Kurz & bündig
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[+] Betörend schön, gute Verarbeitung, souveräner Antrieb, sportlich straffes Fahrwerk, sicheres Fahrverhalten, ausgeglichene Gewichtsverteilung, präzise Schaltung, sehr gute Sitze, kräftige Bremsen |
[-] Winziger Kofferraum, liebloser Innenraum, kein vollelektrisches Dach, wenig Ablagen, hoher Verbrauch |
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Die einen wollen schlicht einen Sportwagen, die anderen ein bisschen mehr. Purer Sportwagen ja – aber bitte ohne Dach. Gesagt getan: Die Roadster-Version des Z bietet Dank des versenkbaren Dachs etwas mehr – mehr Oben-ohne-Fahrspaß. Das merkt der Fahrer auch beim Gewicht. Der Nissan 350 Z Roadster bringt dank der Dachkonstruktion satte 1.720 kg auf die Felgen - 110 kg mehr als das auch schon nicht leichte Coupé. Und satte 300 kg mehr als ein vergleichbarer Porsche Boxster. Nicht nur in der Sportwagenklasse sind das Welten. Doch das bekannte 3,5-Liter-Triebwerk mit seinen 206 kW/280 PS macht das offenen "Z" keineswegs zu einem müden trabenden Pferd. Doch zumindest von motorsportlichen Glanzleistungen muss man sich schnell verabschieden: Der offene 350er ist eher der souveräne Cruiser.
Von 0 auf 100 km/h in 6,4 Sekunden und eine abgeriegelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h sind klassenübliche Werte. Doch der sportlich ambitionierte Fahrer würde sich gerade beim frechen Ritt auf der Landstraße ein paar Kilogramm weniger Auto wünschen. Immerhin: Das Fahrwerk des Nissan ist tadellos, die 4,31 m lange Karosserie steif und daher jederzeit souverän, die Feder-Dämpfer-Abstimmung sportlich straff, aber nie hart. Allein der versprochene Durchschnittsverbrauch von weniger als 12 Litern pro 100 km ist von den Asiaten ezwas arg mutig gerechnet.
Williges Grollen
Das maximale Drehmoment von 363 Nm bei 4.800 U/min ist auch akustisch eine Wonne. Egal ob geöffnet oder geschlossen – beim Z Roadster grollt es angenehm willig in den Innenraum. Und die die Blicke der Passanten sind einem schon ob der sehenswerten Optik sicher. So richtig geht die Post ab 3.500 U/min ab. Die Bremsen sind eine Pracht und das knackige Sechsganggetriebe wartet auf anscheinend auf jeden Gangwechsel. So fährt sich ein Sportroadster.
Der Innenraum des 350ers zeigt sich im Vergleich zur sportlichen Coupé-Version weitgehend unverändert. Er kommt aber leider nicht an das sehenswerte Design der Außenhaut heran. Viele Flächen wirken nicht gerade hochwertig und einige Schalter sind schlicht ungünstig platziert. Die Sitzverstellung ist schlecht zugänglich am Mitteltunnel untergebracht, gibt dem Fahrer jedoch alle Möglichkeiten für eine körpergerechte Einstellung.
Handarbeit
Das Dach öffnet in 20 Sekunden nur teilelektrisch. Eigentlich eine Unart aus den 90er Jahren. Doch neben Nissan gibt es ein paar weitere Vertreter, die solch eine betagte Verdecktechnik verwenden. Die Stoffmütze sitzt angenehm straff, dämmt die Außengeräusche jedoch nur unzureichend. Immerhin gibt es eine beheizbare Heckscheibe aus Glas. Das Dach verschwindet geradezu spurlos hinter den beiden Überrollbügeln und einer Abdeckung in Form eines Entenbürzels.
Keine Wunder darf man vom Kofferraum eines Roadsters erwarten. Nachdem es bereits im Nissan-Innenraum zu wenige Ablagen gibt, kann man beim Kofferraum von gerade einmal 130 Liter Fassungsvermögen auch nur noch sanft lächeln. Hier passen wirklich allenfalls zwei kleine Reisetaschen rein.
Der Preis für den Nissan 350Z Roadster beginnt bei 36.500 Euro. Dafür gibt es unter anderem CD-Sound, Klimaautomatik, elektrisches Dach, Airbags, ESP und Xenonlicht. Doch um das Premiumpaket mit Ledersitzen, Tempomat und Soundsystem kommt man eigentlich nicht herum. Und dann liegt der Z bei immer noch günstigen 38.900 Euro – durchaus eine Ansage an die potente Konkurrenz.
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