Kurz & bündig
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[+] Variabler und üppiger Innenraum, große Heckklappe, geringer Verbrauch |
[-] Zerklüftete Verkleidungen, kaum kontourierte Sitze, karge Ausstattung |
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Kaum zu glauben, was auf der gemeinsamen C-Plattform von Nissan und Renault so alles möglich ist. Auf Nissan Micra, Renault Clio und Renault Modus folgt nun der Nissan Note. In Asien längst ein Renner, scheint der 4,08 Meter lange Kompaktkombi auch für den europäischen Markt geradezu gemacht. Hier könnte er zukünftig Modellen wie dem Opel Meriva oder einem VW Golf Plus das Leben schwer machen. Er sieht gut aus und dürfte daher gerade bei vielen jungen Müttern in die Herzen rollen. Und die haben bei der Auswahl des Autos bekanntlich ein gewichtiges Wort mitzureden.
Seine Verwandtschaft zum Renault Modus (20 cm kürzer) oder dem Nissan Micra ist dem neuen Nissan Note nicht anzusehen. Das Design ist durchweg gefällig, wie aus einem Guss. An der Front schauen einen die gleichen bezaubernden Augen wie bei dem schmucken Micra an. Dazu der Kühlergrill im Murano-Look und die hoch angesetzten Rückleuchten. Große Türen geben den Zugang zum variablen und üppig dimensionierten Innenraum frei. Die große Heckklappe öffnen selbst kleine Personen locker und leicht. Das Gepäckabteil zeigt sich überaus vielseitig. Modulböden und eine verschieb- und unlegbare Rückbank ersparen einem so ziemlich jeden Miettransporter - auch weil der Beifahrersitz noch umzulegen ist. Dann stehen nicht nur bis 990 Liter Stauraum, sondern auch 2,40 Meter Länge zur Verfügung.
Jugendlicher Charme
Die Beinfreiheit im Fond ist prächtig. Auch Erwachsene platzieren sich bei zurückgeschobener Sitzfläche angenehm. Stören allein die kaum konturierten Sitzbänke und die kurzen Oberschenkelauflagen. Das gilt auch für die erste Reihe. Bei allem Platzangebot und den zahlreichen Ablagen stören zerklüftete Verkleidungen und ein unüberschaubarer Materialmix das Gesamtbild. Besonders die Koordination von Türen und Armaturenbrett wirkt alles andere als gelungen. Mal genarbt, man gepunktet, mal mit Textilbespannung. Bei allem jugendlichen Charme zweifellos zu viel des guten.
Die Haptik und die Verstellmöglichkeiten der Sitze können ebenfalls nicht vollends zufrieden stellen. Und das Lenkrad läßt sich nur in der Höhe verstellen. Auf der Beifahrerseite fehlt eine Sitzhöhenverstellung und auch eine zumindest optionale Sitzheizung gibt es nicht. Doch die Extras sind nicht Sache des Nissan Note. Klimaautomatik, Keyless Entry und Alufelgen – viel mehr ist nicht zu bekommen. Ärgerlich, dass selbst ESP und Kopfairbags 550 Euro Aufpreis kosten. Sinnvolle Details wie Xenonlicht, Sitzheizung, Schiebedach oder ein Navigationssystem bleiben vollständig außen vor. Da bietet die Konkurrenz deutlich mehr.
Gut für die Urlaubskasse
Das gilt jedoch nicht für die Motorisierungen. Besonders der Nissan Note 1.6 kann überzeugen. 81 kW/110 PS und 153 Nm maximales Drehmoment lassen einen in jedem Fahrbetrieb flott unterwegs sein. Ein Leisetreter ist der erstmals im Micra 160 SR vorgestellte Vierzylinder nicht - aber Verbrauch und Fahrleistungen passen. Bei 183 km/h Spitze und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 10,3 Sekunden machen auch Familienväter keine langen Gesichter. Zudem verspricht Nissan einen Durchschnittsdurst von gerade einmal 6,6 Litern Super auf 100 Kilometern. Da wird die Urlaubskasse angenehm geschont.
Der Einstiegspreis für den allzu karg ausgestatteten Nissan Note 1.4 Visia liegt bei 13.690 Euro. Besser präsentiert sich der 17.040 Euro teure Note acenta, dessen Serienumfang jedoch mit ESP, Kopfairbags und Klimaautomatik erweitert werden sollte. Dann landet man bereits bei 18.090 Euro.
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