Kurz & bündig
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[+] Überragende Fahrleistungen, perfekte Straßenlage, kraftvoller Motor, hervorragende Traktion |
[-] Teuer in Anschaffung und Unterhalt, kleiner Tank |
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Mit einem Lächeln im Gesicht taucht der neue 911er im Rückspiegel auf. Er schaut, als könnte er kein Wässerchen trüben. Dabei hat es der 911 (interne Bezeichnung 997) faustdick hinter den Ohren. Während sich Seitenansicht und Heck nur auf den zweiten Blick verändert haben, strahlt einen die Front mit ihren beiden runden Scheinwerferaugen an. Die Nebellampen sind zusammen mit den Blinkern wieder in die Stoßstange gerutscht. Erinnerungen an den Porsche 964 kommen auf. Die Porsche-Designer wissen seit über vier Jahrzehnten, wie wichtig das charakteristische Design eines Porsche 911 ist. Das Heck mit der kraftvolleren Spur ein bisschen bulliger, die Taille ein bisschen filigraner – er bleibt der legendären 911er-Linie treu.
Erstmals seit 1977 kommt der neue 911 Carrera wieder in zwei Leistungsvarianten auf den Markt. Die Basisversion Carrera mit 3,6 Litern Hubraum leistet 239 kW/325 PS. Noch dynamischer ist man mit dem Carrera S unterwegs. 3,8 Liter Hubraum, 261 kW/355 PS und eine Spitzengeschwindigkeit von 293 km/h. Da wird selbst die Luft für den 911er Turbo dünn.
Durchmarsch nach vorne
Der neue Porsche hängt beeindruckend am Gas und quittiert jeden Pedaldruck des rechten Fußes mit einem kraftvollen Durchmarsch nach vorn. Dazu das phantastische Grollen des Boxermotors – Motorsport pur. Die größten Unterschiede zeigen sich jedoch nicht bei der kraftvollen Leistungsentfaltung, sondern im Alltagsbetrieb. Ein Genuss ist das neu entwickelte Sechsganggetriebe, dessen Gänge sich präzise und spielerisch wechseln lassen – das ist Referenzklasse.
Nicht weniger beeindruckend zeigt sich die Lenkung. Eine variable Lenkübersetzung sorgt dafür, dass die rund 1,4 Tonnen schwere Sportskanone in jedem Geschwindigkeitsbereich leichtfüßig um die Kurven tänzelt. Noch präziser und noch ruhiger als beim Vorgängers 996. Auch Testfahrer Walter Röhrl hat seine Freude am neuen Porsche 911: Er knackte auf der Nordschleife des Nürburgrings mit der Carrera-S-Version die prestigeträchtige Acht-Minuten-Schallmauer.
Hübsches Spielzeug
Serienmäßig ist der 911 Carrera S auf 19-Zoll-Felgen unterwegs. Das Topmodell Carrera S verfügt zudem über ein Fahrwerk mit aktivem Dämpfersystem. Per Knopfdruck kann man beim PASM (Porsche Active Suspension Management) zwischen sportlich-komfortabler und straffer Abstimmung wählen, die mit Nachdruck zur Kurvenhatz animiert. Für echte Tourenwagenfans gibt es ein Chronometer-Paket dessen überdimensionales Zifferblatt imageträchtig auf dem überarbeiteten Armaturenbrett thront. Zwischenzeiten, Rundenzähler und Regelstrategien für das ganz eigene Rennen. Ein hübsches Spielzeug für den Fahrer und Gesprächsstoff für all die, die auf dem Beifahrersitz des 911 Platz nehmen.
Das Design des Innenraums hat ebenfalls deutlich gewonnen. Die Sitze passen gerade bei größeren Fahrern besser denn je. Komfort und Seitenhalt schneiden deutlich besser ab. Die elektrische Verstellung ist umfangreicher und sieht ebenso wie das gesamte Interieur deutlich hochwertiger aus. Die Schalter an der Mittelkonsole sind allzu winzig. Wir feiern jedoch die nun auch in der Höhe verstellbare Lenksäule. Ebenfalls neu ist die Sicherheitsausstattung mit serienmäßigem PSM (ESP) und sechs Airbags. Der Porsche 911 Carrera S steht ab Mitte Juli für 85.176 Euro beim Händler. Der Standard-Carrera kostet 75.200 Euro.
Wie entsteht ein Fahrbericht? Das erfahren Sie hier
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