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Unser Autor: Jürgen Wolff

Peugeot 407 Coupe HDi 240 Bi-Turbo  Praxistest: Peugeot 407 Coupe HDi 240

Diesel für Genießer



Es gibt sie noch - ohne dass gleich Aston Martin drauf steht oder Maserati: Die klassisch schön getreckten, kraftvollen Coupés. Eines davon ist der Peugeot 407 mit Doppelturbo-Diesel und 240 PS.

 
Peugeot 407 Coupe HDi 240 Bi-Turbo
   
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Peugeot 407
Peugeot 407 Coupé
[+] Ausgezeichneter Fahrkomfort, viel Platz vorne, umfangreiche und luxuriöse Serienausstattung, niedriger Geräuschpegel, kraftvoller und kultivierter Dieselmotor, sehr gute Straßenlage, sanft schaltende Automatik, präzise Lenkung, niedríger Verbrauch
[-] Teuer in der Anschaffung, zum Teil unübersichtliche Bedienung, spiegelnde Frontscheibe, eingeschränkte Übersichtlichkeit

Es ist die Nummer 1 in Peugeots hauseigenem Buch der Rekorde: Das 407er Coupé mit dem 6-Zylinder-Biturbo-Diesel. Mit seinen 240 PS unter der Haube ist es das stärkste Serienauto, das Peugeot je in seiner 120 Jahre langen Geschichte gebaut hat. Und mit 43.100 Euro Einstandspreis auch (fast) das teuerste in der aktuellen Modellpalette. Nur die "Präsidenten-Limo" 607 ist noch knapp 4000 Euro teurer. Wenn das seit 1999 fast unverändert gebaute Dickschiff demnächst wohl ersatzlos gestrichen wird, dann ist der 407-V6 auch im Preis der Rekordhalter der Löwenmarke.

Allerdings ist er den Spitzenpreis auch wert. Kein aktueller Peugeot kommt schöner, edler, eleganter und luxuriöser an gerollt. Mit 140 cm Höhe duckt er sich 2 cm tiefer als ein Porsche Panamera auf die Straße. Laaaang gestreckt, ein einziger, gespannter Bogen von der Front bis zum Heck, die "Haifischkiemen" vor den vorderen Radkästen für den nötigen Schuss Aggressivität, die lang gezogenen Scheinwerfer und Rückleuchten - es gibt nur wenige (halbwegs bezahlbare) Coupés auf dem Markt, die dem klassischen Ideal so nahe kommen.

Dazu gibt es eine ziemlich komplette Serienausstattung: Peugeot verpasst seinem Coupé-Flaggschiff bis hin zum Xenonscheinwerfer und adaptivem Kurvenlicht so ziemlich alles, was das Regal zu bieten hat. Allenfalls mit Glasschiebedach (820 Euro), Lederausstattung (1400 Euro) oder Navigationssystem (2150 Euro) lässt er sich noch sinnvoll aufrüsten.

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Ein Coupé ist ein Coupé
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Die Inneneinrichtung ist gediegen sportlich, mit straffen Sitzen, die nicht nur passgenau aussehen, sondern es selbst bei flotter Kurvenfahrt auch tatsächlich sind. Wird die Rücklehne umgeklappt, gleiten die Sitze automatisch nach vorne und erleichtern so den Einstieg auf die hinteren Plätze.

So richtig bequem ist das trotzdem nicht und auch der Wohlfühlfaktor hinten ist zumindest auf längeren Touren doch begrenzt. Aber, eh: Ein Coupé ist ein Coupé und kein Familienvan. Für zwei Passagiere jedenfalls reicht der Platz im 407 Coupé bestens. Und der Einstieg durch die großen Türen ist zumindest nach vorne höchst bequem. Der Nachteil der weit öffnenden Tore: Auf engen Parkplätzen wird es schnell - eng.

Die Materialien innen wirken hochwertig und lassen sich angenehm anfassen. Die Verarbeitungsqualität zeigt nicht mal dort Nachlässigkeiten, wo man normalerweise nicht gleich hinschaut. Die meisten Anzeige- und Bedienelemente liegen gut im Blickfeld und sind schnell und sinnvoll zu erreichen. Ob es nun unbedingt so viele Knöpfchen und Schalter sein müssen, sei dahin gestellt - andere in dem Segment kommen mit deutlich weniger aus. Eindeutig nervig ist dagegen der Verstellknopf für die Sitzheizung: Er ist links unten am Sitz zu finden und nur fummelig in der Enge zur Tür zu erreichen.

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Herzstück mit zwei Ladern
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Das Kofferraum fasst 400 Liter. Nur. Denn die meisten Coupés der Konkurrenten bieten mittlerweile etwas mehr: der Renault Laguna 423 Liter, die Mercedes E-Klasse 450 Liter oder Audi der A5 455 Liter. Selbst der Dreier von BMW schluckt mit 440 Liter deutlich mehr. Praktisch beim 407 ist das große Gepäcknetz, das auch Kleinteile vor dem Umherkullern bewahrt. Wer längeres Stückgut transportieren will: Die Rücksitzlehnen lassen sich asymmetrisch umklappen.

Herzstück des schönen Franzosen ist der aus zwei Turboladern beatmete V6-Diesel. Er holt aus seinen drei Litern Hubraum 177 kW/240 PS und ein Drehmoment von 450 Nm ab 1600 U/min. Das reicht satt für alle Lebenslagen. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 243 km/h hoch genug - auch, wenn sie zumindest auf dem Papier nicht ganz mit den vergleichbaren Coupés der Konkurrenz mithalten kann, die meist bei 250 km/h abregeln. Aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt der 407 binnen 7,7 Sekunden - auch da liegt er im Vergleich nicht vorne, aber ordentlich im Rennen.

Im Alltag spielen solche kleinen Unterschiede ohnehin kaum eine Rolle - zu keiner Zeit fühlt man sich in Peugeots Coupé auch nur ansatzweise untermotorisiert. Der Common-Rail-Diesel kommt elastisch auch aus niederen Drehzahlen heraus in die Puschen, läuft ausgesprochen leise und kultiviert und sehr vibrationsarm. Dazu die weich schaltende und gut abgestimmte sequenzielle 6-Stufen-Automatik - fertig ist der entspannte Langstreckengleiter.

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Gebremster Durst
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Trotz 18% mehr Leistung gegenüber dem Vorgänger-Motor haben die Peugeot-Ingenieure den V6 noch einmal genügsamer gemacht. Offiziell ist sein Verbrauch mit 7,2 Litern auf 100 km angegeben, im Test kam er trotz meist flotter Fahrweise gerade mal auf einen guten Liter mehr - das ist nicht übel. Mit zum Sparen trägt ein System bei, durch das Energie beim Bremsen über einen Drehstromgenerator zurückgewonnen wird. Ein Rußpartikelfilter gehört zur Serienausstattung.

Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Verbrauch dennoch nicht gerade Bestleistung: Der vergleichbare BMW 330d begnügt sich als Coupé-Version nach offizieller Messmethode mit 6,0 Litern Diesel, der Mercedes E 350 CDI mit 6,8 Litern.

Mit 4,82 Metern Länge gehört das Peugeot 407 Coupé durchaus zu den opulenten Vertretern seiner Klasse. Das neue Coupé der Mercedes E-Klasse bringt es auf 4,70 Meter Länge, der Laguna in der Coupé-Version gar nur auf 4,64 Meter. Um so erstaunlicher wie wendig und wieselflink sich der üppige Peugeot manövrieren lässt - ob im Stadtverkehr, auf der Landstraße oder beim Einparken.

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Komplett, mit fast allem
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Dabei hilft die präzise und ausreichend direkte Lenkung ein gutes Stück mit. Und die Sensorik, die rundum präzise anzeigt, wann man gefährlichen Hindernissen zu nahe kommt - ohne die wäre man im 407 Coupé ziemlich verloren, denn Übersichtlichkeit gehört nicht gerade zu seinen Stärken. Ok, Coupés sind nun mal so.

Das Fahrwerk ist sportlich straff, aber doch sehr komfortabel abgestimmt - auch nachwinterliche Schlaglöcher werden souverän ignoriert. Die Fahrsicherheit ist generell hoch - es kostet schon einiges an Mühen, das 407er Coupé aus der Ruhe zu bringen. In kritischen Situationen greift das ESP rechtzeitig korrigierend ein.

Mit seinen 43.100 Euro Einstandspreis ist das Peugeot 407 Coupé in seiner Klasse durchaus ein Schnäppchen - wenn man den Preis ausstattungsbereinigt betrachtet. Den Renault Laguna gibt es als 235 PS starkes Diesel-Coupé ab 41.900 Euro, Mercedes will für den E 350 CDI mit 231 PS 48.671 Euro, bei BMW ist man im 330d ab 44.200 Euro und mit 245 PS dabei. Die meisten der Annehmlichkeiten, die Peugeot seinem Coupé schon ab Werk ungefragt mit gibt, kommen bei der Konkurrenz dann allerdings noch mal drauf.

Peugeot 407 Coupe HDi 240 Bi-Turbo

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Wie entsteht ein Praxistest? Das erfahren Sie Peugeot 407 Coupe HDi 240 Bi-Turbo hier

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