Kurz & bündig
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[+] Kraftvoller Motor, gute Sitze, hervorragendes Fahrwerk, sichere Straßenlage, hoher Sicherheitsstandard, günstiger Preis |
[-] Überforderter Frontantrieb, hoher Verbrauch, nagere Serienausstattung, |
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Echte Opelfans wird´s freuen: Während ein Großteil der sportiven Konkurrenz bereits spätestens bei 250 km/h schlapp macht, bietet der blaue Rüsselsheimer das gewisse Etwas mehr. Der Begrenzer setzt seinem rennsportlichen Tatendrang erst bei 260 km/h ein Ende.
Doch der sportlichste Vectra aller Zeiten kann mehr als einfach nur schnell losrennen. Als Kraftmeier vom Dienst durfte er sich im neu aufgefüllten Konzernregal ganz weit oben bedienen. Wie die Topmodelle von Saab wird auch er von einem 2,8 Liter großen Sechszylinder befeuert. Bleibt die Frage, wieso für die 188 kW/255 PS im Opel Vectra noch ein Turbolader her musste. BMW oder Audi sind beste Beispiele dafür, wie 265 bzw. 255 PS prächtig per Sauger heauszukitzeln sind. Wenn schon Turbopower – dann dürfte es auch bei einem Vectra durchaus etwas mehr sein.
Wieso Frontantrieb?
Was nicht heißen soll, dass der 4,61 Meter lange Vectra OPC vom einen Schwächeanfall zum nächsten taumeln würde – ganz im Gegenteil. Der Vectra steht – egal ob als Limousine oder Kombi – überaus satt im Futter. Aber wie fährt sich eine so sportliche Limousine mit Turbopower und Frontantrieb?
Keine Frage, dass Heck- oder gar Allradantrieb einen besseren Job machen würden. Wer dem Vectra die Sporen gibt, sollte beide Hände fest am Steuer haben - und die nötige Charakterstärke besitzen. Denn trotz der zerrenden Schlackerei vorne: Der OPC macht durchaus Lust auf mehr. Da sind der Motorklang und die Leistungsschübe, die sich durch 355 Nm Maximaldrehmoment ab 1.800 Touren nur unzureichend darstellen lassen. 0 auf 100 km/h in 6,7 Sekunden und besagte 260 km/h sind da schon anschaulichere Werte. Bei alledem soll sich das Kraftpaket mit 10,4 Litern Super auf 100 km zufrieden geben. Wer’s glaubt!
Trainingsdress
Doch das Beste am Powerblitz ist nicht einmal sein Motor, sondern das Fahrwerk. Opel nennt das ganze IDS-Plus-2. Bereits der Serien-Vectra erfreut fahrdynamische Piloten mit einer exzellenten Abstimmung. Beim OPC-Modell ist das elektronische Fahrwerk auf Motorleistung, Renntrimm und Breitreifen abgestimmt. Ein Knopfdruck zwängt es in einen eng geschnittenen Trainingsdress. In engen Kurven und bei engagiertem Beschleunigen stören allein die (Front-)Antriebskräfte in der direkten Lenkung. Doch es geht kommoder zu als im ruppigen Astra OPC. In dem traut man sich kaum, die Hände vom Lenker zu nehmen.
Schweller und Schürzen des OPC hätten es sicher auch eine Nummer kleiner getan. Aber Opelaner wollen schließlich zeigen, dass man nicht in einem 100-PS-CDTi-Familien-Vectra sitzt. Die OPC-Welt ist Blau: Unterstrichen wird das sportliche Outfit von blau lackierten Bremssätteln, zwei üppig dimensionierten Aufpuffmündungen und dem selbstbewussten 18-Zoll-Radsatz. Die Tunerriege wird statt dessen sicher 19- oder 20-Zöller ranschrauben. Doch die breiten Pellen sehen auch so schon nicht nur gut aus - sie sorgen auch dafür, dass sich der 1,6 Tonnen schwere Fronttriebler satt in den Asphalt krallen kann.
Vergnügungssteuer
Der Innenraum zeigt sich nüchtern und elegant. Besonders gut sitzen die knackigen Sportstühle in Teil-Lederoptik, die einen sicher durch jede Kurve tragen - nicht nur auf dem Hockenreimring. Immer wieder schielt das Auge zum Tacho hoch – der geht bis Tempo 300.
Der Opel Vectra OPC zeigt, dass eine Sportlimousine keine 60.000 Euro kosten muss. Den schnellsten Serien-Vectra gibt es bereits für 37.800 Euro. Da bleibt so manchem Autohersteller aus Süddeutschland nur das Staunen. Wenn nur der Frontantrieb nicht wäre, würde die Konkurrenz in Bayern und Baden-Württemberg gar nicht nur staunen - sondern schwitzen.
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