Wirklich überraschen werden die Fotos des neuen Panamera kaum jemanden. Denn nachdem es in der Porsche-Familie keinen Vorgänger gibt, haben sich die werkseigenen Bestrebungen in Grenzen gehalten, den Viertürer in den vergangenen eineinhalb Jahren wirklich effizient zu tarnen. Zudem sind einige Detailfotos bereits vor einiger Zeit aufgetaucht.
Während sich das ein oder andere viertürige Coupé in diesen Tagen als Rohrkrepierer zu entpuppen scheint und beispielsweise BMW seinen seit langem massiv beworbenen CS als sportlichen Ableger des 7ers klammheimlich unter den Tisch hat fallen lassen, schöpft Porsche anscheinend aus dem Vollen. Der neue Porsche Panamera soll besonders in den USA, Asien und dem Mittleren Osten ein Renner werden. Die Erwartungen an den 4,97 Meter langen Familien-Porsche sind dabei auf allen Märkten groß.
Der Viertürer trägt Designelemente aller aktuellen Porsche-Modelle. Besonders Front und Heck zeigen sich im bekannten Zuffenhausen-Stil. An den noch stärker als beim Aston Martin Rapide in die Länge gezogenen Radstand müssen sich die meisten Porsche-Fans dagegen wohl noch gewöhnen. Die Fensterlinie läuft in Richtung der C-Säule sehr eng zusammen. Das Minus an Lichteinfall werden die Insassen des Fonds durch viel Beinfreiheit und enge Sportsitze ausgleichen können.
Trotzdem wird der Panamera bulliger als die Konkurrenzmodelle Aston Martin Rapide, Maserati Quattroporte, Mercedes CLS und der geplante Lamborghini Estoque. Mit einer Breite von 1,93 Meter und einer Höhe von gerade mal 1,42 Metern scheint er auf der Straße zu kauern wie eine Katze.
Zu den Kunden kommt der neue Porsche Panamera im Spätsommer nächsten Jahres. Details zu Antrieb und Preisen wollen die Stuttgarter denn auch erst im kommenden Jahr Preis geben.
Kein Geheimnis dürfte dagegen sein, dass die Motoren mit sechs und acht Zylindern über modernste Technik in Verbindung mit Benzindirekteinspritzung und Doppelkupplungsgetriebe verfügen werden. Die Saugversion sollte rund 400 PS haben; der Turbo deutlich über 500. Im Gegensatz zum SUV Cayenne bleibt dem neuen Grand Tourismo jedoch ein Dieselmotor vorenthalten. Dafür soll Ende 2010 ein besonders sparsamer V6-Hybrid folgen. Zudem wird der Viertürer und -sitzer einen vom 911er entliehenen Vierradantrieb bekommen. Mehr "vier" geht dann kaum noch.
Zahlreiche Leichtbaukomponenten sollen dafür sorgen, dass der Panamera kein solches Schwergewicht wird wie vergleichbare Modelle auf dem Markt. Zudem haben die Porsche-Entwickler bei aller Sportlichkeit ein besonderes Augenmerk auf einen günstigen Verbrauch gelegt. Der Basispreis der vierten Porsche-Generation dürfte allerdings kaum unter 85.000 Euro liegen.
Die neue Porsche-Baureihe wird im Werk Leipzig produziert. Dort entstanden eine rund 22.000 Quadratmeter große Fertigungshalle und ein entsprechendes Logistikzentrum. Die Kapazität ist auf rund 20.000 Einheiten pro Jahr ausgerichtet. Leipzig ist allerdings nicht allein am Panamera beteiligt: Während die Motoren des Panamera im Porsche-Stammwerk in Zuffenhausen hergestellt werden, wird das Volkswagen-Werk in Hannover die lackierte Rohkarosserie zuliefern. In Leipzig werden die Fahrzeuge dann montiert.
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