Auffallendes stilistisches Merkmal des neuen Mercedes-Benz SL 65 AMG: der "Twin blade"-Kühlergrill. Dabei wird der zentrale Mercedes-Stern von zwei verchromten Lamellen gehalten. Die deutlich stärkere Pfeilung des Grills streckt den Vorderwagen optisch. In die Frontschürze sind zudem die AMG-spezifischen LED-Tagfahrleuchten integriert. Darüber wölben sich die großen, weit nach hinten gezogen Scheinwerfer. Seitliche Finnen auf den Kotflügeln und der Motorhaube verstärken den dynamischen Auftritt der SL-Topversion.
5-Speichen-Leichtmetallräder mit der Bereifung in 255/35 R 19 vorne und 285/30 R 19 hinten füllen die Radhäuser aus. Die AMG-Abrisskante an der hinteren Haube und eine Heckschürze in Diffusoroptik mit Einsätzen in Wagenfarbe bestimmen den optischen Gesamteindruck von hinten - neben den verchromten Doppelendrohren der Sport-Abgasanlage.
Unter der Haube des Nobel-Roadsters sorgt ein 6,0-Liter-V12-Biturbomotor für brachiale Kraftentfaltung. Der leistet jetzt 463 kW/630 PS und das maximale Drehmoment beträgt 1.000 Newtonmeter. Damit beschleunigt der SL 65 AMG in vier Sekunden auf 100 km/h, Tempo 200 ist nach 11,8 Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h elektronisch begrenzt.
Zudem wurde der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zum Vorgängermodell gesenkt. Der liegt jetzt bei 11,6 Liter. Die Verbrauchsreduzierung von fast 2.5 Litern verdankt der Neue neben der Optimierung der Antriebsmaschine auch dem Siebengang-Automatikgetriebe und dem verstärkten Einsatz von Leichtbaumaterialien.
Abgespeckt
Die Vollaluminiumkarosse des neuen SL 65 AMG bringt dabei allein eine deutliche Gewichtseinsparung von 110 Kilogramm. An Vorder- und Hinterachse wurde auf Bauteile aus Aluminium zurückgegriffen. Für die Abdeckung hinter dem Tank gibt es das noch leichtere Magnesium. Der Heckdeckel wurde aus Kohlefaserwerkstoff gefertigt. Die A-Säulen mussten zwar aus Sicherheitsgründen noch mit Stahl versteift werden - im Resultat ist der SL 65 AMG mit einem Leergewicht von 1.950 Kilogramm aber insgesamt 170 Kilogramm leichter als sein Vorgänger.
Das "Speedshift Plus 7G-Tronic" genannte Siebengang-Automatikgetriebe trägt dank seiner großen Spreizung und den verkürzten Schaltzeiten ebenfalls zur Verbrauchsminderung bei. Damit aber der Fahrspaß nicht zu kurz kommt, bietet das Getriebe vier individuelle Fahrprogramme, die sich per Tastendruck anwählen lassen: Controlled Efficiency (C), Sport (S), Sport plus (S+) und Manuell (M). Im C-Modus ist stets das Start-Stopp-System aktiv. Ebenfalls per Tastendruck lassen sich zwei Fahrwerkeinstellungen wählen: Sport und Comfort.
Zur Serienausstattung gehört auch das 3-stufige ESP mit Hinterachssperrdifferenzial. An der Vorderachse kommen in den Bremsen 390 x 36 Millimeter große Verbundscheiben mit Sechs-Kolben-Festsätteln und an der Hinterachse 360 x 26 Millimeter große Integralscheiben zum Einsatz. Eine elektrische Parkbremse, der Parkassistent, das "intelligente" Lichtsystem und der schlüssellose Zugang sind ebenso serienmäßig wie das elektrohydraulische Variodach. Optional gibt es auch ein Panorama-Version. Dessen Transparenz lässt sich auf Knopfdruck verstellen.
Das stilvolle SL-65-Fahrerlebnis für zwei Personen in diesem Nobel-Roadster schlägt mit 236.000 Euro zu Buche. Anfang April feiert der Mercedes-Benz SL 65 AMG seine Weltpremiere auf der New York Auto Show und erst im September rollt er in die deutschen Autohäuser.
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