Kurz & bündig
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[+] Solider Motor, gute Verarbeitung und gutes Platzangebot, sicheres Fahrverhalten, ordentliche Bremsen, präzise Lenkung |
[-] Karge Serienausstattung, hoher Verbrauch |
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In Zeiten des Dieselwahns haben die Benziner Probleme, sich ins richtige Rampenlicht zu setzen. Hohe Benzinpreise auf der einen und bärenstarke Commonrail-Diesel auf der anderen Seite machen ihnen Tag für Tag auf der Straße das Leben schwer. Doch was lange Jahre gut war, ist nicht plötzlich schlecht geworden. Der Astra 1,8 zeigt, wie gut sich ein Benzinmodell heute noch schlagen kann. Angesichts des Gewichts von knapp 1,4 Tonnen sollte man sich nicht für schwächere Versionen entscheiden. Wer öfter auf längeren Strecken unterwegs ist, kommt um die 125-PS-Version nur schwer herum. Die Einstiegsvarianten mit 1,4 und 1,6 Litern Hubraum sind im Autobahnbetrieb allzu träge.
Der 1,8-Liter Motor mit vier Zylindern und Vierventiltechnik ist in der Opel-Modelpalette ein alter Bekannter und werkelt auch in anderen Modellen. Keine sparsame Twinport-Technologie wie bei den hubraumschwächeren Varianten - aber eine allemal überzeugende Wahl. 92 kW/125 PS und ein maximales Drehmoment von 170 Nm bei 3.800 U/min reichen aus, um sportlich unterwegs zu sein. Die Spitze liegt bei 200 km/h und das Spurtvermögen von knapp elf Sekunden 0 auf 100 km/h enttäuscht ebenfalls nicht. Im Praxistest verbrauchte der Opel Astra 1.8 jedoch 8,8 Liter Super auf 100 km - nicht gerade ein berauschender Wert. Spätestens an der Zapfsäule schielt der Fahrer da neidisch zu den CDTi-Modellen herüber. Da gibt es bessere Fahrleistungen bei deutlich geringerem Verbrauch.
Zahme Kurvenfahrt
Doch der Antrieb des Astra ist abgesehen vom allzu lauten Motorengeräusch eine solide Wahl. Motor und Getriebe sind ebenso wie das straffe Fahrwerk gut aufeinander abgestimmt. Auch ohne die empfehlenswerte Dämpferregelung IDS-Plus sorgt der Fronttriebler auf Landstraßen für eine Menge Fahrspaß. Zahm zeigt er sich in Kurven. Die Lenkung liegt nicht nur gut in Hand - auch der gute Bodenkontakt gibt Anlass zur Freude. Das Heck zeigt sich spurstabiler denn je. Der Astra ist nahezu übertrieben handzahm ausgelegt. Selbst wer es darauf anlegt: Das ESP ist arbeitslos.
Die Sicherheitsausstattung zeigt sich beim Astra klassenüblich komplett: ESP, ABS mit Bremsassistent, Scheibenbremsen vorne und hinten, zahlreiche Airbags für die Insassen sowie Sicherheitspedale und Kopfstützen rundherum. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der Astra-Innenraum mit dem klar gegliederten Armaturenbrett und standesgemäßer Qualitätsanmutung kaum wiederzuerkennen. Die angenehm straffen Sitze könnten vorne und hinten etwas mehr Seitenhalt vertragen. Ärgerlich, dass Neigungsverstellungen und Sitzhöhenverstellung auf der Beifahrerseite ebenso wie eine Lordosenstütze Aufpreis (300 Euro) kosten. Immerhin: Selbst groß gewachsene Personen sitzen mit den gewählten Optionen bequem. Der Kofferraum schluckt zwischen 380 und 1.300 Liter.
Das Erscheinungsbild des Innenraums wird maßgeblich von der Ausstattungsvariante beeinflusst. Zumindest der Astra "Edition" sollte es mit Details wie Klimaanlage und CD-Soundsystem schon sein, denn die Serienausstattung des Astra ist nicht gerade üppig. Sinnvolle Extras sind das DVD-Navigationssystem (ab 1.670 Euro), Sitzheizung (425 Euro), Nebelscheinwerfer und Xenonlicht (zusammen 760 Euro). Unverständlich, dass elektrische Fensterheber hinten 365 Euro Aufpreis kosten. Das machen andere besser. Der Basispreis für den Opel Astra 1.8 Edition liegt bei 18.440 Euro.
Wie entsteht ein Praxistest? Das erfahren Sie hier
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