Kurz & bündig
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[+] Gutes Platzangebot, sehr variabel, ordentliche Serienausstattung ab Premium, souveränes Fahrwerk, großer Kofferraum |
[-] Unpräzise Schaltung, nur fünf Gänge, Panoramadach lässt sich nicht öffnen, laut im oberen Drehzahlbereich |
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Die Zeiten, zu denen es innerhalb einer Peugeot-Produktreihe zwei Kombiversionen gab, gehören längst der Vergangenheit an. Aus 307 Break und 307 SW wurde beim Nachfolger der Allesrounder 308 SW – und der erfreut sich bei der bevorzugt familiären Kundschaft großer Beliebtheit. Ein Diesel lohnt nur für Vielfahrer und spätestens seitdem unter den Motorhauben moderne Kooperationstriebwerke aus dem Hause BMW/Mini arbeiten, muss man sich nicht mehr zwangsläufig für einen Selbstzünder entscheiden.
Eine interessante Alternative ist bereits das Einstiegsmodell Peugeot 308 SW 1.6 VTi. Unter ihm rangiert nur der für einen Kombi wenig sinnvolle 1,4 Liter Motor mit gerade einmal 100 PS. 88 KW/120 PS machen den 308 SW 1.6 VTi zwar nicht zum Familiensportler - aber allemal zu einem guten Begleiter für den Alltag. Es muss eben nicht immer ein Van sein, auch die Kombis von heute haben ihre Qualitäten.
Zumindest für Familien bis zu zwei Kindern ist der 308 SW ein vorbildlicher fahrbarer Untersatz. Zwei Erwachsene und ein bis zwei Kinder stellen den sportlichen Tourer vor keinerlei Probleme. Die drei schmalen Einzelsitze im Fond sind auch auf längeren Fahrten noch bequem genug und der Laderaum ist mit 573 Litern mehr als ausreichend.
Wer will, der kann die Rückbank einzeln umklappen und so den Laderaum auf über 1.700 Liter erweitern. Noch praktischer sieht es aus, wenn der Beifahrersitz umgelegt wird. Das reicht für einen kleinen Umzug am Wochenende. In engen Parklücken gefällt die separat zu öffnende Heckscheibe. Auf kürzeren Strecken wird der Peugeot 308 SW gerne auch einmal zum Van, denn aus dem Boden des Kofferraums lassen sich für 620 Euro Aufpreis zwei Einzelsitze ausklappen. Die bieten zumindest für Personen bis 1,60 Meter auf kurzen Strecken halbwegs Platz. Fahrer und Beifahrer haben vorn deutlich mehr Raum, entsprechende Ablagen - und so eignet sich der SW auch für längere Strecken.
Dabei ist das 1,6-Liter-Triebwerk genau die richtige Besetzung, wenn es kein Diesel sein soll und die Fahrleistungen nicht im Fokus des Piloten stehen. Der Basis-Vierzylinder leistet solide 88 KW/120 PS, 140 Nm Drehmoment und zieht ab 3.000 U/min gut, aber deutlich vernehmbar, durch. Von unten heraus und bei höheren Drehzahlen oberhalb von 5.000 Touren sind vor allem mit entsprechender Beladung keine Wunder mehr zu erwarten. Dann ist die Variante mit 155 PS die deutlich bessere Wahl. Doch auch der 308 SW 1.6 VTi schafft 189 km/h Spitze und den Spurt von 0 auf 100 km/h in 11,5 Sekunden.
Während das Triebwerk einen durchweg guten Eindruck macht, können die unpräzise Lenkung und besonders die schwammige Fünfgang-Schaltung nicht überzeugen. Gerade bei höherem Autobahntempo sehnen sich Insassen einen sechsten Gang herbei, der Verbrauch und Geräuschniveau gleichermaßen senken würde. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt. Im Grenzbereich neigt der Fronttriebler zu deutlichem Untersteuern.
Was fehlt
Peugeot verspricht für den Vierzylinder mit Direkteinspritzung einen Normverbrauch von 6,4 Litern. Noch besser Werte würden ein Sechsgang-Getriebe, Start-Stopp-Automatik oder regenerative Bremsen bringen. Doch diese Sparpotenziale bleiben bei dem modernen Triebwerk bis auf weiteres außen vor.
Als Ausstattungsniveau empfiehlt sich beim Peugeot 308 SW zumindest das mittlere Paket "Premium". Nur dann sind so sinnvolle Details wie Nebelscheinwerfer, elektrische Fensterheber hinten, beheizbare Außenspiegel, Tempomat, Klimaanlage, Alufelgen und das große Panoramadach mit elektrischer Jalousie an Bord. Das Sonnendach bringt viel Licht in den Innenraum, lässt sich jedoch nicht elektrisch öffnen. Sechs Airbags und ESP sind bei allen 308er-Modellen Serie. Der Grundpreis für den Peugeot 308 SW 1.6 VTi Premium liegt bei 21.300 Euro. Empfehlenswerte Extras sind Sitzheizung (nur vorn erhältlich für 210 Euro), Klimaautomatik (390 Euro) und Einparkhilfe rundum (500 Euro). Die mindestens 1.150 Euro für ein nicht einmal mittelprächtiges Navigationssystem kann man sich sparen und lieber im Zubehörladen zugreifen.
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