei langsamer Fahrt seine Vorteile. Ist der Panamera S Hybrid ohne Last unterwegs, schaltet sich der Verbrennungsmotor bis zu einer Geschwindigkeit von 165 km/h immer ab, wenn es möglich ist. Dieser Betrieb - ähnlich einem Segelflieger - ist bei normalem Landstraßen- oder Autobahntempo kaum spürbar. "Rein elektrisch kann der Panamera S Hybrid bis 85 km/h fahren", sagt Jaksch.

Der Drehzahlmesser in der Cockpitmitte gibt ein analoges Zeugnis vom aktuellen Betriebszustand des Triebwerks. Wer seinen Mitfahrern den Fahrbetrieb visualisieren möchte, kann auf dem großen Multifunktionsbildschirm grüne Balken leuchten lassen. Zwischen 50 und 60 Prozent der Fahrt schläft der Verbrenner - oder noch öfter. "Leider sinkt dadurch nicht auch der Verbrauch um den entsprechenden Anteil", erklärt Steiner, "wir schalten den Verbrenner beim Niederlastanteil aus. Schließlich wird beim Anfahren und Beschleunigen der meiste Kraftstoff verbraucht."

Das gut 60 Kilogramm schwere Akkupaket liegt versteckt unter dem Kofferraumboden und reduziert das Ladevolumen auf 337 bis 1.155 Liter. Anzumerken ist dem Porsche Panamera S Hybrid dabei auch, dass er mit knapp zwei Tonnen alles andere als ein Leichtgewicht ist. Insgesamt bringt der Hybridantrieb über 200 Kilogramm mehr als der normale Panamera V6 auf die Waage. Denn der Akku im Heck arbeitet noch mit der wenig innovativen Nickelmetallhydrid-Technik. Doch noch nie ist ein Porsche sparsamer gewesen - zumindest bis der Panamera Diesel kommt: Der verbraucht nur 6,3 Liter.