Weltweit sind nur vier Marken von Elektroautos profitabel, drei davon sind chinesisch
In einer Zeit, in der Elektromobilität rasante Fortschritte macht, stellt sich die entscheidende Frage nach der finanziellen Tragfähigkeit dieses Marktsegments. Trotz des Booms bei Elektrofahrzeugen zeigt eine aktuelle Studie ein überraschendes Ergebnis: von Hunderten von E-Auto-Herstellern weltweit schaffen es nur vier, profitabel zu wirtschaften – drei davon stammen aus China.
Die rentablen vier in der Elektroauto-Branche
Der Markt für Elektroautos wächst stetig, doch die wirtschaftliche Realität hinter dieser Expansion ist ernüchternd. Nach einer umfassenden Analyse von Rho Motion, die das Verhältnis zwischen Betriebsergebnis und Umsatz untersuchte, kristallisierten sich nur vier Hersteller als tatsächlich rentabel heraus.
An der Spitze steht Tesla mit einer Betriebsmarge von 7,2 Prozent. Obwohl dieser Wert im Branchenvergleich beachtlich ist, zeigt sich ein deutlicher Rückgang im Zeitverlauf. Die Verkaufszahlen von Tesla stagnierten 2024 und lagen sogar unter denen des Vorjahres. Für Interessenten, die nach Alternativen zum beliebten Tesla Model Y suchen, gibt es mittlerweile 7 Alternativen zum Tesla-Modell Y, die verschiedene Vorteile bieten können.
Auf dem zweiten Platz folgt BYD mit einer operativen Marge von 6,4 Prozent. Im Gegensatz zu Tesla verzeichnet der chinesische Konzern ein kontinuierliches Wachstum seiner Profitabilität. BYD liefert sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tesla um die globale Marktführerschaft bei Elektrofahrzeugen und könnte den amerikanischen Konkurrenten bald überholen. Bemerkenswert ist, dass BYD nicht nur reine Elektroautos herstellt, sondern auch Plug-in-Hybride im Portfolio hat. Der chinesische Hersteller hat zudem kürzlich mit einem neuen System für Aufsehen gesorgt, das den größten Nachteil von Elektroautos ausgleicht und die Ladezeiten drastisch reduziert.
Die beiden anderen profitablen Hersteller sind Li Auto und Seres, beide ebenfalls aus China. Li Auto, ein 2015 gegründetes Unternehmen, konnte 2023 sogar eine höhere Marge als BYD erzielen, erlebte jedoch 2024 einen deutlichen Gewinnrückgang. Mit Innovationen wie dem Li Auto Mega, dem ersten Elektrofahrzeug mit einer Ladezeit von nur 10 Minuten, bleibt das Unternehmen jedoch ein wichtiger Akteur.
Verlustreiche Herausforderungen für die meisten E-Auto-Produzenten
Während die vier genannten Hersteller Gewinne verzeichnen, kämpft die überwiegende Mehrheit der Elektroautobauer mit erheblichen Verlusten. Insbesondere chinesische Marken wie Zeekr, Leapmotor, Xpeng und Nio befinden sich trotz ihrer Präsenz auf dem europäischen Markt in finanziellen Schwierigkeiten.
Noch dramatischer gestaltet sich die Situation bei nicht-chinesischen Startups. Lucid Motors verzeichnete 2024 eine erschreckende Betriebsmarge von -374 Prozent. Verglichen mit den -500 Prozent im Vorjahr stellt dies zwar eine gewisse Verbesserung dar, zeigt aber dennoch die enormen finanziellen Herausforderungen. Lucid überlebt hauptsächlich durch die Unterstützung des saudischen Staatsfonds.
Ähnlich verhält es sich bei Rivian, das auf die finanzielle Hilfe von Volkswagen angewiesen ist. Auch etablierte Marken wie Alternativen zum Tesla Cybertruck anzubieten versuchen, stehen vor wirtschaftlichen Hürden. Die vietnamesische Marke Vinfast und der schwedische Hersteller Polestar befinden sich ebenfalls in prekären finanziellen Lagen.
Traditionelle Automobilhersteller wie Peugeot, Renault oder die deutschen Premiummarken wurden in der Studie nicht berücksichtigt, da sie sowohl konventionelle als auch elektrische Fahrzeuge produzieren. Die genaue Rentabilität ihrer Elektrofahrzeugsparten ist oft schwer zu ermitteln. Ford hat jedoch eingeräumt, dass das Unternehmen pro verkauftem Elektroauto noch erhebliche Verluste macht.
Markttrends und Zukunftsaussichten der Elektromobilität
Der globale Markt für Elektrofahrzeuge befindet sich in einer kritischen Phase. In den USA gewinnen große Batterie-Elektroautos zunehmend an Beliebtheit, während der europäische Markt eine Diversifizierung erlebt. Tesla hat kürzlich angekündigt, die Preise für seine Elektrofahrzeuge nicht weiter zu senken – möglicherweise ein Versuch, die Gewinnmargen zu stabilisieren.
China dominiert mit seinen rund 120 verschiedenen Automarken, von denen die meisten auf Elektrofahrzeuge spezialisiert sind, zunehmend den globalen Markt. BYD expandiert kontinuierlich und baut sein Angebot sowohl in China als auch in Europa aus. Die chinesischen Hersteller profitieren von günstigen Produktionsbedingungen und umfassender staatlicher Unterstützung.
Für etablierte Autohersteller stellt der Übergang zur Elektromobilität eine besondere Herausforderung dar. Während einige Modelle wie der 2025 BMW X3 M50 XDRIVE trotz höherer Preise durch Persönlichkeit und Leistung überzeugen, müssen andere Hersteller innovative Wege finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Angesichts der bevorstehenden Verbote für Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union ab 2035 steht die Automobilindustrie unter enormem Anpassungsdruck. Einige Hersteller setzen auf Effizienzsteigerungen, wie die kraftstoffeffizientesten Lexus-Modelle zeigen, während andere voll auf die Elektrifizierung setzen.
Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, ob weitere Hersteller in die Gewinnzone vorstoßen können oder ob die Marktkonsolidierung zu einer Dominanz weniger großer Player führen wird. Die vier profitablen Elektroautohersteller haben jedenfalls einen erheblichen Vorsprung im globalen Wettbewerb um die Zukunft der Mobilität erarbeitet.