Die Angst äußert sich in der Regel durch vielfältige und individuell unterschiedliche Symptome. Hierzu zählen beispielsweise Zittern, Schwitzen, Mundtrockenheit, Nervosität und Unruhe. Im schlimmsten Fall führt die Angst zum Unvermögen, die Prüfungssituation zu bewältigen und mündet in einem Scheitern.
Aus psychologischer Sicht ist nicht die Prüfungssituation selbst für die Angst verantwortlich, sondern ausschließlich die emotionale Bewertung der Situation durch den Prüfling.
Ursachen für die Prüfungsangst bei der praktischen Fahrprüfung
Die Angst im Kontext der Fahrprüfung bezieht sich in der Regel auf einen Teilaspekt der Prüfungssituation. Je nach individueller Situation des Prüflings stehen drei unterschiedliche Prüfungsbereiche im Fokus der Befürchtungen.
1. Die Prüfungsvorbereitung - Hierbei führt bereits die Vorstellung verschiedener Szenarien zu erheblichem Stress für den Prüfling. Die fantasierte Problemsituation wirkt wie ein Stressor und reduziert die Möglichkeit, offen und selbstsicher in die Prüfung zu gehen. Ein Scheitern wird bereits vorab als wahrscheinlich vorausgesetzt und wirkt entsprechend wie eine sogenannte sich selbst erfüllende Prophezeiung.
2. Der Prüfungsverlauf - Der Prüfling ist aufgrund eines hohen Angstdrucks im Prüfungsverlauf nicht entspannt und kann entsprechend auf die geforderten Fahrsituationen unter Umständen nicht adäquat reagieren. Die Anspannung führt zu massiven Angstsymptomen, die zu Kreislaufproblemen und Übelkeit in der Prüfungssituation führen können.
3. Der Prüfer - Der Fahrschüler erlebt den Prüfer als Autoritätsperson, die über Erfolg oder Scheitern urteilt. Die Angst äußert sich in einer übersteigerten Befürchtung keine Chance zu haben und gegenüber den Anforderungen des Prüfers zu versagen.
Tipps zur Prävention von Prüfungsangst bei der Fahrprüfung
Die wichtigste Erkenntnis besteht darin zu verstehen, dass Prüfungsangst grundsätzlich eine selbst getroffene Situationsbewertung ist. Der Prüfling hat es in der Hand, eine Situation neu und anders zu bewerten. Niemand ist der Angst hilflos ausgeliefert.
Folgende Tipps helfen, den Ängsten bei der praktischen Fahrprüfung vorzubeugen. Auch hier gelten wieder die zuvor beschriebenen drei Prüfungsbereiche.
1. Angstreduktion bei der Prüfungsvorbereitung - Die beste Möglichkeit zur Minimierung der Prüfungsangst ist die Simulation der Fahrprüfung in entspannter Atmosphäre. Sogenannte Verkehrsübungsplätze bieten ideale Bedingungen für die Prüfungsvorbereitung. Durch das Durchspielen verschiedener Szenarien wird die konkrete Angst minimiert.
2. Angstreduktion im Prüfungsverlauf - Es ist immens hilfreich, zeitnah vor der Prüfung Entspannungsübungen durchzuführen. Neben Atemtechniken und autogenem Training ist auch eine Akzeptanz der Situation und der eigenen Angst hilfreich. Wer das Unbehagen akzeptiert und sich gleichzeitig die eigene gute Prüfungsvorbereitung vor Augen führt, hat viel gewonnen.
3. Angstreduktion vor dem Prüfer - Auch hier geht es vor allem um die mentale Einstellung. Der Prüfer ist bestens vertraut mit den Ängsten seiner Fahrschüler und hat nicht die Absicht, den Prüfling zu verunsichern. Ein freundlicher Blickkontakt zu Prüfungsbeginn und eine offene Einstellung gegenüber dem Prüfer sind ebenfalls hilfreich.
Im Ratgeber "Mentale Vorbereitung für die praktische Fahrschulprüfung" finden sich weitere Informationen über die Bestandteile einer praktischen Fahrprüfung sowie Übungshilfen für die mentale Vorbereitung auf eine Prüfungssituation und die 12 wichtigsten "Überlebensregeln" für Fahrschüler mit Prüfungsangst.
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