Kurz & bündig
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[+] Sportlicher Aufritt, großes Motorenangebot, gutes Fahrverhalten |
[-] Karge Serienausstattung, Frontantrieb bisweilen überfordert |
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Nicht allein ein dreitüriger Astra sollte es sein - da wollten die Opelaner schon mehr. Nachdem schon der Fünftürer und der Kombi betont dynamisch platziert worden sind, sollte der Astra GTC (Grand Tourer Compact) ein echter Kracher werden und Lustkäufer locken.
Als Konkurrenz sieht man daher nicht nur Golf, Focus und Co. Man will vielmehr die sportlichen Coupes wie einen Alfa GT oder ein 3er-Coupé von BMW angreifen. Die Idee mit dem GTC ist zweifellos mutig. BMW zum Beispiel stellte den Compact wegen anhaltender Erfolglosigkeit mit der Vorstellung des neuen 1er ein. Und auch das Sportcoupé der Mercedes C-Klasse ist alles andere als ein Renner. Allein als Sportversion möchten die Opelaner den Astra GTC dann auch nicht sehen. Überraschenderweise gibt es auf Wunsch auch die recht schmächtigen Einstiegsversionen mit 90, 100 und 105 PS.
Auf der Sprung
Das passt nur schwer zum optisch kraftvollen Auftritt des Astra GTC. Geduckt kauert er auf seinen vier schwarzen Walzen. Das Topmodell 2.0 Turbo steht serienmäßig auf 225er Reifen mit 17-Zoll-Felgen – noch besser macht sich die 18er Größe. Die Dachlinie läuft deutlich flacher und fällt stark nach hinten ab. Das Heck ist mutig geschnitten, die Front ebenfalls hungrig. Das Fahrwerk wurde um 15 mm tiefer gelegt. Keine Reminiszenz an die Fuchsschwanzfraktion, sondern ein treffendes Stilmittel für eine Sportskanone.
Genau das ist der GTC 2.0 Turbo mit seinem drehfreudigen Zweiliteraggregat und 147 kW/200 PS. Kaum spürbar das kleine Turboloch - dann geht die Post ab. Kurz die Sporttaste gedrückt - und der Vierzylinder hängt noch bissiger am Gaspedal. 0 auf 100 km/h in knapp acht Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit über 230 km/h lassen etwa vorhandene Wünsche nach einer bald folgenden OPC-Version aufkommen. Ab 1.9500 U/min stehen 250 Nm zur Verfügung, maximal sind es 262 Nm. Opel gibt einen Durchschnittsverbrauch von 9,3 Litern Super auf 100 km an.
Sportmodus
Leider ist die präzise Lenkung bei sportlicher Fahrweise nicht frei von Antriebskräften. Hier wünscht man sich den Astra GTC als Heck- oder Allradversion. Beides ist jedoch nicht in Sicht. Das Fahrwerk zeigt sich sehr straff abgestimmt. Die Kurvenhatz macht besonders im Sportmodus Spaß. Nur Querfugen rütteln die Passagiere unangenehm durch.
Das Opel Coupé bietet Platz für maximal fünf Personen. Doch selbst mit zwei Personen wird es im Fond eng. Doch zumeist dürfte der GTC-Kunde ohnehin allein oder mit einem Sozius auf dem Beifahrersitz unterwegs sein – besonders in der sportlichen Turboversion. Der Innenraum zeigt sich vorn im Vergleich zum Fünftürer unverändert. Wie gesagt: Hinten haben guten Gewissen gerade einmal zwei Kinder Platz – schon alleine wegen der dürftigen Kopffreiheit.
Oben offen
Der Preis für einen Opel Astra 1.4 GTC beginnt bei 15.200 Euro. Wer es in der Coupéklasse standesgemäß mag, ist beim 2.0 Turbo ausgezeichnet aufgehoben. Hier geht es bei 23.505 Euro los. Der ebenfalls dynamische GTC 1.9 CDTi Sport mit 150 PS kostet 22.090 Euro. Dafür gibt es eine Serienausstattung mit ESP, Airbags, Sportfahrwerk, Klimaanlage und Alufelgen. Sinnvoll die Xenonscheinwerfer (ab 760 Euro), Navigationssystem (ab 960 Euro) und einer Klimaautomatik (395 Euro). An April ist sogar eine Panorama-Frontscheibe erhältlich, die von der Motorhaube bis weit über die Köpfe der Insassen führt. Die Sonderanfertigung kommt von einer Spezialfirma aus Peru und wird rund 1.100 Euro Aufpreis kosten.
Bleibt abzuwarten, ob Opel mit einem kompakten Sportcoupe namens GTC mehr Erfolg als BMW oder Mercedes hat. Das Paket zumindest stimmt.
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