England ist Vauxhall-Land. Die Opel-Tochter sorgt auf der britischen Insel für Marktanteile, von denen man in Deutschland nur träumen kann. Einer der Bestseller ist dabei seit Jahren der Opel Corsa. Grund genug also, den neuen Corsa auf der British Motorshow zu präsentieren.
Opel und Vauxhall trommelten dabei schon am Tag vor der Messeeröffnung so laut, dass der Tower wackelte. In Sichtweite der legendären Tower Bridge gab es direkt an der Themse ein eindrucksvolles Spektakel mit Helikoptern, Rapstar und Grammy-Gewinner Sean Paul und natürlich dem Corsa. "London ist eine junge, dynamische Stadt. Wir wollen mit dem neuen Corsa junge Leute ansprechen", sagte Opel-Vorstand Hans Demandt: "Das ist auch der Grund, weshalb wir uns bei der Präsentation für London und Sean Paul entschieden haben. Beides ist bei den Jüngeren absolut in."
Der Corsa ist für Opel ein extrem wichtiges Auto. Zukünftig sollen sich wieder mehr jüngere Kunden für den Kleinen aus Rüsselsheim entscheiden. Diese umworbene Klientel ist ohne ein ansprechendes Design nicht zu locken. Daher hatte das Designteam rund um Chefkoordinator Niels Loeb deutlich mehr Freiheiten als beim rundlich-netten Vorgänger. Es galt zudem, die Markenidentität zu stärken. Daher zeigt der 3,99 Meter lange Corsa deutliche Ähnlichkeiten zu den Konzernbrüdern Astra und Zafira.
Ist größer - wirkt kleiner
Nichts deutet dagegen auf das Schwestermodell Fiat Grande Punto hin, mit dem der Corsa gemeinsam entwickelt worden ist. "Das war eine der wichtigen Anforderungen an das Designteam", sagt Niels Loeb. "Unter dem Blech gibt es rund 30 Prozent Gleichteile zum Grande Punto. Der Kunde merkt davon jedoch nichts."
Die deutlich gewachsenen Abmessungen sieht man dem Corsa nicht an. Grund sind die van-artig geschnittene Front, der 2,51 Meter lange Radstand und der kurze Überhang am Heck. Anders als beim Vorgänger konnte Chefdesigner Niels Loeb in einer Modellreihe zwei unterschiedliche Modellvarianten entwickeln. Da ist auf der einen Seite der fast schon coupéartig geschnittene Dreitürer, der deutliche Ähnlichkeiten zum Astra GTC aufblitzen lässt. Deutlich konventioneller wirkt das Blechkleid des Fünftürers, der jedoch gleich groß ist. Er soll das ebenso wichtige ältere Publikum halten. "Der neue Corsa ist um rund 16 Zentimeter in der Länge gewachsen", so Chefdesigner Loeb. "Wir haben mit dem Drei- und dem Fünftürer gleichzeitig zwei Modelle kreiert, die von außen komplett unterschiedlich erscheinen, im Innenraum aber identische Abmessungen bieten."
Mehr Styling
Der Innenraum zeigt sich größer als bisher und in der bekannten Opel-Optik. Geschmacksache bleiben die spärliche Instrumentierung und die Oberflächengestaltung. Gut: die strafferen und deutlich stärker konturierten Sitze und die vergrößerte Kniefreiheit im Fond.
Astra und Zafira haben es bewiesen - jetzt soll der Corsa folgen: Opel bemüht sich nicht nur um mehr Styling, sondern setzt verstärkt auf Sportlichkeit. Da macht der neue Opel Corsa keine Ausnahme. Vom knuffigen Pummelchen-Styling des Vorgängers ist nichts geblieben. Auffallend sind beim Nachfolger nicht nur das dreidimensionale Gesicht, sondern auch seine ausgeprägte Schulterlinie und die ausgestellten Radläufe. Opel-Designer Friedhelm Engler: "Der Corsa steht damit besonders statt auf der Straße. Egal ob mit seinen serienmäßigen 15- oder den großen 17-Zöllern."
Im Frühjahr bekommt die Corsa-Reihe dann ihre Krone aufgesetzt: Der Opel Corsa OPC ist ebenso wie der Meriva 180 PS stark und macht Lust auf mehr. Ab dem 7. Oktober steht der neue Opel Corsa beim Händler. Die Preise werden knapp über denen des aktuellen Modells liegen.
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